Für Anita und Rudolf Schwarzböck geht es im Weingarten natürlich um die Reben, und damit um den Boden, das Ökosystem, die Artenvielfalt, …

Rudolf und Anita Schwarzböck ist der respektvolle Umgang mit der Natur wichtig. ©Weingut Schwarzböck

Mit Leidenschaft bewirtschaften Rudolf und Anita Schwarzböck ihre Reben und erzeugen Eigenbauweine, die Feinheit und Substanz aufweisen. Die nachhaltige Erzeugung war und ist ein Herzensanliegen der Winzerfamilie. Und das gilt für die Lagen am Wiener Bisamberg ebenso wie für jene an der tschechischen Grenze.  Von ihrem Hagenbrunner Weingut aus bewirtschaften die Schwarzböcks rund 24 ha Rebfläche im Weinviertel und in Wien. Auf der niederösterreichischen und Wiener Seite des Bisambergs entstehen geschmeidige, reife Weiß- und Rotweine. 60 km nördlich von Wien, im Grenzgebiet zu Tschechien wächst der rassige, mineralische Grüne Veltliner. Eben dieser Kontrast zwischen Metropole und Abgeschiedenheit, zwischen Sandstein (Flysch) und Kalkstein, zwischen pannonischen und kontinentalen Klimaeinflüssen ist bezeichnend für die Weine. Ziel und Leidenschaft der Schwarzböcks ist die Erzeugung unverwechselbarer Terroirweine. “Der respektvolle Umgang mit der Natur, Nachhaltigkeit sowie der Schutz der Vielfalt im Weingarten sind die Basis für unseren Qualitätswein,” so Rudolf Schwarzböck.

Artenvielfalt im Weingarten

Das Weingut Schwarzböck ist in der Bio Umstellungsphase. Jedes Ökosystem, so auch das Ökosystem von Weinbauflächen, besitzt im unversehrten Zustand eine große pflanzliche und tierische Artenvielfalt, durch die und in der alle Wachstumsprobleme gelöst und geregelt werden – stellt also eine in sich ruhende und sich ständig selbst erneuernde Welt dar. Der Begriff „biologische Bewirtschaftungsweise“ bedeutet, diesen Zustand möglichst wenig zu stören und zu verändern.

Nachhaltigkeit bedeutet für den Winzer, mit den Ressourcen der Natur sorgsam umzugehen und alle Maßnahmen auf den Erhalt der Bodengesundheit und auf das Rebgleichgewicht auszurichten. Dazu gehört für ihn eine Bodenbearbeitung, die weitgehend auf Dünger oder auf den Einsatz von Pestiziden verzichtet. “Durch eine auf den ersten Blick unscheinbare Begrünung der Fahrgasse bewirkt man zum Beispiel eine Vielzahl an Reaktionen: Stickstoffbindung, erhöhte Bodenfruchtbarkeit (Humusaufbau) und Erosionsschutz – wozu das Ökosystem in weiterer Folge dann selbst imstande ist,” erläutert Schwarzböck.

Es geht um das Gleichgewicht

Sollte sich die Population einer Art vermehren und dadurch zum Schädling von Pflanzen sowie Trauben werden, so wird versucht, auf natürliche Weise wieder ein Gleichgewicht herzustellen. Dies kann von der Ausbringung natürlicher Feinde bis hin zu Pheromonfallen, das sind Lockstoffe, reichen. Traubenwickler werden beispielsweise mittels der Verwirrungsmethode erfolgreich und natürlich bekämpft. Wie das funktioniert? Pheromon-Dispenser setzen Sexuallockstoffe frei und erzeugen eine Duftwolke, die verhindert, dass Weibchen und Männchen zueinander finden.

Für den Humusaufbau werden nur natürliche Dünger wie Pferdemist und Stroh verwendet. Und um die Artenvielfalt zu erhöhen, und eine bessere Durchwurzelung des Bodens zu erhalten, wird eine bunte Vielfalt verschiedener Samen miteinander vermischt und gesät.

Ausgezeichnet

Gelber Muskateller vom Weingut Schwarzböck schaffte es erneut unter die TOP-Ten bei Vinarias großer Muskateller-Verkostung. Bei der NÖ Landesweinmesse 2020 gab es sieben mal Gold : Gelber Muskateller 2019, Gemischter Satz 2019, Weinviertel DAC Hagenbrunn 2019, Weinviertel DAC Stützenhofen 2019, Capreal 2018, Riesling Beerenauslese 2018, Grande Reserve 2017