Obst, und vor allem Äpfel, haben es Martin Groschupfer angetan. Vom Pflücken bis zum fertigen Saft. Handarbeit ist für den Obstbauern natürlich Ehrensache.

Martin Groschupfer bei der Kirschenernte. ©Apfelhof Wilhelm

Dieses Jahr ist alles anders, denn der Frühling brachte nicht nur den Lockdown, sondern auch Frost, und der hat die Apfelblüte massiv getroffen. „Die Frostnächte haben bei Äpfeln und Birnen ein Minus von rund 30 Prozent verursacht, beim Steinobst – also Marille, Pfirsich, Weichsel und Zwetschke sogar bis zu 50 Prozent,” erzählt Martin Groschupfer.  In liebevoller Handarbeit wird am Apfelhof Wilhelm bei Enns Jahr für Jahr gepflückt und auch verarbeitet. Also verschiedenes Obst zu Most und Fruchtsaft. 

Apfelerntezeit am Apfelhof Wilhelm in Enns. ©Apfelhof Wilhelm

15 verschiedene Apfelsorten

… und zwar Arlet, Gala, Wellant, Gravensteiner, Elstar, Delbar, Early Gold, Braeburn, Golden Delicious, Idared, Summerred, Rubinette, Kronprinz Rudolf, Boskoop, Jonagold. Das sind die Sorten, die am Apfelholf Wilfhelm wachsen. Äpfel sind damit die größte Obstgruppe am Hof, was erklärt, warum es ein Apfelhof ist. Und welcher ist der Beste? „Den besten gibt es natürlich nicht, aber den Wichtigsten,“ erläutert Martin. Der Elstar ist der beliebteste Apfel in Österreich. Schließlich kann man ihn nicht nur wunderbar einfach so essen. Er passt auch perfekt für einen Apfelstrudel, und Martins Mama hat viele Varianten probiert. Martin selbst schwärmt jedoch für die Rubinette, eine ältere Sorte, aus der man gut Most machen kann. 

Apfel Elstar ist der Liebling der Österreicher. ©Obsthof Wilhelm

Weniger Menge, mehr Qualität

Nach dem Frost im Frühling hat der Wetter für die Äpfel im Laufe des Sommers aber sehr gut gepasst. „Zuerst dachten wir, dass es ein trockenes Jahr wird. Das hat sich dann aber ausgeglichen durch die wechselhaften Bedingungen,“ erläutert Martin. Deshalb gibt es doch auch ein lachendes Auge. Denn die Äpfel sind in diesem Jahr von der Qualität besser und saftiger. „Weil es genug Wasser und Wärme gegeben hat.“

Warum begeistert man sich für Obstbau? 

Auch das Abfüllen ist Handarbeit. ©Apfelhof Wilhelm

„Bei uns liegt die Liebe zum Obstbau, und hier natürlich die Leidenschaft für die Äpfel, in den Genen. Vater Franz hat damit begonnen und Martin führt es weiter. Es ist, erzählt er schwärmerisch, einfach großartig vor einer Wand von roten oder grünen Äpfel zu stehen.

Die Faszination liegt in der Vielfalt, die die Natur hier jedes Jahr hervorbringt und in den Entwicklungsstufen. Kein Jahr gleicht dem anderen, und irgendetwas ist immer anders. „In diesem Jahr ist auch das „Selber Pflücken“ nicht möglich, da wir zu wenig Ertrag haben,“ so der Obstbauer. Aber die nächste Pflücksaison kommt bestimmt und darauf – und die vielen strahlenden Gesichter – freut sich Martin Groschupfer schon jetzt.

PS: Apfelhof Wilhelm beliefert auch Gastronomiebetriebe.