Oberhitze ist das Zauberwort bei der Schweinekiste. Das Feuer „glimmt“ am Metalldeckel der Holzkiste, große Fleischstücke werden in ihrem Inneren gegart.

Das große Grillfest kann beginnen. Wenn viele Freunde kommen, ist die Grillkiste perfekt. Ausprobiert beim bauernladen.at Grillfest.©️Andrea Knura

Richtig, also richtig große Bratenstücke, ja sogar eine halbe Sau, haben in der Grillkiste Platz. Damit erklärt sich auch der Ausdruck Schweinekiste oder Kistensau für diese besondere Art des Grillens. Also nein, Kistensau ist keine Beleidigung, sondern eine besonders feine und schonende Art beachtliche Fleischstücke zu garen. Für große Grillfeste eignet sich die Kiste (hotbox) perfekt. Das Fleisch, egal ob Schwein, Lamm, Huhn oder Rind wird wie gewohnt mariniert und vorbereitet. Den Rest erledigt die Kiste. Damit ist in der Küche Platz für die Zubereitung der Salate und was es sonst noch so braucht und man selbst hat auch noch reichlich Zeit für die Gäste.

So funktioniert die Grillkiste

Schweinshaxe

  • 1 Stück Schweinshaxe
    Salz
  • Pfeffer
  • Kümmel (bei Bedarf)

Circa 2 cm hoch Wasser in eine Topf geben und Schweinshaxe rund zwei Stunden bei geringer Temperatur ziehen lassen. Herausnehmen. Schwarte mit einem scharfen Messer rautenförmig einschneiden.

Richtig saftige Haxen garen in der Grillkiste nur etwa 45 – 60 Minuten.

Was es ist? Eine Holzkiste, gut isoliert und innen mit Edelstahl ausgekleidet. Die Kiste wird mit einem abnehmbaren Deckel dicht verschlossen. Das Feuer, oder dann die Glut, wird am Deckel gemacht. Die Herausforderung: Rechtzeitig Feuer machen. Denn dem Fleisch muss man, je nach Größe, genügend Zeit geben und die Temperatur muss konstant gehalten werden. Das ist eine Aufgabe für echte Männer. Das Holz muss bereit sein, zum richtigen Zeitpunkt nachgelegt werden und das Feuer sollte auch bewacht werden. 

Nicht neu aber gut

Die Idee des Kistenbratls ist nicht neu. Bereits sehr früh haben wir Menschen entdeckt, dass man Fleisch und Kartoffel eingraben und dann darauf ein Feuer anzünden kann. Das eingegrabene Grillgut wird mit Oberhitze gegart. Später wurden dann die Grillstücke in ein Loch in der Erde gelegt und dieses Loch mit einer Steinplatte abgedeckt. Auf diesem Stein wurde dann das Feuer entfacht. Als Kinder haben wir Erdäpfel unter einem Lagerfeuer gegart. Das Prinzip ist dasselbe und wird beim Kistenbratl perfektioniert. Manche heizen die Kiste, ähnlich einem Backrohr, etwas vor. Dann geht das eigentliche Garen später schneller. Beim Vorheizen gilt die Regel, so viel Temperatur wie möglich. Später sollte die Temperatur dann um die 100 Grad haben. Ein Thermometer an der Kiste ist hier von Vorteil.

Aufgießen in großem Schweinekisten-Stil. Damit das Fleisch auch schon saftig wird.©️Andrea Knura

Was kommt in die Kiste

Als Kistenfleisch eigenen sich am besten gut durchzogenen Fleischteile wie Bauch, Schopf oder Karree im Ganzen. Je größer das Fleischstück, desto besser. Das Fleisch kann schon zwei Tage vorher mariniert werden. Ja nach Geschmack und Gusto. Ein Schweinebraten ist übrigens perfekt für die Zubereitung in der Grillkiste. Gewürztes Fleisch in eine Wanne in die Kiste geben. Mit Bier angießen. Nach ca. zwei Stunden kann das Fleisch gewendet werden. Die Kerntemperatur liegt bei ca. 90 Grad. Jetzt ist es auch Zeit das Gemüse mit in die Grillkiste zu geben. Also Erdäpfel, Kraut, Zwiebel, …Nach weiteren zwei Stunden wird das Fleisch erneut gewendet, es wird aufgegossen und das Gemüse durchgemischt.

Wie lange dauert es, bis das Fleisch zart ist?

Eine genaue Zeitangabe ist schwierig zu machen, weil so viele Faktoren mitspielen. Je nach Größe des Bratens sollte aber mit 5-6 Stunden reiner Garzeit gerechnet werden. Im Zweifelsfall gibt die Kerntemperatur die Antwort. Wenn diese, bei einem Schweinsbraten 80 °C erreicht hat, dann ist das Fleisch fertig. 

So eine Schweinekiste kann man auch selber bauen. Hier gehts zur Bauanleitung.