Schilegenden und Fernsehstars als Paten für besondere Weine? Am Weingut Paul in Leobendorf ist das ebenso selbstverständlich wie Nützlinge im Weingarten.

Eine Frau und zwei Männer auf einer Bank mit Weingläsern, zuprosten

Renate, Alexander und Johann Paul, Weingut Paul, Leobendorf. ©Andrea Knura

Traum-Schiff-Star Barbara Wussow hatte zu ihrem 60. Geburtstag einen erlesenen Wunsch, den man ihr am Weingut Paul gerne erfüllte. Ein eigener Wein, natürlich ein Grüner Veltliner – schließlich befindet sich das Weingut in Leobendorf im Weinviertel und es ist natürlich auch der Lieblingswein der Schauspielerin. So entstand also der Grüner Veltliner ZEITLOS 2019 Barbara Wussow Edition, den sie gemeinsam mit ihrer Freundin und Winzerin Renate Paul kreierte.  Es verwundert daher auch nicht weiter, dass Schiweltmeisterin und Dancingstar Nicole Hosp 2017 die Patenschaft für den Paul Eiswein übernahm, der promt im darauffolgenden Jahr bei der Niederösterreichischen Weinprämierung mit „Gold“ ausgezeichnet wurde. Oder, dass Hermann Maier zum Spanferkel Grillen und die Golf-Elite zum Heurigen nach Leobendorf kommen.

Nachhaltig Austria reicht nicht

Johann und Alexander Paul, Vater und Sohn, sind Winzer aus Leidenschaft. Johann bringt viel Erfahrung um den Weinbau und das Handwerk der Vinifizierung ein. Alexander seine jugendliche Handschrift, geprägt von Ausbildung (Weinbauschule Krems), Neugierde (braucht es im Leben) und Weitblick (Auslandspraktikum u. a. in Südafrika). Gemeinsam haben sie im Weinbau viel vor, sind dafür aber erst einen Schritt zurück, oder vielmehr mit „Nachhaltig Austria“ vorwärts gegangen. „Nachhaltig Austria“ ist ein Gütesiegel für nachhaltig produzierte Weine nach  ökonomischen, ökologischen und sozialen Kriterien.

Alexander Paul

 

„Wir leben in einer Zeit, in der es gilt, gemeinsam Verantwortung zu übernehmen. Für unser Klima, unsere Ressourcen und natürlich auch für die nächste Generation.“ 

„Nachhaltig Austria“ ist jedoch am Weingut Paul nur die Basis, also die Grundregel, die man hier noch verschärft hat, auch wenn die Arbeit im Weingarten dadurch mehr wird. „Wir achten darauf, dass Nützlinge im Weingarten ihren Lebensraum finden, achten auf Dauerbegrünung, jäten händisch,“ erklärt Alexander. Er war es auch, der das Nützlingshaus beim Heurigen gebaut hat und auch die Idee zur Naschzeile hatte. Am Weg vom Bahnhof zum Heurigen und an der Weinhalle schlendert man entlang der Naschzeile und kann so schon mal durch die verschiedenen Reben kosten und eine Ahnung von der Traube in der Flasche bekommen. Eine eigene Photovoltaikanlage sorgt für den Strom, eine Ladestation für Elektroautos steht für Besucher ebenfalls bereit.

Vielfalt im Weingarten und im Glas

„Durch den Heurigen bieten wir eine Vielfalt an Weinen, schließlich wollen die Gäste probieren, verkosten, gustieren und Neues ausprobieren,“ erläutert Johann, der für die traditionelle Weinline verantwortlich zeichnet. Für die neue Exclusiv Linie wie dem Sauvignon Blanc oder dem Weinviertel DAC, die mit viel Aufwand und Liebe in nur kleinen Mengen produziert werden, gehen Vater und Sohn gemeinsam neue Wege. So entstand auch der Vollmondwein, der 2020 von der AWC Vienna mit Gold ausgezeichnet wurde. 

©Andrea Knura

Infotafeln im Weingarten

„Wir wollen die Menschen wieder näher zum Wein bringen, Hintergrundinformationen geben.“ Deshalb wurden in den Weingärten Infotafeln angebracht. Wer durch die Weingärten spaziert kann sich so informieren, erfährt welcher Wein hier wächst und über einen QR Code noch mehr Informationen und Weingartenbilder aus der Vogelperspektive bekommen.  

Nach dem Spaziergang geht es dann natürlich zum Heurigen, wo typische Spezialitäten wie Brot mit Aufstrichen und ein großartiges warmes Buffet Gaumenfreuden versprechen. Schließlich kommen die Zutaten vielfach aus der eigenen Landwirtschaft, es wird noch frisch gekocht und das schmeckt man.

Übrigens hat der Heurigen “Weingut Paul” noch bis 5. September täglich ab 15 Uhr geöffnet.