Sie tun uns nicht nur gut, weil sie hübsch anzusehen und Frühlingsboten sind. Palmkätzchen (Weiden) helfen bei Schlaflosigkeit, gegen Entzündungen, … 

Porträt eines schönen jungen Mädchens mit einem riesigen Arm voller Weiden

Weiden und Palmkätzchen haben heilende Kräfte. ©Panthermedia

Zu Ostern sind sie in jedem Haushalt zu finden. Am Gründonnerstag, so will es die Tradition, sollen sie geschnitten werden und bringen Hoffnung, Leben und Segen für das Haus. In meinem Garten schneide ich die Palmkätzchen allerdings schon Ende Februar, weil sie so schnell verblühen. Und ja, selbstverständlich lasse ich den Bienen genügend Zweige, da die Weideblüten ihre erste Nahrung im Frühjahr sind. Bei mir beginnt Ostern damit schon Ende Februar und die Palmkätzchen erfreuen mich über zwei Monate lang. Doch was passiert nach Ostern mit den Zweigen? Nun, meistens landen sie im Biomüll. Natürlich nicht bei mir.

Natürliches Aspirin

Bereits vor Christus wurde die Weide, also die Weidenrinde gegen Entzündungen, Fieber und Schmerzen verwendet. 1828 wurde Salicin zum erstmalig aus der Rinde isoliert, woraus der Apotheker Felix Hoffmann den Arzneistoff Acetylsalicylsäure entwickelte. 1897 wandelten Chemiker der Firma Bayer Salicylsäure in Acetylsäure um, died unter dem Medikamentennamen Aspirin Weltruhm erlangte. 

Und die Kätzchen? 

Foto: Pixabay

Nun, die kamen etwas später dran. 1926 gelang es den Chemikern Loewe und Spohr erstmals, das Phytoöstrogen Östriol in Weidenkätzchen nachzuweisen. Die gesundheitliche Bedeutung von Phytoöstrogenen wird kontrovers diskutiert. Doch aufgrund ihrer Fähigkeit, ähnliche Effekte wie körpereigene Östrogene auszulösen, sollen sie klimakterische Beschwerden mildern und das Osteoporose-Risiko zu senken.

Ein Weidekätzchen Tee ist was Herrliches

Er soll bei Schlaflosigkeit, Nervenschwäche und Menstruationsbeschwerden wirksam sein. Einen EL Palmkätzchen mit heißem Wasser aufgießen, ca. 10 Minuten wirken lassen und abseihen. Bei Bedarf mit Honig süßen. Bei Schlaflosigkeit ca. eine halbe Stunde vor dem Schlafengehen einnehmen. Schmeckt sehr angenehm und hat keinen bittereren Nachgeschmack. Da Palmkätzchen saisonal sind, trockne ich sie und lege mir einen Vorrat für das ganze Jahr an. 

Gut für die Haut

Die übrig gebliebenen Weideästchen können mit einer Gartenschere zerkleinert und getrocknet werden und mit heißem Wasser aufgegossen für eine reinigende Hautabwaschung verwendet werden.  Ein Weidenrinde-Tonic ist äußerlich ein wirksames Mittel gegen Warzen (z. B. komplementär zu der Zwiebel) und Hühneraugen. Salicylsäure beschleunigt das Abschuppen und regt die Hauterneuerung an. Dies ist auch bei kleinen Pickeln oder hartnäckiger Akne von Vorteil. Neben seiner hautlösenden Wirkung ist es auch schmerzstillend sowie entzündungshemmend. Weidenrinde kann man sowohl frisch als auch getrocknet verwenden. Bei getrocknete Weiderinde empfehle ich, diesen im Mixer zu pulverisieren. Das Weidenrinde-Tonic ist sehr einfach herzustellen. Einen gehäuften Teelöffel fein geschnittene Weidenrinde oder Pulver mit ca. 150 Milliliter kaltem Wasser ansetzen und erhitzen. Leicht auskühlen lassen oder noch kurz mixen (bei geschnittener Rinde) und dann abseihen. Wattepad mit dem Tonic Wasser tränken und die betroffenen Stellen sanft anfeuchten und einziehen lassen. Tipp! Bei trockener Haut nur die unreinen Hautstellen befeuchten, da Weidenrinde die Haut leicht austrocknet. 

Achtung! Salicylsäure kann zu Irritationen führen. Daher immer vorher am Handrücken oder Unterarm kurz testen. 

Also denken Sie daran: Der Hautsegen ist nur ein „Kätzchensprung“ entfernt…

Frau mit Schönheitsmaske aus Lebensmittelresten

Rita Davidson ©Andrea Knura

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