Der internationale “Earth Day” steht 2021 unter dem Motto: “Stellt uns’re Erde wieder her!” Das können wir tagtäglich mit Messer und Gabel.

Mann, der essen will

Essen regional und mit Herkunft hat einen Einfluss auf die Gesundheit der Erde. ©Panthermedia

Unsere Ernährungsweise hat nämlich einen großen Einfluss auf die Gesundheit der Erde. Deshalb hat unter anderem Earth Day in Deutschland (auch unter dem Blickwinkel der Covid-Pandemie) das Thema nachhaltige Ernährung in den Mittelpunkt gesetzt. Hier kann jeder (auch unter den vorhandenen Bedingungen) seinen Beitrag leisten. Schütze was du isst – schütze unsere Erde. Lebe bewusst und nachhaltig. Bio, Regional, Fair.“ fordert die Earth Day Bewegung, denn nur so kann sich unsere Erde erholen. Es ist höchste Zeit für uns den Umgang mit unseren Ressourcen zu überdenken, unser Konsumverhalten und unsere Müllproduktion zu hinterfragen.

“Make every day Earth Day”- “Tu jeden Tag etwas für die Umwelt, sei umweltfit”.

Der Mensch – Gestalter der Erde

Der Aktionstag, dessen Ursprung auf eine US-amerikanischen Studentenbewegung von 1970 zurückgeht, hat heute einen internationalen Status erlangt und ist zu einer weltweiten Umweltbewegung in 199 Ländern der Erde gewachsen. Er steht für mehr Verantwortung gegenüber Mutter Erde, plädiert für einen ökologischen und umweltbewussten Lebensstil und fordert „Stellt die Erde wieder her.“

Unser anthropogener Einfluss auf die Erde soll bereits vor 3000 Jahren begonnen haben. Der Mensch, einst Jäger und Sammler, wurde sesshaft, fällte Bäume, um Platz für Ackerbau und Viehzucht zu haben. Wir setzten also schon lange vor der industriellen Revolution (und den ersten Atomtests) unseren ökologischen Fußabdruck.

In der Zwischenzeit ist, wie wir wissen, viel passiert. Unsere Einwirken hat bereits unauslöschbare Spuren auf der Welt hinterlassen. Wir betreiben Raubbau an der Natur, aber auch an Menschen. Wir Überbeanspruchen unser Ökosystem. Sicherlich, die Erde dreht sich noch, aber alles „läuft schon lange nicht mehr rund“. Klimakrise und Wetterkapriolen, massiver Verlust an Biodiversität und Pandemien. Weltweit. Wir sind bereits mittendrin in der Tragödie, sind sich Umweltschützer und Wissenschaft einig.

Wir sind Meister in Nehmen

Unsere Ernährungsweise ist bekanntlich mitverantwortlich für den Verlust von Lebensraum für Pflanzen und Tiere (auch wenn wir das gerne übersehen). Ein Viertel des ökologischen Fußabdrucks wird durch die Ernährung verursacht! Ganze Ökosysteme verschwinden nicht nur am anderen Ende der Welt, auch vor unsere Haustüre. Heimische Expertenstimmen die auf das Sterben von Tieren, Insekten und beispielsweise den Bienen auch in unseren Breiten aufmerksam machen sind schon lange sehr laut. 60 Milliarden Tonnen an Ressourcen schöpfen wir jährlich aus der Natur. Mit dem Bevölkerungswachstum steigt natürlich auch der Ausstoß an Treibgasen, die Plastikverschmutzung der Ozeane, die Abwässer. Wir fischen die Meere leer, betrieben intensive Viehwirtschaft, setzten auf fossile Energien und zerstören mit Palmölplantagen den Regenwald. Eine nachhaltige Ernährung die Umwelt, Mensch und Tier respektiert fordert unser Umdenken. Dabei geht es nicht um den totalen Verzicht, sondern um die Umstellung auf eine ressourcenschonendere Lebensweise. Wir können mit unserem Speiseplan und Konsumverhalten den Planten entlasten.

Um die Erde zu retten muss man aber kein Vegetarier sein. Natürlich ist es gut, weniger Fleisch zu konsumieren. Aber tierische Lebensmittel verursachen nicht nur Treibgase sondern sind ein wichtiger Bestandteil einer gesunden und ausgewogenen Ernährung. Wir müssen kein schlechtes Gewissen haben wenn wir ein gutes Stück Fleisch essen, einen saftigen Schinken oder unseren Lieblingsspeck geniessen, wenn wir seinen Herkunft kennen und den Wert zu schätzen wissen.

Konsum – ein Balanceakt 

Man kann jedoch nicht mit einer Ernährungsweise oder einem bestimmten Lebensmittel die Welt retten. Die Sache ist komplexer, das gesamte Konsummuster spielt eine Rolle, wie beispielsweise der Verarbeitungsgrad eines Lebensmittels. Eine frische Kartoffel aus dem Gemüsekisterl hat natürlich eine bessere Ökobilanz als eine verarbeitete, die es bereits fix und fertig geschält, geschnitten, gekocht, frittiert oder sprühgetrocknet zu kaufen gibt. Käse schneidet in dieser Hinsicht schlechter ab als Milch, Kaffee schlechter als Tee, … . Wir müssen ein Lebensmittel immer in seiner ganze Komplexität betrachten: Herkunft, Produktion, Transport, Verpackung, Zubereitung und die damit verbundenen Umweltauswirkungen sollten in unsere Konsumentscheidung mit einfließen. Natürlich sind das keine neuen Erkenntnisse, dennoch denken wir beim Einkaufen noch viel zu wenig darüber nach.

Ein wunderbares Trio – bio, regional und fair

Durch unsere Ernährung, durch jeden einzelnen Bissen können wir weltweit Lebens- und Umweltbedingungen positiv beeinflussen. Mit einer ausgewogene gesunde Ernährung, basierend auf regionalen und saisonalen Produkten, fair produziert mit geringem Verarbeitungsgrad, tun wir nicht nur uns und unserer Gesundheit, sondern auch Mutter Erde ganz viel Gutes.

Essen für die Erde – wie geht das?

  • Ich kaufe regionale und saisonale Produkte am besten aus ökologischem Anbau und bin zurückhaltend beim Genuss von importierter Ware.
  • Ich ernähre mich der Jahreszeit und dem Angebot angepasst.
  • Ich versuche weniger Fleisch, Käse, Getreideprodukte und hochverarbeitete Fertiggerichte zu konsumieren.
  • Ich greife wieder öfters selbst zum Kochlöffel.
  • Ich kaufe auf bauernladen.at bei heimischen, handwerklichen Produzenten ein