Egal ob grau, blau oder weiß. Die Waldviertler lieben  ihren “Mogn”, also Mohn. Als Geschenk verstecken sie ihn auch schon mal in unserem Adventskalender.

Mohn mit geschlossenen Kapseln in einem Strauß

Foto: Unspash

Wussten Sie, dass die erste Erwähnung des Graumohns im Waldviertel auf ein Dokument aus dem 13. Jahrhundert zurückgeht? Die Pflanzengattung aus der Familie der Mohngewächse (Papaveraceae) tritt rund um den Globus in etwa 100 (!) Arten auf, und zwar hauptsächlich in den gemäßigten Breiten der Nordhalbkugel. Es gibt sowohl einjährige Arten wie Klatschmohn (Papaver rhoeas), Sand-Mohn (Papaver argemone) und Schlafmohn (Papaver somniferum) als auch mehrjährige Arten wie Türkischer Mohn (Papaver orientale) und Arznei-Mohn (Papaver bracteatum).

Einige Mohnarten gehören wegen ihrer Wirkstoffe zu den ältesten Heilpflanzen. So werden Schlafmohn und Papaver setigerum zur Gewinnung von Opium angebaut. Das im Arznei-Mohn enthaltene Alkaloid Thebain ist Ausgangsstoff zur Herstellung von Opioiden. Die ölhaltigen, angenehm und nussig duftenden Samen des Schlafmohns werden als Lebensmittel vor allem für Süßspeisen und Gebäck verwendet.

Graumohn gibt es speziell im Waldviertel. Dieser Mohn ist besonders fein und daher besonders für Süßspeisen geeignet. Grau- und Blaumohn findet sich ja in vielen Rezepten der traditionellen österreichischen Mehlspeisküche wieder.

Klein sein bringt Vorteile

Graumohn ist in der Herstellung komplex. Spezielle Mähdrescher braucht man, damit die Kapseln nicht aufbrechen. Wenn das auch bei nur fünf Prozent einer Gesamternte passiert, ist das Ergebnis im wahrsten Sinne bitter. Das ist auch der Grund, weshalb gerade in der „kleinteiligen“ Landschaft des Waldviertels der Graumohn weit verbreitet ist, aber nicht auf Großflächen in anderen Weltregionen angebaut wird.

Blaumohn wiederum hat einen intensiven, herben Geschmack, und die Kapsel muss bei der Ernte zerstört werden, damit dieser Mohn sein Aroma entfaltet. Weißmohn ist etwas Besonderes und gibt auch im Waldviertel nur geringe Erntemengen her. “Vor allem für Nussalergiker ist der Weißmohn aber eine geschmackvolle Alternative,” erzählt Franziska Neuwiesinger.

Mohnwirt und Mohn-Amor

Seit mehr als 30 Jahren hat sich der Mohnwirt Neuwiesinger ganz dem Waldviertler Graumohn g.U. verschrieben. Der Mohnwirt ist heute das kulinarische Epizentrum der neu erwachten Mohnkultur im Waldviertel. Hat am Anfang noch seine Mutter geholfen, nach alten Rezepten, die er selbst nicht mehr kannte wieder Mohnzelten zu backen, haben Johann Neuwiesinger und Gattin Rosemarie inzwischen eine ganze Reihe von Mohn-Köstlichkeiten selbst entwickelt: gewuzelte Mohnnudeln, Mohntorten, Mohnstrudel, Mohneis oder pikante Variationen wie Erdäpfelsuppe mit Mohn oder Waldviertler Karpfen in Mohnpanier stehen immer wieder auf der Speisekarte. In Kursen gibt Rosemarie ihr Kochwissen auch immer wieder an Hobbyköche und Mohnfans weiter, und nach wie vor ist die Leidenschaft für den Mohn ungebrochen. „Die Faszination dieser Pflanze“, erzählt die Mohnwirtin, „lässt mich einfach nicht mehr los!“


22. Dezember

Für alle die Mohn lieben ein Gewinn.  Eine  Mohn-Amour Winterbox  – die Verwöhnbox für kalte Tage – vom Mohnwirt Neuwiesinger.  

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