Was die erfrischende Minze mit einem Techtelmechtel zu tun hat? Warum Minze nicht gleich Minze ist und man einen Minz-Kranz auf dem Kopf tragen kann?

Minzblätter

Minze mischt sich gerne mit anderen Geschmäckern. Sie wirkt kühlend, ein echter Frischekick.©unsplash

Komische Fragen. Aber das hübsche Kraut mit den leuchtend grünen Blättern und dem erfrischend würzigen Geschmack verfeinert nicht nur zahlreiche Gerichte oder wirkt heilend. Minze hat viele Geschichten zu erzählen. Es ist einem Techtelmechtel zu verdanken, dass es die Minze gibt. Zumindest sagt das die griechische Mythologie. Die Nymphe Mentha vergnügte sich mit Pluto, dem Herrscher der Unterwelt, des Hades. Als Strafe wurde diese dann von seiner Frau Persephone in ein Kraut verwandelt! Eine Affäre also, die sich für uns gelohnt hat. Denn schließlich lieben wir alle die Minze!

Minze und bauerladen.at

Ein Beweis. Sie ploppt sehr fleißig bei der Produktsuche auf bauerladen auf. Wissend um ihre Beliebtheit und ihren Nutzen, bieten unsere Produzenten die unterschiedlichsten Minzprodukte an. Es gibt die aus der Familie der Lippenblütler stammende Pflanze als getrocknetes Kraut, als Tee, Gelee, Sirup, Spritzer, Oxymel und Hydrolat. Honigwein und Essig werden mit Minze angesetzt, Minze passt aber auch hervorragend in eine gute handgeschöpfte Schokolade. Und natürlich wird sie zahlreichen Produkten der Naturkosmetik beigemengt. Massageöl und Seifen, Lippenpflege, Raumspray, … . Die antibakterielle und beruhigende Wirkung von Minze hilft bei Hautproblemen wie Akne und fettiger Haut. Als Massageöl wirkt Minze erfrischend und revitalisierend, schafft Abhilfe bei Muskelverspannungen. Ihr kühlender Effekt ist ein wahrer Frischekick für die Haut.

Es gibt nicht nur eine Minze

Allein schon der Blick auf unsere Auswahl an Minzsirupen macht eines klar. Minze ist nicht gleich Minze! Es gibt sie von A bis Z. Von Apfel- bis Zitronenminze. Und dazwischen scheint fast jeder Buchstabe des Alphabets vertreten zu sein: Ananasminze, Bananenminze, Basilikumminze, Erdbeerminze, Grüne Minze, Ingwerminze, Korsische Minze,  Krauseminze, Marokkanische Minze, Mojito-Minze (auch Hemingway-Minze genannt), Nanaminze, Orangenminze, Schokoladenminze, Pfefferminze, Poleiminze, Wasserminze etc. An die 30 verschiedene Minzarten kennt man heute. Der Grund dafür? Die verschiedenen Minzsorten neigen zur „Hybridisierung“. Das heisst sie bringen bei ihrer Vermehrung ständig neue Sorten bevor. Auch wenn sie sehr ähnlich aussehen, ist der Geschmack ganz unterschiedlich. Das liegt vor allem am Mentholgehalt – es gibt mentholarme und mentholreiche Sorten. Im Gegensatz zur Pfefferminze haben Sorten wie die Krauseminze, Ananasminze und auch Ingwerminze gar kein Menthol. Die Pfefferminze spielt aber gerade durch den hohen Mentholgehalt in der Phytotherapie eine große Bedeutung. 

Der bekannteste Hybrid

… ist also die Pfefferminze. An sie denken wir auch zumeist, wenn wir „Minze“ hören. Wahrscheinlich ist sie aus der Waldminze und der Bachminze entstand. Und wer hätte das gedacht, das ist gar nicht mal so lange her! Der erste dokumentierte Anbau von Pfefferminze ist in England um das Jahr 1750 datiert. Vielleicht wird gerade auch deshalb die Pfefferminze dort in der Küche viel mehr, oder besser gesagt anders verwendet als in der österreichischen Küche. Nämlich zu deftigen Speisen. „Lamb and mint sauce“ ist ein Klassiker der englischen Küche.

Bei uns ist die Pfefferminze als Würze von deftigen Speisen nicht so populär. Mit Ausnahme vielleicht der Kärntner Käsnudel (Nudelminze). Wir nutzen ihren besonderen Geschmack vor allem zum Verfeinern von Süßspeisen sowie Getränken. Wir geben Minze mit Vorliebe in Schokoladentörtchen oder Obstsalate, und natürlich ist sie ein wichtiger Bestandteil beliebter Getränke. Ein „Hugo“ oder einem „Mojito“ ohne die grün schimmernden Pfefferminzblätter – dass wäre nicht richtig!

Atemberaubende Minze

Und dann wäre da natürlich noch der beliebte Pfefferminztee und der Pfefferminzkaugummi. Apropos Kaugummi …Herkömmliche Kaugummis werden aus synthetischen Polymeren (Plastik) hergestellt. Wer gerne kaut, der kann das aber trotzdem ohne schlechtes Gewissen tun. Es gibt nämlich eine gesunde Alternative. Alpengummi besteht zu 100% aus nachwachsenden Rohstoffen und ist somit auch biologisch abbaubar. Die Kaumasse wird aus heimischem Baumharz und Bienenwachs hergestellt. Für die Süße und Zahnreinigung setzen wir Birkenzucker (Xylit) ein. Und für das natürliche erfrischende Aroma sorgt nicht zu guter Letzt die erfrischende Waldminze.

Heilende Minze

Auch wenn die Pfefferminze ein Jungspund unter den Kräutern ist, die Minze an sich ist eine alte Heilpflanze. Das beweist schon unser anfänglicher Abstecher in die griechische Mythologie. Die Minze war Grabbeigabe der Pharaonen, Griechen und Römer nutzten ihre desinfizierenden und appetitanregenden Eigenschaften. Das ätherische Öl der Minze hat einen kühlenden Effekt, lindert Kopfschmerzen und erweitert die Atemwege. Dadurch wird das Atmen erleichtert und man entspannt sich besser. So kann Migräne vorgebeugt werden. Bereits die Römer haben durch das Inhalieren der Minze gegen Kopfschmerzen angekämpft. Gelehrte trugen aus Minze geflochtene Kränze auf Ihrem Kopf. Diese sollten dabei helfen auf neue Ideen zu kommen. Englische Seefahrer hatten Minze an Bord, um das Trinkwasser frisch zu halten, und auch Hildegard von Bingen war überzeugt von der antiseptischen Wirkung von Minze. Sie setzte sie unter anderem zerstoßen als Pflaster ein.

MINZE

Wissenschaftlicher Name: Mentha
Vorkommen: gemäßigte Gebiete der Nordhalbkugel
Familie der Lippenblütler (Lamiaceae)

Inhaltsstoffe

  • Gerb- & Bitterstoffe
  • Flavonoide
  • ätherische Öle
  • für Duft verantwortlich: u.a. Menthol
    und Limonen
  • reich an Vitaminen, Mineralstoffen und Spurenelementen, wie Vitamin C, Calcium und Eisen

Gesundheit

  • Menthol wirkt erfrischend und kühlend
  • Minze wirkt als Aufgussgetränk schmerzstillend und krampflösend bei Magen- & Darmbeschwerden
  • galleanregend, verdauungsfördernd, nervenstärkend und antibakteriell