An meine Haut lasse ich nur Wasser und Naturkosmetik. Was ist das aber genau? Eine EU-weit einheitliche Definition dafür gibt es nicht. Durchblick ist gefragt.

Mädchen hinter einem blühenden Strauch

Hinter dem Dickicht noch die Naturkosmetik zu finden, ist nicht immer leicht. ©Pixabay

Schauplatz Badezimmer. Beim Anblick der unzähligen Fläschchen, Tuben und Tiegel wird mir bewusst: Hier stimmt was nicht. Bei vielen Produkten habe ich nämlich keine Antwort auf die Fragen woher kommt’s, wer steht dahinter und was steckt drin. Eigenartig, wo mir doch Transparenz und Nachhaltigkeit beim Einkauf meiner Lebensmittel sehr wichtig ist. Warum hat meine gesunde Neugierde also vor meiner Badezimmertür halt gemacht?

Schluss mit fraglichen Inhaltsstoffen

Also weg mit all den synthetischen Duft-, Farb- und Konservierungsstoffen, Silikon, Mikroplastik, Petrochemikalien, Tensiden und hormonell wirksamen Stoffen. Mein Griff zu verantwortungsvoller Naturkosmetik ist auch ein Beitrag zum Umwelt- und Tierschutz. Naturkosmetik-Produkte sind nicht nur wirkungsvoll, sie haben eine Geschichte und halten (meistens) was sie versprechen. Zum Beispiel eine handgeschöpfte Seife, hergestellt im Kaltseifenverfahren. Sie trocknet die Haut nicht aus, weil ein Teil des verwendeten Öls unverseift bleibt. Sie wirkt dadurch sanft rückfettend, sodass die pflegende Wirkung der Öle zum Tragen kommt. Oder eine Deocreme, die man sogar essen könnte. Ganz ohne Aluminium oder Konservierungsstoffe. Haare waschen kann man auch mit Heilerde aus Kamille, Akazie und dem Harz des Drachenblutbaumes. Propolis, das Gesundheitsmittel im Bienenstock, ist gemischt mit Olivenöl, Bienenwachs und Honig eine wunderbare Gesichtscreme. Oder ein Creme Duschgel mit Bio Stutenmilch, Aloe Vera und Sonnenblumenöl, …

Keine einheitliche Regelung in Europa

Wie erkenne ich aber ob ein Produkt das hält, was es verspricht, ob die Inhaltsstoffe wirklich natürlich sind? Die Vielfalt an Produkten macht den Durchblick nicht einfacher. Die Österreichische Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit (AGES) erklärt:

„Auf europäischer Ebene gibt es keine einheitlichen, gesetzlichen Definitionen zu den Begriffen Naturkosmetik und Biokosmetik. Es gibt diverse Naturkosmetik und Bio-Gütesiegel, die auf privatrechtlichen Richtlinien basieren. Die dabei zugrunde liegenden Kriterien sind unterschiedlich, sodass die Produkte keine einheitliche Norm erfüllen. Diese Situation ist sowohl für Konsumenten als auch für Hersteller unübersichtlich.”

Das Fehlen von rechtlich verbindlichen Standards wird ausgenutzt. Trittbrettfahrer springen auf den Zug der „Naturkosmetik“ auf und kaufen sich ihre „Naturschutzbemühungen“ und damit das grüne Mascherl.

Als Konsument stehe ich vor einem Wirrwarr von Versprechungen und blicke ehrlich gesagt nicht immer durch. Begriffe wie pur, natürlich, natürlicher Ursprung, garantieren noch lange kein Naturprodukt. Nicht alles was mit „grün“ beworben wird, ist auch natürlichen Ursprungs. Eine synthetische Creme, die mit ein wenig Jojobaöl angereichert ist, kann durchaus den Vermerk „natürlich“ enthalten. Grüne Verpackungen, gezielte Abbildungen von Früchten, Pflanzen, Blüten und Blätter die sich hübsch um Tiegel und Tuben ranken suggerieren uns, dass wir ein natürliches nachhaltiges Produkt in Händen halten. „Greenwashing“ im wahrsten Sinne des Wortes.

Die gute Nachricht

In Österreich sind Natur-und Bioprodukte gesetzlich geschützt, das heißt es gibt einen rechtlichen Rahmen für ihre Kennzeichnung. Grundlage ist das Österreichische Lebensmittelbuch. So enthält österreichische kontrollierte Naturkosmetik nur Rohstoffe natürlichen Ursprungs – also Stoffe pflanzlicher, mineralischer und auch tierischer Herkunft. Für Biokosmetika gelten grundsätzlich dieselben Kriterien wie für Naturkosmetika, nur müssen mindestens 95% der Komponenten aus biologisch kontrolliertem Anbau stammen. 

Es heißt also, sich nicht von den raffinierten marketingtechnischen Spielchen des Green-Beauty Trends in die Irre führen zu lassen. Wer Wert auf natürliche Inhaltsstoffe legt, der sollte zu echter Natur- oder Biokosmetik greifen. Unsere Produzenten auf Bauernladen bieten eine grosse Auswahl an hochwertiger Pflege aus Kräuter-, Pflanzen-, Blütenessenzen und Mineralien an, die nicht nur durch Qualität, sondern auch mit Regionalität. punkten. Sie verkaufen nicht einfach nur  ein Produkt, sondern eine persönliche Geschichte, eine Lebenseinstellung, eine Liebeserklärung an die Natur und an uns selbst. 

Das Angebot an Naturkosmetik von kleinen, regionalen Produzenten auf bauernladen.at umfasst derzeit 240 Produkte. Von Seife (von Haut bis Haar), über Zahnpulver, Geschichtscreme, Deos, hochwertigen Ölen, …