Eiskaltes Soda und Wein, fertig ist das Erfrischungsgetränk, das auch ein genialer Aperitif ist. Welcher Wein mag es aber, wenn man ihn mit Wasser mischt?

Ein G’spritzter-Henkelglas hat natürlich den Vorteil, dass es aufgrund der stärkeren Glaswand das Vierterl im Inneren länger kühl hält als ein dünnwandiger Verwandter. ©️ ÖWM/Manuel Zauner

Mit dieser Frage kommen wir auch gleich zur Beantwortung einer anderen Frage, nämlich: Wer hat den Spritzer erfunden? Es waren tatsächlich österreichische Soldaten, die um 1900 bis nach dem Ersten Weltkrieg im Norden Italiens stationiert waren. Die Soldaten vermissten ihren sauren Riesling und Grünen Veltliner, die Weine Norditaliens waren ihnen zu herb, zu stark oder einfach nicht nach ihrem Geschmack. So wurde Wasser in das Glas hinzugefügt, um das Ganze zu verdünnen. Für den echten Spritz brauchte es dann aber noch um 1920 die Erfindung des Sodawassers. In Deutschland gibt es den Spritzer auch, allerdings für uns österreichische Ohren mit dem befremdlichen Namen Weinschorle, die mit Mineralwasser gemacht wird . Ein echter G’spritzter wird nur mit Sodawasser verdünnt – mit Mineralwasser wird der Wein zur Mischung.

Rescher Weißwein

Die unverzichtbare Basis eines gelungenen G’spritzten – nämlich rescher, sauberer Weißwein von leichter Statur – findet sich bei fast allen Österreichischen Winzern. Ob Grüner Veltliner oder Weißburgunder, Welschriesling oder Gemischter Satz: Ihre unbändige österreichische Frische ist im spritzigen Zusammenspiel mit Sodawasser Trumpf. Schon gar nicht mithalten kann dieser, wenn der G’spritzte mit einem Muskateller oder Sauvignon Blanc eine Spur g’schmackiger über den Gaumen zieht. Neu im Trend: Roséfarben macht sich die beerig-frische und in dieser Saison besonders trendige Variante aus duftigem Roséwein und Sodawasser schon von Weitem auf den Tischen vieler Szene-Schanigärten bemerkbar.

Wie wird der G’spritzte serviert?

Ein G’spritzter-Henkelglas hat natürlich den Vorteil, dass es aufgrund der stärkeren Glaswand das Vierterl im Inneren länger kühl hält als ein dünnwandiger Verwandter. Doch kommt das klassische G’spritzter-Glas mit Stiel etwas eleganter daher und macht sich an einem schön gedeckten Tisch eben etwas sti(e)lvoller. Der neueste Zugang zur G’spritzter-Glas-Familie ist das Longdrinkglas – besonders schick und schlicht zollt es des österreichischen Ur-Longdrink Tribut. Ein Universal-Weinglas macht selbstredend auch gute Figur.

Zuerst das Wasser oder der Wein?

Die Frage der Mischungsreihenfolge – zuerst Wein oder Wasser? – führt unter G’spritzter-Genießern immer wieder zu ausgiebigen Diskussionen. Dabei zeigte sich auf Facebook (im Rahmen ihrer G’spritzter-Kampagne hat die Österreichische Wein Marketing auf Facebookdie Vorlieben der G’spritzter-Community mit einem Augenzwinkern abgeklopft) eine recht eindeutige Tendenz: Knapp 75 Prozent bevorzugen es, zuerst das Wasser und dann den Wein ins Glas zu geben. Das entspricht im Übrigen auch dem Usus in der Gastronomie.

Alternativ gibt es schon fertige Mischungen. Dann erübrigt sich die Frage!

Welche Rebsorte kommt ins Glas?

Als „Basis“ für einen G’spritzten eignen sich mit ihrer Frische sehr viele österreichische Qualitätsweine – von Weiß über Rosé sogar bis hin zu Rot. Als Platzhirsche bei der Sortenwahl stehen aber wohl weiterhin knackig-fruchtige Grüne Veltliner und Welschrieslinge ganz oben auf der Liste. Bei der Frage, welcher dieser beiden nun der Favorit ist, zeigt sich ein in dieser Deutlichkeit doch überraschendes Bild: Ganze 75 Prozent setzen bei ihrem G’spritzten auf Grünen Veltliner, „nur“ 25 Prozent auf den Welschriesling.

Der G`spritzte ist Gesetz

Diskussionslos gestaltet sich das Mischverhältnis, denn als inoffizielles Nationalgetränk der Österreicher hält der G’spritzte heute sogar einen eigenen Paragraphen in der nationalen Weinbezeichnungsverordnung parat: Demnach muss ein „G’spritzter“ aus mindestens 50 Prozent Wein und daneben aus höchstens 50 Prozent Soda- oder Mineralwasser bestehen. Traditionsgemäß begnügt sich nur der Sommerg’spritzte mit einem Teil Wein und drei Teilen Wasser.