Schokolade mit Verantwortung
Warum es Sinn macht den Osterhasen nicht in lila sondern bei heimischen Chocolatiers zu kaufen zeigt der Report “Süße Versprechen, bittere Realität”.
Greenpeace Österreich klärt darin auf, wie die beliebte Schokoladenmarke Milka und ihr Mutterkonzern Mondelēz International in die weltweite Zerstörung der Regenwälder und Menschenrechtsverletzungen entlang der Lieferkette involviert sind. 2019 konnten in Indonesien rund 10.000 Brandherde mit Palmöl-Zulieferbetrieben von Mondelēz in Verbindung gebracht werden. Aktuell läuft in den USA eine Klage gegen unter anderen Mondelēz wegen Beihilfe zur illegalen Versklavung tausender Kinder auf Kakaoplantagen. Greenpeace fordert starke, gesetzliche Rahmenbedingungen, damit keine Produkte aus Regenwaldzerstörung mehr am EU-Binnenmarkt landen können. Konzerne wie Mondelēz, Mars und Nestlé müssen dazu verpflichtet werden, ihre Lieferketten transparent zu machen und dürfen nicht länger Mensch und Umwelt ausbeuten. Die Bundesregierung müsse sich für ein starkes EU-Gesetz für globalen Waldschutz einsetzen, fordert die Umweltschutzorganisation.
„Milka und die allgemein bekannte lila Kuh wirken für die meisten Österreicher wie eine sympathische, saubere und heimische Schokoladenmarke. Doch hinter Milka steckt Mondelēz International – ein US-Großkonzern, der Regenwaldzerstörung, Kinderarbeit und Ausbeutung in seiner Lieferkette in Kauf nimmt, und gleichzeitig selbst größtmögliche Profite einfährt”, kritisiert Lukas Meus, Biodiversitätsexperte bei Greenpeace in Österreich.
“In jedem in Österreich erhältlichen Milka-Produkt stecken Kakaobohnen meist aus Ghana oder der Elfenbeinküste, in jedem zweiten wird Palmöl, überwiegend aus Indonesien oder Malaysia, verarbeitet.”
Die Zutaten werden vom Milka-Konzern Mondelēz über Lieferantennetzwerke bezogen, die direkt mit Waldzerstörung in Verbindung stehen – und teilweise dafür sogar schon vor Gericht verurteilt wurden. Die beiden Palmöl-Produzenten und Mondelēz-Lieferanten Cargill und Wilmar (bzw. deren Sublieferanten) konnten von 2015 bis 2018 mit rund 300.000 Hektar verbrannter Fläche in Indonesien in Verbindung gebracht werden. Trotz zahlreicher Versprechen, eine faire und nachhaltige Lieferkette zu schaffen, kauft Mondelēz weiter von diesen Unternehmen Rohstoffe zu.
Der Milka-Konzern Mondelēz hat in den vergangenen 20 Jahren zahlreiche freiwillige Verpflichtungen zu Waldschutz und Sozialstandards unterzeichnet oder selbst veröffentlicht. Fast alle davon wurden verfehlt, da die Ziele bis heute nicht erreicht wurden. So haben zahlreiche Konzerne – darunter Mondelēz – mehrmals öffentlich versprochen, bis 2020 Kinderarbeit und Regenwaldzerstörung zu stoppen. Laut aktuellen Berichten arbeiten schätzungsweise noch immer 1,5 Millionen Kinder in Ghana und der Elfenbeinküste im Kakaoanbau. Die Gefahr für Waldzerstörung ist global in den letzten Jahren sogar gestiegen.
Das Beispiel Mondelēz zeigt auf, dass die freiwilligen Initiativen der Konzerne in den letzten Jahren versagt
haben. Greenpeace fordert deshalb ein starkes EU-Gesetz für globalen Waldschutz, das Transparenz garantiert und Unternehmen für Waldzerstörung und Verletzung gegen Menschenrechte entlang der gesamten Lieferkette haftbar macht. Mit der sogenannten Sorgfaltspflichtregelung müssen Konzerne garantieren, dass die Rohstoffe und Produkte nicht aus Waldzerstörung kommen. Verstoßen Unternehmen gegen das Gesetz, müssen die EU-Behörden strenge Strafen verhängen können, die bis zum Aussetzen der Handelserlaubnis gehen, so die Umweltschutzorganisation. „Nur ein Gesetz kann die Konzerne endlich verbindlich in die Verantwortung nehmen und dafür sorgen, dass keine Rohstoffe auf den europäischen Markt kommen, für deren Produktion Menschen ausgebeutet, Wälder zerstört und Tiere ihrer Heimat beraubt werden”, so Lukas Meus.
Der gesamte Report: http://bit.ly/Milka-Report