Andrea Strohmayer hat es sich zur Aufgabe gemacht, alte Kirschsorten der Region Leithaberg zu erhalten. Dafür holt sie die Kirschen aus fremden Gärten.

Frau mit Kirschkorb

Andrea Strohmayer, Kirschen Genussquelle, widmet sich dem Erhalt alter Kirschsorten. ©Kirschen Genussquelle

“Ich besitze keine eigenen Kirschbäume, bin also quasi eine grundlose Kirschbäuerin, meine Ernte kommt von den unbenutzten Bäumen der Region. Hier gibt es sehr viele Leute, die Kirschbäume auf einem Acker, in Weingärten oder in Hausgärten haben, aber keine Zeit oder nicht genügend Ressourcen, um alle Kirschen zu pflücken. Ich hole mir den Rest und „rette“ die Kirschen bevor sie verderben.” Gemeinsam mit ihren Mitarbeitern rettet sie so das Obst, das sonst nicht verwertet wird. Dafür werden die Kirschen von den Hochstammbäumen händisch geerntet und da müsse man wirklich schwindelfrei sein. Auch der Grund um den Baum wird dabei gepflegt, um einen besseren Zugang zu den Bäumen zu haben. Im Durchschnitt würden so Kirschen von rund 50 Bäumen geerntet werden.

Erhalt der Kulturlandschaft

8 besondere regionale Kirschsorten

  • Breitenbrunner Bolaga
  • Donnerskirchner Blaukirsche
  • Purbacher Frühbraune Kirsche
  • Purbacher Hängerte Kirsche
  • Joiser Schachl Kirsche
  • Windener Schwarze Kirsche
  • Joiser Schwarze Einsiedekirsche
  • Purbacher Spätbraune Kirsche

Andrea geht es aber nicht nur um die Kirschen, sondern auch um die einzigartige Kulturlandschaft. An den Hängen des Leithagebirges, am Neusiedler See, werden zwischen Jois und Donnerskirchen seit dem 18. Jahrhundert Kirschen kultiviert. Inmitten der Weingärten wurden einst über 50.000 Kirschbäume gezählt. Zur Kirschblüte muss das ein einzigartiges Naturschauspiel gewesen sein, das heute noch im Kleinen stattfindet.  Denn es sind nur noch wenige Bäume und acht alte, besonders bedrohte Sorten übrig. 2007 wurde die „Genuss Region Leithaberger Edelkirsche gegründet. Seit Juni 2016 ist die Kirsche eines der von Slow-food besonders schützenswerten Presidio-Produkten. Der Verein Leithaberger Edelkirsche hat sich mit der Gründung des Slow Food Presidios das Ziel gesetzt, die Erhaltung der alten Kirschbaumbestände und Vermehrung der alten Sorten weiter zu fördern.

Warum aber verschwinden die Kirschbäume?

„Sie weichen dem Wein,“ erklärt Andrea. Durch den intensiven Weinbau wurden immer mehr Bäume gefällt und die Landschaft verändert. „Kirschen und Wein haben die Region aber geprägt, so sind im Ortswappen von Jois die Joiser Schwarze Einsiederkirsche und eine Weinrebe abgebildet.“ 

Andrea und Rosi Strohmayer mit eine Korb Kirschen zwischen Kirschbäumen

Andrea und ihre Mutter Rosi Stroymayer. ©Kirschen-Genussquelle Strohmayer

Reinsortige Spezialitäten

Die Kirschen-Genussquelle war so was wie das Hobby von Andreas Mutter Rosi und wurde für Andrea zur Berufung.  „So nach und nach bin ich reingewachsen und habe beschlossen, mich hauptberuflich um die Kirschen zu kümmern.“ Mama Rosi kennt alle Kirschbaumbesitzer und die Geschichte. „Wir verarbeiten ja nicht nur unsere eigenen Kirschen, sondern vor allem die aus den Gärten der Region.“ Und die Sorten unterscheiden sich enorm. So ist die Joiser Schwarze Einsiedekirsche wahnsinnig kirschig. Sie braucht fast keinen Zucker. Andrea setzt bei ihrer Produktpalette auf Sortenreinheit. Denn jede Kirsche schmeckt anders. Reinsortige Kirschen-Fruchtaufstriche, 100 % Kirschen-Direktsaft, Kirschfrizzante, Kirschensenf oder Kirschenchutney sind nur ein Teil der außergewöhnlichen Produktpalette. Mit jedem Produkt bringt die Genuss-Quelle uns den wunderbaren Geschmack einzelner Kirschsorten näher. 

Event-Tipp: Kirschen-&Genussmarkt in Breitenbrunn, Samstag 31. Mai 2025

bauernladen.at akzeptiert Online-Zahlungen per: Visa Mastercard Maestro Diners Club PayPal EPS Apple Pay