Salbei zählt zu den ältesten Heilkräutern, schon Hildegard von Bingen schwor auf ihn. Und Salbei macht, dass uns das Kalbsschnitzerl in den Mund springt.

Salbeiblätter auf Küchentuch

Der Begriff Salbei leitet sich vom lateinischen „salvare“ ab, was heilen bedeutet. ©Unsplash

Was mir spontan zu Salbei einfällt?  Ich denke an Salbeibutter zu flaumigen Gnocchi, Salbei mit Honig und sonnengeküssten Tomaten, Saltimbocca – also Salbei und Prosciutto auf einem zarten Kalbsschnitzerl, … . Und Salbei als Heilkraut. Der echte Salbei (Salvia officinalis) gehört zu einer der ältesten und bekanntesten Heilpflanzen, galt früher einmal als eine richtige Wunderarznei. Schon sein Name weist auf seine gesundheitsfördernden Eigenschaften hin – Salvia, wie Salbei auch oft genannt wird, kommt von „salvare“, also heilen.

Hildegard heilt…

Bereits die heilige Hildegard von Bingen (1098-1179) empfahl ihn gegen Fieber und Nierensteine sowie bei Schlaflosigkeit. Sie beschreibt ihn als ein Kraut von warmer und trockener Natur, dass gegen die kranken Säfte wirksam sei. Aus der hohen mittelalterlichen Medizinschule in Salerno stammt der Vers „Salvia salvatrix, naturae conciliatrix“ – „Salvia, du Heilerin, Vermittlerin der Natur“. Noch heute werden die Blätter des Lippenblütlers aufgrund seiner antiseptischen Wirkstoffe vorrangig bei Erkältungsbeschwerden, Entzündungen des Mund- und Rachenraums sowie gegen krankhaftes Schwitzen verwendet. Salbei regt aber auch die Verdauung an, begünstig die Fettverdauung und den Stoffwechsel und löst Krämpfe. Der alte Spruch: „Wer auf Salbei baut – den Tod kaum schaut“ , kommt also nicht von ungefähr.

Gesundheit mit Geschmack

Abgesehen von all der Gesundheit, die in ihm steckt, ist der Salbei aber auch ein geniales Würz-und Küchenkraut. Sein Duft ist einzigartig. Die enthaltenen ätherischen Öle sorgen für Frische und lassen unangenehmen Gerüchen keine Chance. Das macht den Salbei auch seit jeher zu einem beliebten Räuchermittel, zumal ihm nachgesagt wird, das er aufbauend wirkt, Mut macht und neue Kraft schenkt. Aber widmen wir uns doch nochmal dem intensiven Salbeigeschmack. Man muss das dominante Aroma dieses Krautes „im Zaum zu halten“ wissen. Es darf nur sparsam eingesetzt werden, ansonsten wird es schnell zu bitter und hinterlässt im Mund ein pelziges Gefühl.

Hildegard kocht…

Die Heilige Äbtissin setzte den Salbei nicht nur bei Beschwerden ein, sondern nutzte auch sein geschmackliches Potenzial. Ein überliefertes Hildegard Rezept ist: In ein Kalbsschnitzel Taschen schneiden und mit zwei bis drei Salbeiblätter füllen. Das Fleisch auf beiden Seiten mit Salz, Galgant und Bertram würzen, in einer Pfanne etwas Butterschmalz erhitzen und das Schnitzel vorsichtig auf jeder Seite drei Minuten anbraten. Den Bratenfond mit etwas Weißwein und Wasser ablöschen, einreduzieren und die Schnitzel in den Sud legen. Also Saltimbocca alla Hildegard von Bingen.

Spring in den Mund!

Salbei und Kalbfleisch sind zusammen so gut, dass sie uns geradewegs „in den Mund springen“. So lautet auch ein bekanntes Kalbfleischgericht aus Rom – „Saltimbocca alla romana“ – bei dem traditionell eine Scheibe Prosciutto und ein Blatt Salbei auf ein zartes, fein geschnittenes Kalbsschnitzel (am besten von der Nuss) gesteckt werden. Salbei wird auch gerne mit eher fetten und deftigen Fleischarten kombiniert, da er sich positiv auf die Verdauung auswirken kann. Auch Fisch und Salbei passen zusammen. Übrigens kann man nicht nur die Blätter von Salbei essen, sondern auch seine Blüten.

Es muss nicht immer Basilikum sein

Salbei schmeckt hervorragend im Tomatensalat, ein bisschen fein gehackter Salbei in einem frischen Obstsalat sorgt für Abwechslung am Gaumen. Perfekt ist auch die Mischung von Honig und Salbei als Eis. Wer gerne Gin Tonic trinkt sollte mal ein Salbeiblatt ins Glas geben, kosten und staunen.

Salbei ist bei unseren Produzenten auf bauernladen.at sowohl als Heil- und Pflegemittel auch als Gewürzpflanze im Einsatz.

Heilend und pflegender Salbei 

 „Goldglocke“ aus St. Florian in Oberösterreich bietet den Salbei als Extrakt, als „Ätherisches Salbeiöl bio“ und als „Salbeihydrolat bio“ an – so kommt er als entzündungs- und schweißhemmendes Helferlein zum Einsatz. Der „Leierhof Alpenkräuter“ aus Abtenau in Salzburg hat eine Salbeisalbe im Sortiment, die durchblutungsfördernd und desinfizierend wirkt. Bei Erkältungssymtomen kann man sich die Brust damit einreiben oder sie ganz einfach zum Einschmieren von rauen Stellen am ganzen Körper verwenden. Salbei steckt man auch gerne in Seifen. „Emuna Naturkosmetik“ ist nur einer unserer Produzenten, der die tonisierende, entzündungshemmende, adstringierende und schweißhemmenden Wirkung des Krautes nutzt. Von Sabines Seifen gibt es die „Steirische Weinseife „Muskateller“ handgemacht, mit Muskatellersalbei- und Lavendelöl, palmölfrei, mikroplastikfrei und vegan. Im „Festen Duschbad Salbei – Lemongrass“ von  Wunderberg Kosmetik – regional & natürlich“ aus Auersthal in Niederösterreich wird der pure Frische-Duft von Lemongrass von einer leicht herb-krautigen Salbeinote begleitet. Die „Elfenessenz Salbei“ vom Bio-Weingut Tor zur Sonne & Mutter Erde Shop arbeitet mit der mystischen Kraft von Salbei – denn Salbei ist die Verwurzelung der Gesundheit auf Erden – immunstärkend, reinigend, erfrischend und desinfizierend.

Salbei im Salz

Das „Salbeisalz“ vom „Biohof Deschlitz“ aus Wies in der Steiermark ist fein zum Salzen von Fleischgerichten und Fisch.  Aromatisch, aber auch hübsch verpackt im Glas mit Korken ist der „Gerebelte Salbei“ vom „Biohof Holzbauer“ aus dem Marchfeld in Niederösterreich.  Aller guten Dinge sind drei: Beim  „Natursalz vom Gelben Muskateller mit Salbei“ von der „Weinmanufaktur Schilhan“ aus Gamlitz in der Steiermark kommt der Salbei natürlich aus dem eigenen Garten.

Tee, Essig, Sirup, Likör, Honig – alles mit Salbei

Der „Kräuteressig Muskatellerlabei „  von der „Naturschatz Kräutermanufaktur“ aus Liesing im Lesachtal hat ein sehr lieblich blumiges Aroma – ist nicht nur ein Geschmacks-, sondern auch ein Dufterlebnis! Den klassischen „Salbei-Tee“ erzeugt der „Bio-Kräuterhof Aufreiter“ aus Oberösterreich.  In Sirupform gibt es den Salbei unter anderen als  „Salbei-Melissensirup“ von Pressmayr“  oder als „Biowiesensalbeisirup“ von „Naturprodukte Oberhellgrund“ aus Niederösterreich.  Die Likör-Genusswerkstatt macht aus Salbei natürlich einen „Salbei-Likör“.  Unbedingt probieren sollten sie den „Fruchtaufstrich aus Salbeiextrakt – “Salbei Honig“ von “„Höchste Zeit – Kräuter & Co.“ aus Leibnitz in der Steiermark oder den „Cremehonig mit Salbei“ von „Unterstinkenbrunner Honig“ aus Niederösterreich.