Am Dandlhof in Salzburg Wals und am Hof Putzhammer hat der Gemüseanbau Tradition. Neben alten Sorten wächst hier auch ungewöhnlich neues Gemüse.

Mann und Frau im Getreidefeld mit Körben voll Knoblauch

Monika und Georg Reiter bauen nicht nur Gemüse an, sondern auch Getreide. Und Knoblauch. ©Raiffeisen

Die Erdäpfelernte ist in vollem Gang. Was nicht der Norm entspricht, bleibt natürlich nicht am Feld liegen, sondern landet unter anderem im “Heimatkistl”, das an viele Haushalte der Region geht. “Die Idee zu diesem Kistl ist übrigens mit Corona entstanden und wird sehr gut angenommen,” erzählt Monika Reiter vom Dandlhof. Gemüseanbau hat in der Region Wals Tradition. Die leichten Schottererden eignen sich besonders für den Feldgemüse- und Kartoffelanbau. Letzteres wird in der Region seit Mitte des 18. Jahrhunderts betrieben. Monika und Georg Reiter sind leidenschaftliche Gemüsebauern, die sich der Vielfalt verschrieben haben. 7 Hektar, 50 verschiedene Gemüsekulturen und 250 Gemüsesorten erfordern eine intensive Auseinandersetzung mit Gemüse.

Die Reiters haben es sich nicht nur zum Ziel gesetzt, Altes zu bewahren (vor allem auch alte Sorten beispielsweise im Erdäpfelanbau) sowie auch neue Kulturen zu bringen. Wassermelonen, Knoblauch, Süßkartoffeln und Ingwer. Auch ausgefallenes Gemüse kann regional angebaut werden. Was sich so idyllisch anhört ist viel Arbeit. „Jeder Tag ist anders, das hat mit der Saison und mit der „Kulturzeit“ zu tun,“ erzählt Monika Reiter.  

Lebensmittel, die wir als Bauern produzieren, sind das wertvollste Gut, das wir haben.

Die tägliche Arbeit auf den Feldern verlangt Leidenschaft und manchmal auch Hingabe. In diesem Sinne ist die Arbeit als Bauer mehr Berufung als Beruf. Die Arbeit in und mit der Natur, ob im Wald oder auf den Feldern ist aber die wohl urtümlichste Art des Broterwerbs und nicht jeder kann von sich aus sagen, dass er die Früchte seiner Arbeit so unmittelbar sieht, spürt oder schmeckt.

„Unsere Produkte sind nicht irgendwelche Produkte, es sind Lebensmittel, unser aller “täglich Brot” sozusagen.“ Und mit der gebührenden Sorgfalt und Respekt wird das “täglich Brot” auch von Familie Reiter behandelt. Als integrierte Landwirte versuchen sie möglichst nichts zu verschwenden und Überschüsse zu veredeln. Neben Säften, Gemüsen im Glas, Soßen, Suppenwürze und Tomatenketchup werden am Hof auch verschiedene Brotsorten aus selbst angebautem Getreide gebacken.

Gemüse mitten in Salzburg

Den Putzhammer Hof gibt es seit 1939, und von Anfang an wurde Gemüse angebaut, schließlich zählt der Boden zu den Besten. Der Anbau von Zwischenfrucht sowie Gründüngungspflanzen werden durchgeführt um die Fruchtfolge einzuhalten und die natürliche Gesundheit des Gemüses zu erhöhen. Am konventionell wirtschaftender Betrieb werden zum Schutz der Pflanzen verstärkt Biologische Mittel angewendet. Unter anderem auch der Einsatz von Nützlingen wie Raubmilben gegen die Rote Spinne, Schlupfwespen und Hummeln zur Bestäubung.