Unsere unverzichtbaren „Brummer“ bleiben selbstverständlich auch nach dem Internationalen Weltbienentag weiterhin im Bauernladen-Fokus.

Ein Bienenstock (Bienenkönigin, Arbeiterbienen und Drohnen) besteht aus ca. 60.000 Bienen pro Volk. ©Pixabay

Bienen und blütenbestäubende Insekten sind äußerst wichtig für ein funktionierendes Ökosystem. Gleichzeitig gelten sie in vielen Gebieten als gefährdet. Jede und jeder, angefangen bei der Landwirtschaft bis hin zu privaten Gartenbesitzern und auch Unternehmen können einen Beitrag dazu leisten, dass unsere Bienen gesund, vital und zahlreich bleiben. Denn die Bestäubung durch Insekten ist die Grundlage für unsere Nahrung und der Ursprung der Vielfalt an Blumen und Pflanzen. In der Landwirtschaft stellt sich meist die Frage, wie wird eine Kultur optimal bestäubt? Es gibt kein pauschales Patentrezept für die optimale Bestäubung, jede landwirtschaftliche Kultur hat eigene Anforderungen. Eine kombinierte Bestäubung durch Wild- und Honigbienen liefert meist die besten Ergebnisse bei der Fruchtbildung.

Die Honigbiene ist nach wie vor am effizientesten bei der Bestäubung großflächig angelegter Kulturen wie Raps, besonders wenn diese ausreichend Nektar und Pollen produzieren. Ein weiterer Vorteil ist, dass Honigbienen blütenstet sind: eine Arbeiterin bleibt während eines Sammelflugs einem Blütentyp treu. Dieses Zusammenspiel macht Bienen zu den wichtigsten Mitarbeitern der Bauern. Bei kleineren Flächen oder Kulturen, die für Honigbienen eher unattraktiv sind (z.B.: Erd- oder Johannisbeeren) spielen Wildbienen eine wichtige Rolle. Durch Strukturvielfalt in der Kulturlandschaft kann eine Steigerung der lokalen Wildbienen-Populationen erreicht werden, die sich dann an der Bestäubung der landwirtschaftlichen Kulturen beteiligen. Bereits ein etwas breiterer, blütenreicher Feldrain, eine Wildhecke oder Blühstreifen kann hier ausreichen, um Lebensraum für Wildbienen zu schaffen.

Bienen

Da die Grünflächen am Flughafen nur ein bis zwei mal jährlich gemäht und kaum gedüngt werden, sind die Sammelvoraussetzungen für die Bienen optimal. ©Flughafen Salzburg

Ein Flughafen als Paradies für Bienen

Der Salzburger Flughafen setzt mit der Ansiedelung von Bienenvölkern am Airport bewusst ein Zeichen: Im vergangenen Jahr wurden fünf Bienenstöcke am Flughafenareal aufgestellt. „Letztes Jahr konnten wir erstmals unseren Airport-Honig verkosten“, sagt Flughafen-Geschäftsführerin Bettina Ganghofer. „Jetzt freue ich mich schon auf die Ernte 2020! Ich wusste nicht, dass unsere Bienen für 1 Kilo Honig bis zu 150.000-mal ausfliegen und etwa 20 Millionen Blüten besuchen müssen. Dabei legen sie bis zu 150.000 Flugkilometer zurück – ungefähr gleich viele Flugkilometer sind unsere Businesskunden unterwegs, wenn sie ab Salzburg zu ihren Geschäftsterminen fliegen. Oder anders gesagt – unsere Bienen jetten für 1 Kilo Honig rund 4-mal um die Erde.“

Da die Grünflächen am Flughafen nur ein bis zwei mal jährlich gemäht und kaum gedüngt werden, sind die Sammelvoraussetzungen für die Bienen optimal. Darüber hinaus ist die „Nicht-Bewirtschaftung“ der Flughafen-Wiesen Grundlage für eine vielfältige Pflanzen- und Tierwelt, die teilweise sogar einzigartig in Salzburg ist. Betreut werden die Bienenvölker am Flughafen von Rudolf Hermann, der seit 2015 als Imker aktiv ist. Die Airport- Bienenvölker sind noch sehr jung: Im Juni 2019 wurden auf dem Gebiet der ehemaligen Bäckerei Zrost im Südosten der Piste drei Bienenstöcke aufgestellt, einen Monat später wurde der Bestand auf fünf Stöcke erweitert. Seit März 2020 sind es neun Stöcke: Der Aufstellungsort wurde bewusst ganz in der Nähe der Piste und in ausreichender Entfernung zum Individualverkehr sorgsam ausgewählt und wird durch einen Zaun von Fremdeinflüssen geschützt.

Ein Bienenvolk produziert in Wien im Durchschnitt 25 kg Honig pro Jahr. ©Bank Austria

Eine Million Bienen auf dem Dach der UniCredit Bank Austria

Ehre, wem Ehre gebührt: also auch einem international aktiven Kreditinstitut. Seit dem 14. Mai gibt die UniCredit Bank Austria auf dem Dach ihrer Unternehmenszentrale am Austria Campus in Wien-Leopoldstadt insgesamt einer Million Honigbienen Quartier. „Diese 20 Bienenvölker werden nicht nur rund 500 kg besten Bio-Honig pro Jahr erzeugen, den wir als besonders wertvolles Geschenk an Kunden, Partner sowie Mitarbeiter weitergeben können. Mit dieser Initiative verstärken wir außerdem die ökologisch so wichtige ‚Bienenflotte‘ hier in Wien, und in unserem UniCredit Center Am Kaiserwasser sind ab Frühling 2021 auch Bienen-Workshops für Schulklassen geplant.“

Die UniCredit Bank Austria setzt bei diesem Projekt auf die fachliche Zusammenarbeit mit dem Bienenzentrum (BIEZEN – Wiener Honigmanufaktur), einem Partner, der sich ganz der Bio-Imkerei verschrieben hat. Die Kooperation – sowohl bei der fachgerechten Betreuung der Bienen als auch im umweltpädagogischen Bereich – ist auf mehrere Jahre angelegt. Das Bienenzentrum Wien ist Imkerei und Bildungszentrum zugleich. Als Zusammenschluss mehrerer Imker und Umweltpädagogen existiert das BIEZEN seit 2016. Neben der Verbreitung professionellen Wissens um die Biene sowie wirtschaftlicher Honigproduktion liegt allen Beteiligten vor allem der Insektenschutz am Herzen. So wird neben Praxiskursen für Imker auch ein ganzheitliches Bildungsangebot für alle Gesellschaftsschichten und Altersgruppen forciert.

Innerhalb eines Flugradius von drei km rund um die Bienenstöcke werden die 20 Bienenvölker am Austria Campus rund 75 Millionen Flugkilometer zurücklegen. Ein Bienenvolk produziert in Wien im Durchschnitt 25 kg Honig pro Jahr. Ganz generell fühlen sich Bienen in der Stadt wohl: Im Gegensatz zu vielen Agrarflächen werden in der Stadt weniger bis keine Spitzmittel verwendet. In blühenden Vorgärten, Innenhöfen und auf Alleebäumen finden sie weitgehend unbehandelte Nahrungsquellen.

Die Dachterrasse im siebten Stock der UniCredit Bank Austria Unternehmenszentrale bietet eine besonders vielversprechende Lage: Der Prater, der Augarten, die „Freie Mitte“ des Nordbahn-Viertels und Brachflächen an der Bahn befinden sich in unmittelbarer Nähe. Die Bienenstöcke werden mit einer speziellen Befestigung am Dach angebracht, da sie gegen Wind geschützt werden müssen. Ein spezieller „Schaustock“ ermöglicht es Besuchern, die fleißigen „Brummer“ ganz aus der Nähe zu beobachten.

Honig aus Wien finden Sie auch auf bauernladen.at