Handgebraut, Flaschengärung, Mehrwegflaschen, Fotovoltaik, … Wie aus dem IT Profi Gerhard Köhler der nachhaltige Bierbrauer Herr Miller wurde.

Gerhard Köhler mit einer Flasche Bier in der Hand

Bierbrauen ist für Gerhard Köhler, alias Herr Miller, ausschließlich Handarbeit. ©Millers Bier

In der kleinen Mühle von Großkrut wurde bereits vor über 600 Jahren Getreide geschrotet. Heute ist es gemälztes Getreide – natürlich in wesentlich geringeren Mengen – und es wird von Gerhard Köhler zum Brauen von Bier verwendet. 2018 hat er beschlossen sich von der IT Branche zu verabschieden. „Ich wollte etwas zu tun, das mir bedeutend mehr innerliche Befriedigung verleiht – etwas Handwerkliches,“ erzählt Köhler, der schon längst für alle nur noch als Mister Miller bekannt ist. „Es ist einfach ein tolles Gefühl, wenn man die Dinge, die man erschafft, auch angreifen bzw. konsumieren kann.“

Hand crafted

Miller’s Bier händische Abfüllung

Seine Biere stellt der leidenschaftliche Brauer weitestgehend in Handarbeit her. Da wird weder gefiltert noch pasteurisiert. Die Kohlensäure wird nicht zugesetzt, sondern sie entsteht auf natürlich Weise bei der Flaschengärung (ähnlich der traditionellen Sektherstellung). Den Alkoholgehalt hat der Brauer bewußt niedrig gehalten (außer beim Bock), schließlich geht es um Genuss und da soll es nicht bei einer Flasche bleiben. Die leeren Flaschen wirft man auch nicht weg sondern sie gehen zurück zu Millers Bier.  „Die Biere werden ausschließlich in Mehrwegflaschen zu 0,3 und 0,5 Liter mit Bügelverschluss abgefüllt, auf die ich ein Pfand einhebe – damit will ich Alle motivieren, die leeren Flaschen auch wieder zu retournieren. Während rundum die Wegwerfgesellschaft aktiv ist, setze ich also bewußt auf Mehrwegflaschen mit lange haltbaren Etiketten und Verschlüssen.“

Bier brauen und liefern mit Sonnenenergie

Für die Herstellung von Bier wird neben den weitgehend bekannten Zutaten auch eine Menge Energie für Wärme und Kühlung benötigt. Bei Millers kommt die Wärme während der Heizsaison von einem Pelletskessel. Ausserhalb der Heizsaison muss Strom verwendet werden, aber dieser soll schon sehr bald fast zu 100 Prozent von einer Fotovoltaikanlage geliefert werden. “Das bedeutet zwar eine beträchtliche Investition, aber sie passt perfekt zu meiner Philosophie. Und weil der Transport der meisten Zutaten und die Zustellung des fertigen Bieres bereits jetzt mit einem Elektroauto durchgeführt wird, macht das um so mehr Sinn,” erläutert Herr Miller.

Bei der Bewältigung der Errichtungskosten hilft eFriends.at.
Dort gibt es überhaupt einige „g’scheite Projekte für eine bessere Welt“. Hier geht es direkt zu Millers Projekt!

Wussten Sie ….? Mit der Fastenzeit beginnt traditionell auch die Starkbierzeit. Schon im Mittelalter brauten Mönche ein besonders kalorienreiches Fastenbier, damit sie trotz Fastengebot bei Kräften blieben. Damals war es notwendig – heute schmeckt’s einfach.

Lust auf noch mehr Craft Bier von heimischen Brauern?