Was wäre unsere Küche ohne all die typisch österreichischen Gerichte. Ein Plädoyer für unsere Hausmannskost, für Knödel, Beuschel, Strudel & Co.

Gefüllte Knödel, Nudelholz

Nudelteig kann man verschieden füllen, von pikant bis süss. © Pixabay

Rindsrouladen, Spätzle, Krautfleckerln, Tiroler Gröstl, Kärnten Nudel, Beuschel, Ritschert, Gulasch, Faschierte Laibchen, Backhendl, Palatschinken, Powidltascherln, Germknödel, Sterz, … Und das ist nur ein kleiner Teil der Spitze des Eisberges. Hausmannskost lebt von ihrer faszinierenden Vielfalt. Die unterschiedlichen Gerichte berichten vom Leben und Schaffen der Menschen in unserem Land. Sie sind manchmal sogar Zeitzeugen regionaler Begebenheiten. Einige sind sie in ihrer Rezeptur so genial einfach, dass sie seit Generationen gleich zubereitet werden. Sie sind alltagstauglich, haben aber auch auf Festtagstafeln ihre Berechtigung. 

Der Mann muss satt werden

Man kann nicht genau belegen, woher der Begriff Hausmannskost kommt. Sicher ist. Der Name hat nichts mit dem braven Hausmann zu tun, der das Essen zubereitet. (Über deren vermehrte Präsenz in unseren heutigen Küchen wir Frauen uns natürlich sehr freuen.) Sie steht vielmehr für den Hausherrn, der früher einmal als Hausmann bezeichnet wurde. Er stand an der Spitze der Hierarchie eines Haushaltes, und man musste ihn ordentlich satt bekommen. Noch bis ins 20. Jahrhundert war es allgemein üblich, dass der

Als Hausmannskost (Bildung aus dem 16. Jahrhundert zu mittelhochdeutsch hūsman, „Hausherr, Hausbewohner, Mietmann, Burgwart“) werden deftige, nahrhafte und traditionell zubereitete Gerichte bezeichnet.

Hausherr bei Tisch bevorzugt wurde. Was wir heute als einfache, aber kräftige und deftige Nahrung verstehen, war früher das Beste vom Besten. Die Gerichte enthielten Zutaten, die nur in begrenztem Umfang zur Verfügung standen. Fleisch, Speck, Butter, ebenso wie Eier und Rahm. (Das war vor allem in ländlichen Gegenden und in den Familien des Mittelstandes so.) 

Einfach deftig

Heute ist Hausmannskost eine Art und Weise, wie man kocht. Einfach, deftig und traditionell. Dementsprechend sind viele der dafür verwendeten Zutaten regional. Die Lebensmittel stammten schon früher häufig aus eigenem Anbau oder aus der Region und richteten sich nach der Jahreszeit. Es wurde verarbeitet, was verfügbar war. Mit viel Geschick wurden aus oft preiswerten Zutaten sättigende Gerichte komponiert. Man denke hier nur an Erdäpfelknödel. Suppen und Gemüse wurde mit Schmalz und Mehl dick eingebrannt, ihr Sättigungswert aufgebessert. Heute versteht man unter Hausmannskost eine sehr bodenständige Küche, wobei jede Region ihre eigenen traditionellen Speisen und auch eine eigene Art der Zubereitung hat. Es sind aber nicht nur einfache bäuerliche Gerichte, über die sich der Begriff Hausmannskost definiert. Als Synonym wird heute teilweise auch der Begriff gut bürgerliche Küche verwendet. In dieser findet man durchaus auch aufwendigere Gerichte mit teureren Zutaten und Gewürzen.

Seelenfutter

Im weitesten Sinne könnte man Hausmannskost heute mit dem Begriff Soulfood beschreiben. Es ist also eine Küche, die uns gut tut. Sie ist regional, natürlich und ehrlich. So wie unsere Produkte auf bauernladen.at. Einige Produzenten verarbeiten “from nose to tail” alles vom Tier und kochen selbst gerne. Damit sind wir wieder bei der typischen österreichischer Hausmannskost.

Hausmannskost ist für viele aber auch noch ein Stück Heimat auf unserem Teller. Zudem erweckt sie Erinnerungen an die Kindheit, an besondere Menschen die uns nahe sind und waren. Hausmannskost ist Nahrung – nicht nur für den Körper, sondern auch für die Seele.