Schnaps zur innerlichen Coronaviren Desinfektion? Das funktioniert nicht. Was aber immer geht, ist ein Stamperl als reiner Genuss auch für die Seele.

Mann riecht an einem Schnapsglas

Edelbrände sind ein Genuss- kein Desinfektionsmittel. ©Panthermedia

Ja, Alkohol ist ein Desinfektionsmittel. Aber um eine keimabtötende Wirkung zu erzielen, müsste man schon einen mindestens 60-prozentigen Alkohol benutzen. Eine so hohe Alkoholkonzentration findet man aber in keinem Getränk. Deshalb macht es also keinen Sinn, einen Edelbrand oder Schnaps gegen die Coronaviren zu trinken. Übrigens bringt auch gurgeln gar nichts. Ganz im Gegenteil. Ein hochprozentiger Alkohol würde lediglich die Schleimhäute angreifen und unser Immunsystem schwächen. Übrigens: Wenn wir Alkohol trinken, landet dieser in der Speiseröhre und im Magen-Darm-Trakt und nicht tief in der Lunge und in den Atemwegen, in denen sich das Coronavirus befindet. „Schnapsbrennen hat an und für sich eigentlich nur als Verdauungsschnapserl mit der inneren Desinfektion zu tun,“ weiß Edelbrenner Alois Gölles. Der „Vorlauf“, den man mit über 80 Prozent Alkoholanteil nicht zum Trinken verwenden kann, wird in seiner Schnapsbrennerei in Riegersburg jetzt zu Desinfektionsmittel umgewandelt. Das Abfallprodukt aus der Brennerei galt bisher unter den Hausmitteln als Star, wenn es ums Fensterputzen geht. Jetzt desinfiziert man sich die Hände damit. „Ob die Brennerei damit in Produktion gehen kann, muss allerdings noch geklärt werden,“ erklärt Gölles in einem ORF Beitrag.

Und was meinen unsere Experten

Wir haben mal bei einigen Edelbrennern nachgefragt und immer die gleiche Antwort erhalten. Nämlich, dass das noch unverdünnte Destillat aus den Brennanlagen meist einen Alkoholgehalt von 70 Volumenprozent oder mehr hat und so absolut ungenießbar ist. Das Destillat wird erst mit Wasser auf Trinkstärke herabgesetzt und um die 40 Volumenprozent eingestellt. Denn bei einem höheren Alkoholgehalt ist der Brand zu scharf, sprich zu dominant und würde die wertvollen Aromen überdecken. Und das wäre nun wirklich zu schade. Nehmen wir beispielsweise einen Wachauer Marillenbrand. Zuerst erfasst die Nase den wundervollen Duft nach frischen, baumgereiften Marillen. Und dann erlebt der Gaumen die typische Fruchtaromatik. Sortentypisch, hochelegant, weich, rund. Oder ein Apfel-Edelbrand mit einem Hauch von Frische und dem Duft nach Streuobstwiesen. Besonderheiten sind auch der Apfelbrand im Maulbeerfass gereift oder der Glöger.

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Link Beitrag Gölles im ORF Steiermark