Weißburgunder ist kein Grauburgunder
Weißburgunder ist ähnlich dem Chardonnay für seinen frischen Ausdruck beliebt. Grauburgunder hingegen kann auch etwas mehr Extrakt und Struktur haben.
Der Unterschied ist bereits im Weinberg markant. Während die Schale des Weißburgunder weiß und die Traube somit grün-gelblich schimmert, ist das beim Grauburgunder anders. Er entwickelt eine Farbe, die zwischen weißen und roten Rebsorten zu changieren scheint. Die Schale ist an manchen Stellen grün, weist gleichzeitig aber auch einen deutlich violetten Einschlag auf. So entsteht der gräuliche Eindruck, dem die Rebe ihren Namen verdankt. Massiv ist der geschmackliche Unterschied. Weißburgunder wird eine gewisse Ähnlichkeit mit dem Chardonnay nachgesagt und wurde lange Zeit auch als Spielart des Chardonnay begriffen. Tatsächlich hat man bis Ende des 19. Jahrhunderts zwischen den beiden Rebsorten nicht unterschieden, weil sich selbst Experten oft nicht sicher waren.
Eine der ältesten Rebsorten Europas
Weißburgunder wurde bereits im 13. Jahrhundert in Europa angebaut. Er hat auch viel Namen. Pinot Blanc, Pinot Bianco oder hierzulande auch Klevener. Experten gehen davon aus, dass der Weißburgunder aus keiner geringeren Sorte als dem Pinot Noir hervorgegangen ist. In Frankreich wurde der Pinot Blanc 1872 als eigenständige Rebsorte offiziell klassifiziert. In Österreich hat das bis 1999 gedauert – es brauchte dazu eine DNA Analyse. Die Rebsorte ist beliebt. In den letzten Jahren hat sich die Anbaufläche in Deutschland fast verdreifacht, in Österreich ist sie hingegen mit 1884,11 ha fast gleich geblieben. Nur in guten Lagen liefert die Sorte höchste Qualität. Junge Weine zeigen sich blumig mit pikanter Säure, gereifte Weine entwickeln einen Geschmack nach Brot und Nüssen. Der Weinausbau erfolgt langsam und die höchste Qualität wird erst nach längerer Flaschenreife erreicht.
Weißburgunder zu Fisch und Spargel
Weingut Feiler-Artinger: “Der trocken ausgebaute Weissburgunder wird bei uns seit jeher als “Pinot blanc” bezeichnet. Er ist Jahr für Jahr ein fruchtiger, sehr mineralischer und eleganter Wein. Der Pinot blanc ist auch ein hervorragender Speisenbegleiter, vor allem zu Spargel! Im großartigen Jahrgang 2020 reifte ein wunderbar balancierter Pinot, der sich durch viel Frucht, Finesse und Länge auszeichnet.”
Der Wein zum Fisch im Forellenhof Joglland: “Der Weißburgunder wird jedes Jahr aufs Neue, perfekt abgestimmt, um zu den vielen Jobi-Fischköstlichkeiten optimal dazu zupassen. Franz Kapper kümmert sich liebevoll um die Weinreben im Vulkanland und lädt uns zum “Fischwein-Lesen” ein. Perfekt ausgesuchte Trauben werden vom Experten gerebelt, gepresst und vergoren. Der fast fertige Wein wir gemeinsam beim Forellenschmaus verkostet und entschieden, welche Traube am besten mit der Jobi-Forelle harmoniert. Exklusivabfüllung!”
Grauburgunder oder der Graue Mönch
Der Graue Burgunder wurde wahrscheinlich schon im 13. oder 14. Jahrhundert von Zisterziensermönchen aus dem Burgund nach Österreich gebracht. Daher kommt auch das Synonym „Grauer Mönch“, das heute nicht mehr verwendet wird. Nach Deutschland kam die Sorte aus dem Burgund oder der Champagne. 1711 wurde sie von einem Kaufmann namens Johann Seger Ruland aus Speyer (Pfalz) in einem aufgelassenen Weingarten gefunden. Von dort aus hat sie sich unter dem Namen Ruländer verbreitet. Die Sorte erreicht hohen Zuckergehalt und ist daher für Spät- und Auslesen gut geeignet. Die Reben sind anspruchsvoll und bevorzugen warme Hanglagen mit tiefgründigen nährstoffreichen Böden mit guter Wasserversorgung. Bei sehr früher Lese werden die Weine leicht und spritzig. Da der Graue Burgunder sehr anfällig für Edelfäule (Befall von Botrytis cinerea nach der Traubenreife) ist, zeigt er oft ein kräftiges Aroma mit dem für Botrytis typischen Honigton. Als Altwein kann er hohe Qualität erreichen.