Blaufränkisch ist nach dem Zweigelt die beliebteste österreichische Rotweinsorte. Die Stilistik ist auch international sehr gefragt.

Blaufränkisch Trauben am Stock

Blaufränkisch ©Weingut Silvia Heinrich

Die autochthone Rebsorte Blaufränkisch ist vor allem im Burgenland und in den östlichen Weinbaugebieten von Niederösterreich, besonders Carnuntum, gut vertreten. In Österreich wurde die Sorte erstmals im 18. Jahrhundert erwähnt, danach tauchte sie in Deutschland unter der Bezeichnung Lemberger oder Limberger (Limberg – heute Maissau – in Niederösterreich) auf. Der Name des Blaufränkischen kommt vermutlich aus der Zeit Karls des Großen, in der alle edlen und wertvollen Sorten als „ Fränkisch“ bezeichnet wurden. In Ungarn heißt die Rebsorte Kékfrankos.

Spezialität schlechthin

Der Blaufränkisch ist eine natürliche Kreuzung der Sorte Heunisch, wobei der zweite Elternteil (vermutlich eine Mutation aus dem Blauen Groben) noch nicht gefunden wurde. Er ist die Leitsorte im Mittelburgenland, das auch Blaufränkischland genannt wird. Von dort kommen gebietstypische Weine, die seit 2005 DAC-Status genießen. Blaufränkisch wird hier in drei DAC-Stufen angeboten:

Klassik, Reserve und mit Lagenbezeichnung.

Auch im spezifischen Weinbaugebiet Eisenberg wird die Sorte seit 2008 als DAC-Wein angeboten, 2009 sind Blaufränkische vom Leithaberg ebenso in die DAC-Familie aufgenommen worden. Diese zeichnen sich durch eine hohe Mineralität aus. In Niederösterreich ist Carnuntum, speziell um den Spitzerberg, bekannt für seine ausgezeichneten Sortenvertreter.

Von Sturm und Drang zum gereiften Glück

Blaufränkischweine besitzen eine intensive, dunkle, rubinrote Farbe. Das typische Bukett der spät reifenden Sorte ist von Waldbeeren oder Kirschen geprägt, die Weine sind mit einer charakteristischen Säure ausgestattet. Blaufränkisch kann große Weine mit dichter Struktur und markantem Tannin hervorbringen, die in der Jugend oft roh, ungestüm und engmaschig sind. Bei genügender Reife entwickeln sie aber samtige Nuancen. Potenzial für längere Lagerung besitzen kräftig ausgebaute Weine mit Holzeinsatz. Untersuchungen haben ergeben, dass es einen Zusammenhang zwischen Weinqualität und Brombeeraromen gibt. Je besser die Brombeeraromen ausgeprägt sind, desto besser ist statistisch gesehen die Qualität des Weines. Eine Spezialität sind Weine aus Rebanlagen, die 50 bis 100 Jahre alt sind.

Tipp: Weingartenwanderung am 12.September am Weingut Silvia Heinrich