Von Bienen und Bäumen
Der Klimawandel an sich scheint der Biene noch egal zu sein. Die Trockenheit aber ist ein Problem: Wenn der Wald leidet, findet die Biene keinen Honigtau.
Imker wissen: “Wenn der Wald blüht, gibt es keinen Waldhonig.“ Alle paar Jahre passiert das und ist ganz normal. Vor lauter Angst vor dem Sterben, beispielsweise bei großer Trockenheit, beginnen die Bäume nämlich zu blühen, um ihre Gene nochmal weiterzugeben. Das ist dann nicht normal. Für dieses Blühen verbraucht der Baum Energie. Diese fehlt dann wiederum zur Aufrechterhaltung des Saftstroms. Den Saft der Bäume brauchen jedoch die bienenfreundlichen Läuse. Wenn er fehlt, verhungern sie.
Und dann kommen die Bienen
Sie suchen im Wald nicht nach Nektar sondern nach dem Honigtau der Läuse. Im Prinzip ist es ein perfektes Wunderwerk der Natur: „Insekten wie Blattläuse saugen Pflanzensaft, verdauen und verwandeln ihn zu einer Art Zuckersaft den sie verändert wieder ausscheiden,“ beschreibt Roland Heinzle, Imkermeister, Bio-Imker, BEE SUPPORTER aus Klein-Pöchlarn in südlichen Waldviertel. „Bienen sammeln die Ausscheidungen der Insekten, wandeln sie um und produzieren daraus wunderbaren Honig. „In den letzten Jahren gibt es aber durch die Trockenheit immer weniger, oder gar keinen Waldhonig.“ Imker vermuten auch einen Einfluss von Insekten wie dem Chinesischen Marienkäfer. Aggressiv und gefräßig vernichtet er Blattläuse, hat gleichzeitig aber selbst kaum Fressfeinde da er unglaublich stinkt. “Es gibt viele Vermutungen und Theorien aber keine relevanten Studien zum Thema Klimawandel und Bienen,” so Heinzle.
Die Welt der Bienen verstehen
Aus der Idee, Menschen einen Einblick in das spannende Leben der Bienen zu geben, entstand im Sommer 2017 als BEE SUPPORT Herzensprojekt von Roland Heinzle der Bienenpavillon in Klein-Pöchlar. Direkt am Donau Radweg finden in natürlicher Umgebung Bienen und Menschen zueinander. Zwischen Bienen-Weidepflanzen, Wildbienen-Nisthilfen, Picknickplatz mit Naschgarten und BEE SUPPORT-Kunstwerken tummeln sich neben unzähligen, fleißigen Honigbienen auch zahlreiche andere, wichtige Insektenarten. Für Groß und Klein werden in anschaulicher Weise das Leben und die Aufgaben der Bienen dokumentiert und die vielen Gefahren aufgezeigt, denen unsere heimischen Bienen und andere Insekten ausgesetzt sind. Das Bienensterben durch Pestizide und die gefürchtete Varroamilbe betrifft nicht nur unsere Honigbienen, sondern auch die Wildbienen. Das wirkt sich letztendlich auf unser gesamtes Ökosystem aus, was bedeutet, dass für unsere Zukunft sehr viel auf dem Spiel steht. “Die Biene ist ein Indikator für die Qualität unserer Agrar- und Naturflächen. Ihr Sterben sollte uns nachdenklich stimmen!”
Waldhonig von der Imkerei Hirschmugl auf bauernladen.at: Weingut Hirschmugl