Hinter unserem 16. Türchen verbirgt sich die “Süße Bauernweihnacht” mit Rezepten von anno dazumal und vielen weihnachtlichen Erinnerungen.

Vanillekipferln, Spritzgebäck, Husarenkrapferln: Kennen Sie das noch aus Ihrer Kindheit? ©Panthermedia

“Draußen ist es bereits finster. An den Außenfenstern sind Eisblumen gewachsen. Drinnen in der Stube sorgt das Flackerlicht von Kerzen für stimmungsvolle Beleuchtung. Die Familie sitzt am Esstisch um den Adventkranz. Wir sagen unser Sprüchlein auf: Advent, Advent, ein Lichtlein brennt. Erst eins, dann zwei, dann drei, dann vier, dann steht das Christkind vor der Tür.” So erinnert sich Elisabeth Lust an ihre Kindheit. Ja, die Seminarbäuerin, die mit ihrem Mann im Weinviertel eine Landwirtschaft betreibt, mag es traditionell. Wir auch. Deshalb konnten wir auch an ihrem neuen Buch “Süße Bauernweihnacht” nicht vorbei gehen. Denn dort versammelt sie nicht nur Erinnerungen das Weihnachten unserer Kindheit – die wir alle so sehr lieben- sondern auch die traditionellsten Weihnachtsbäckerei-Rezepte.

“Ich habe in handschriftlichen Sammlungen aus Großmutters Zeiten gestöbert und desgleichen in alten Kochbüchern, und so manches bislang nur mündlich überlieferte Rezept wurde hier erstmals niedergeschrieben.”

Süße Bauernweihnacht: Rumschnitten

Zutaten: 200 g weiche Butter, 200 g Zucker, 6 Eier, 200 g Schokolade (oder Kuvertüre), 200 g Mehl, Glasur: 125 ml Rum, ca. 300 g Puderzucker

So geht’s: Schokolade langsam im Wasserbad erhitzen, bis sie flüssig ist. Weiche Butter mit Zucker und Eiern schaumig rühren. Schokolade und Mehl zugeben. Die Masse auf ein eingefettetes; mit Mehl bestäubtes Backblech streichen. Im vorgeheizten Ofen bei 160 °C (Ober-/Unterhitze) rund 20 Minuten backen. Gegen Ende der Backzeit die Glasur vorbereiten: Rum mit Puderzucker zu einer dicken Flüssigkeit verrühren. Den heißen Kuchen damit überziehen und noch warm in Würfel schneiden. Auskühlen lassen. Zum Verschenken mit Weihnachtsdeko in Gläser oder Dosen drapieren. Foto: © Pichler/René van Bakel

Aber es findet sich noch mehr in dieser Sammlung zwischen Vanillekipferln, Spritzgebäck, Husarenkrapferln, Rumkugeln, diversen Schnitten, Rohkostvariationen, Stollen und Strudeln, bei denen man den Duft von Vanille, Zimt, Orangen und Zitronen schon beim Schmökern in der Nase hat. Nämlich Bräuche und Traditionen. So lernt man etwa, wie man einen Adventkranz bindet, was es mit den Barbarazweigerln tatsächlich auf sich hat, alles über Krampus, Nikolaus, die Herbergsuche und den Christbaum. Weil Naschen aber nichts ohne das passende Getränk ist widmet sich die Seminarbäuerin auch Punsch, Glühwein und Likör ein Kapitel. Wir haben uns spontan in ihren Eierlikör verliebt. Dafür rührt man acht Eigelbe mit 150 Gramm Puderzucker und einem Päckchen Vanillezucker schaumig. Daneben kocht man einen halben Liter Milch mit 100 Gramm Kristallzucker auf. Die lässt man auskühlen, rührt sie dann unter den Eischaum und verrührt das Ganze mit einem halben Liter Kornbrand und füllt es in Flaschen. Noch ein fesches Schleifchen drauf und schon hat man ein perfektes weihnachtliches Mitbringsel. Nougatliebhaber geben beim Milch-aufkochen übrigens ein Stückchen Nougat dazu. Dann wird aus dem Eier- ein Nougatlikör.

Süße Bauernweihnacht: Nusszopf

Zutaten: 500 g Mehl, 1/2 Würfel Hefe, 200 ml warme Milch, 80 g weiche Butter, 1 Ei, 80 g Zucker, 5 g Salz, Füllung: 150 ml Milch, 50 g Zucker, 200 g geriebene Nüsse, Rosinen, Zimt, Rum, evtl. Semmelbrösel

So gehts: Hefe auf das Mehl bröseln. Anschließend die übrigen Zutaten dazugeben und zu einem glatten Teig verarbeiten. 30 Minuten zugedeckt ruhen lassen, bis der Teig sein Volumen verdoppelt hat.

Füllung: Milch mit Zucker aufkochen, Nüsse dazumischen. Nach Belieben mit Rosinen, 1 Prise Zimt und 1 Schuss Rum verfeinern. Ist die Füllung zu weich, mit Semmelbröseln festigen. Teig in 2 Hälften teilen, jeweils eine Kugel formen und diese auf der bemehlten Arbeitsfläche zu Rechtecken (je 50 x 50 cm) ausrollen. Füllung auf den beiden Rechtecken verteilen und diese jeweils einrollen. Jede Rolle mit einem scharfen Messer längs halbieren und beiden Hälften miteinander zu einem Zopf verdrehen. Beide Zöpfe in eingefettete Kastenformen setzen. Im vorgeheizten Backrohr bei 180 °C Ober-/Unterhitze 35 Minuten backen. Auskühlen lassen. Zum Verschenken in Weihnachtspapier verpacken. Foto: © Pichler/René van Bakel

Sie haben es nicht so mit dem Backen, aber ein Dessert wäre was? Perfekt, wie wäre es mit Lebkuchenmus oder Maroniknödeln? Was auch immer Ihr süßes Goscherl begehrt, es findet sich in diesem Buch, das ein Plädoyer fürs Selberbacken ist. Dass etwas übrig bleibt, ist zwar nicht zu erwarten. Aber wenn doch, dann widmen Sie sich dem Kapitel zur Resteverwertung und für die Lagerung von Keksen.

16. Dezember: Hinter der sechzehnten Tür verstecken sich zwei Ausgaben von “Süße Bauernweihnacht” von  Seminarbäuerin Elisabeth Lust-Sauberer. Zu gewinnen sind sie auf  unserer Facebook  Seite.


© Foto: Pichler