Von Dezember bis Februar sind die Milchschafe am Kollnighof in Osttirol  auf Winterpause im Stall. Jetzt ist es Zeit für die Lämmer. Und das täglich.

Matthias Kollnig mit einem Lamm auf seinen Schultern

Matthias Kollnig hält in Osttirol auf fast 1000 m Seehöhe Lacaoune Schafe. ©Kollnighof

Matthias kümmert sich am Kollnighof in Obernussdorf, auf der Sonnenseite des Lienzer Talbodens, um die Pflege und Versorgung seiner Lacaoune Schafe. Dass sie genügend Heu zu fressen haben, und darum, dass es ihnen an nichts fehlt. Für Matthias und seine Frau Theresa, die mit viel Leidenschaft und Herzblut ihren 4,5 ha großen Bergbauernhof bewirtschaften, geht damit die Arbeit nie aus. Natürlich nimmt auch die Produktion von Joghurt und Käse reichlich Zeit in Anspruch. Sogar jetzt im Winter herrscht Betrieb im Verarbeitungsraum. Im ersten Jahr, bevor Theresa selbst die Produktion in ihre Hände genommen hat, wurde die Milch noch an die Erlebnissennerei Zillertal geliefert. Heute ist sie Käsesommeliere und stellt neben Schafjoghurt ein geschmackvolles Käsesortiment her. Dieses reicht von Frischkäse in Öl und cremigem Weichkäse bis zu nussigem Schnittkäse. „Unser g’Schaf’tiger ist ein milder Weichkäse mit Edelschimmelreifung, dem seine Cremigkeit und eine leichte Schafnote seine Charakteristik geben.“ 

Schafe am Kollnighof und Käseproduktion

Ehrliche Produktion und hohe Qualität sind Matthias und Theresa wichtig. ©Kollnighof

Theresa und Matthias Kollnig mit der Hündin Nahla. ©Kollnighof

Leidenschaftliche Schafbauern

Zurzeit umfasst die Herde stolze 68 Milchschafe und zwei Widder. “Täglich bekommen wir Nachwuchs am Hof.” Begonnen hat das Projekt Kollnighof im Jahr 2017 mit einem Berufswechsel, um den Traum von Landwirtschaft zu leben. Matthias ist gelernter Tischler, Theresa Archäologin. Gemeinsam haben sie den Hof umstrukturiert. Statt Kuh- und Kälbchenzucht bauten sie auf Schafhaltung um, und konnten dadurch die perfekte Grundlage zur Milchschafhaltung schaffen. „Uns liegt es sehr am Herzen, dass unsere Schafe so natürlich wie möglich aufwachsen und gehalten werden.“ Die Jungbauern haben sich dazu entschieden ehrlich zu arbeiten, auch ohne Biozertifizierung. Gerne geben Matthias und Theresa im Rahmen einer Hoftour Einblicke in das Leben auf einem Bergbauernhof und hinter die Kulissen. “Wir zeigen auch, wie wir unsere Joghurts mit dem süßen Obst aus Osttirol und anderen österreichischen Regionen vereinen und wie aus der Milch unserer Schafe der frische Käse entsteht.” Ob der Vertrieb der Produkte mit einem Biozeichen leichter wäre? Da ist sich Matthias nicht sicher. Später vielleicht, meint er.

Die hohe Qualität und der feine Geschmack der Kollnighof-Produkte hat sich in Osttirol bereits herumgesprochen. Josef Mühlmann, 3-Hauben-Koch vom Restaurant Gannerhof in Innervillgraten ist bereits Kollnighof-Joghurtfan. “Wir haben Kunden in ganz Österreich”, erzählt Matthias. Gut verpackt in einem speziellen Karton mit Stroh als Isolierung, werden die Pakete mit der Post verschickt.” Das dauert gerade mal 24 Stunden.  So einfach kommt frischer, regionalen Genuss  vom Bergbauernhof in Osttirol direkt zum Kunden.

Hotel Gannerhof