Wetterbedingt wird die Lese etwas später stattfinden. Es wird weniger Wein geben (erwartete Menge 2,3 Millionen Hektoliter) dafür fruchtig und harmonisch.

Winzer und Winzerin bei der Ernte

©Niederösterreich Tourismus

Ein Sommer voller Wetterkapriolen macht es den Reben, und damit den Winzern, in diesem Jahr nicht leicht. Einige  sehr kalte  Nächte führten  gebietsweise zu  einem etwas  verzögerten  Austrieb der  Reben.  Danach  gab  es  keine  Temperaturen  mehr  unter  dem  Gefrierpunkt.  Der April  zeigte  dann  eine  signifikant  hohe  Anzahl  an  Sonnenscheinstunden, weswegen sich die Reben zügig entwickeln konnten. Die Blüte war in den meisten Gebieten und bei den meisten Sorten gegen Mitte Juni abgeschlossen. Nach  einem  sehr  trockenen  Winter  und  Frühjahr  folgten  nach  der  Blüte  endlich nennenswerte  Niederschläge.  Die  Sommermonate  brachten  zwar  viele  heiße  Tage, die aber auch immer wieder durch Niederschläge unterbrochen wurden. Die Winzer mussten hier sehr aufmerksam sein, da die Gefahr von Pilzkrankheiten allgegenwärtig war. Punktuell kam es immer wieder auch zu Extremniederschlagsereignissen in Form von Starkregen   und   Hagel.   Leider   gab   es   auch   während   der   Reifeperiode   lokale Hagelereignisse,  zuletzt  zum  Beispiel  im  Donauraum.  Aufgrund  der  Niederschläge hatten die Reben aber im Großen und Ganzen eine stressfreie Entwicklung, und bei aufmerksamer Pflege ist sehr gesundes Traubenmaterial zu erwarten.

Spätere Reifeentwicklung

Im Vergleich zu den sehr frühen Weinjahren der letzten Jahre gibt es heuer eine etwas spätere   Reifeentwicklung,   die   aber   eigentlich   einem   normalen   Reifezeitpunkt entspricht. Durch die Verschiebung der Reife in diesen Zeitraum mit bereits kühleren Nächten  verspricht  der  Jahrgang  neben  hohen  Zuckerkonzentrationen  auch  ein ausreichendes Maß an Säure. Dadurch können heuer sehr fruchtige und harmonische Weine erwartet  werden,  die  ähnlich jenen  aus  dem Jahrgang  2019  langlebig  und lagerfähig sind.

Leicht unterdurchschnittliche Ernte

Aufgrund der Schätzungen der einzelnen Weinbaugebiete kann heuer von einer leicht unter dem Durchschnitt liegenden Weinernte in der Höhe von 2,3 Millionen Hektoliter ausgegangen   werden.Durch   den   verzögerten   Austrieb   sind   einige   Rebaugen ausgeblieben,und  in  manchen  Weingärten  konnte  auch  eine  Verrieselung der Trauben beobachtet werden. Aufgrund der Niederschläge war es notwendig, durch Pflegemaßnahmen eine lockere Laubwand  zu  gestalten,  um eine  luftige Traubenzone  zu  erreichen.  Dadurch  konnte fast überall sehr gesundes Traubenmaterial sichergestellt werden. Die Winzer hoffen nun  auf  einen  trockenen,  warmen  Herbst,  um  vollreife  und  harmonische  Weine einbringen zu können.

Lesebeginn ab erster Septemberhälfte

Abgesehen von Frühlesen zur Traubensaft-und Sturmproduktion wird die Lese rund um den Neusiedler See in der ersten Septemberhälfte und in vielen anderen Gebieten gegen Mitte September beginnen. Die Hauptlese wird in den meisten Gebieten Ende September, Anfang Oktober stattfinden.