Wenig Zeit und hohe Ansprüche – so lässt sich unser Essverhalten kurz und gut beschreiben. Deshalb braucht “Convenience-Food” Herkunft.

Mann mit einem Teller Pasta

Bei Leitgebs Nudel­spezialitäten hat man es sich zur Aufgabe gemacht mit qualitativ hoch­wertigen Zutaten, einzig­artige Füllungen für die bekannte Kärntner Nudel zu kreieren. ©Leitgebs Nudelspezialitäten

Das Wort “Convenience” stammt aus dem Englischen und heißt wörtlich übersetzt: Bequemlichkeit, Annehmlichkeit, aber auch Zufriedenheit und Vorteil. Man versteht darunter im Grunde alle Lebensmittel, die einen höheren Bearbeitungsgrad als Rohware haben. Der große Vorteil von Convenience Food ist in erster Linie natürlich der Faktor Zeit. Denn Zeit ist ja bekanntlich Mangelware und so wird mit ihr gespart – auch beim Einkaufen und Kochen. Und dann ist da noch die Abwechslung, das Entdecken fremder und neuer Gerichte. Convenience bietet uns also viele Möglichkeiten, ist Teil unserer Esskultur und nicht per se schlecht. Verarbeitete Lebensmittel sind haltbar oder verzehrfertig gemacht worden, weisen hohe Standards in der Lebensmittelsicherheit auf und bringen Arbeits- sowie Zeitersparnis. Zur Verarbeitung zählen dabei unter anderem das Erhitzen, Konservieren, Tiefkühlen, Trocknen und Fermentieren, aber auch das Pressen von Früchten. Da Nährstoffverluste bei diesen Prozessen unvermeidbar sind, werden verarbeitete Produkte oft als weniger „gesund“ wahrgenommen. Bei genauerem Hinsehen ist das allerdings nicht ohne weiteres zutreffend, wie das Beispiel Milch zeigt: Durch das Erhitzen gehen Vitamine verloren, Keime und gesundheitsschädigende Bakterien werden aber ebenso reduziert bzw. abgetötet. Eine Unterscheidung in „gute“ oder „böse“ Verarbeitung ist also nicht zulässig. Es geht v. a. um ein Abwägen, welche Verarbeitungstechnik einen größeren Vor- als Nachteil bringt.

Das Convenience Zeitalter 

Die Industrielle Revolution vor 200 Jahren katapultierte uns in dieses Ernährungszeitalter des Convenience-Foods. Am Anfang unserer Geschichte waren wir ja Jäger und Sammler. Dann haben wir das Feuer gezähmt und uns damit einen entscheidenden Evolutionsvorteil verschafft. Durch das Grillen und Braten stieg nicht nur unser Spektrum an Nahrung, wir konnten diese auch besser verdauen und verwerten und uns schädlicher Inhaltsstoffe entledigen. Nicht zu verachten ist ein positiver Nebeneffekt: unser Kauapparat wurde kleiner und unsere Gehirnentwicklung wurde gefördert. Schließlich wurden wir sesshaft und fingen an Ackerbau und Viehzucht zu betreiben. Produktionsüberschüssen erlaubten es schließlich, dass nicht mehr alle Menschen „ackern“ mussten. Wir gründeten Städte und es kam zur Ausbildung unserer heutigen Zivilisation. Und je „zivilisierter“ wir wurden, desto ausgefeilter wurde auch die Be- und Verarbeitung unserer Lebensmittel.

Convenience-Food braucht Herkunft

Schon das Wort “Fertiggericht” ist für viele, vor allem für leidenschaftliche Köche, negativ besetzt. Denn auch wenn die Zeit knapp ist, irgendwie schafft man es doch immer rasch etwas frisch Gekochtes auf den Tisch zu zaubern. Auch wenn es nur eine schnelle Pasta ist. Mir war allerdings tatsächlich nicht bewusst, dass auch Mehl, Teigwaren, Reis oder Brot zu den Convenience Produkten zählen, dass auch ich somit ein Convenience-Food Konsument bin! Ich assoziierte damit nämlich ausschließlich Fertiggerichte, die man nur schnell in den Ofen oder in die Mikrowelle schieben muss.

Was ist Convenience-Food? 

Die Erklärung lieg schon im Wort. Convenience bedeutet „Bequemlichkeit“. Convenience-Food erleichtert uns also die Essenszubereitung. EPIC-Daten zufolge werden rund 60–80 Prozent der täglichen Energieaufnahme in zentral- und nordeuropäischen Ländern über verarbeitete und hochverarbeitete Produkte wie Brot, Nudeln, Wurst, Tiefkühlprodukte oder Konserven aufgenommen. Im Grunde genommen ist aber jedes Lebensmittel, das in irgendeiner Form vor dem Verkauf ver- oder bearbeitet wurde, ein Convenience Produkt. So gehören bereits frisch vorgeschnittenes abgepacktes Gemüse oder aufgeschnittene Früchte, geputzte Salate, ein Müsli oder fertig zerlegtes Fleisch zu Convenience. Convenience ist also nicht gleich Convenience und je nach Fertigungsgrad muss unterschieden werden:

Küchenfertige – geputztes Gemüse, fertig zerlegtes Fleisch, gefrorene Fischfilets

Garfertige: Nudel, Reis, panierte Schnitzel, Brötchen zum Aufbacken. Also alles was noch gebraten, gekocht, frittiert oder gebacken werden muss. 

Misch- oder aufbereitungsfertige: Die Klassiker sind hier die Packerlsuppen oder das Kartoffelpürreepulver, also fertig vorbereitete oder gegarte Lebensmittel, denen aber weitere Zutaten hinzugefügt werden müssen und die erwärmt werden müssen.

Zubereitungsfertige: Die Speisen können erhitzt und dann verzehrt werden wie Tiefkühlfertige- und  Mikrowellengerichte.

Verzehrfertige: Diese Produkte können direkt gegessen werden, nachdem die Verpackung geöffnet oder entfernt wurde: Joghurt, Aufstriche, kalten Soßen, Schokolade, fertige Salate.

Convenience-Food ist Teil unserer Esskultur

Auf  bauernladen.at bieten heimische Produzenten eine Reihe von mehr oder weniger verarbeiteten Produkten an. Hinter diesen stehen aber keine großen industriellen Produktionsstätten sondern kleine handwerkliche Betriebe und Landwirte, die aus regionalen hochwertigen Rohstoffen gesunde Lebensmittel herstellen.