Alles Marille oder was?
Die Wachauer Marille steht gerade vor der Haupternte. Die gute Nachricht dabei: Es wird in diesem Jahr überdurchschnittlich viele der süssen Früchte geben.
Was die Wachau vom Weinviertel marillentechnisch unterscheidet
Insgesamt ist Niederösterreich ist mit gut 600 Hektar das Bundesland mit der größten Marillenkulturfläche. Doch die Wachau und das Weinviertel unterscheidet einiges, was die Marillen betrifft. Während die rund 50 Marillenanbaubetriebe des Weinviertels auf etwas mehr als der Hälfte der Fläche auf moderne, haltbare Sorten setzen, baut man in der Wachau auf dem Rest typische alte Sorten an. Die haben bekannterweise ein einzigartiges Aroma, halten sich aber nicht lange. Daher werden sie allem voran direkt verkauft und finden sich selten im Supermarkt. Geerntet wird nach wie vor in Handarbeit. Und zwar mit dem Wachauer Marillenzistel, dem traditionellen Pflückkorb. Das macht Sinn, weil durch seine schmale und spitz nach unten zusammenlaufende Form einfacher in den hohen Bäumen geerntet werden kann. Abgesehen davon wird der Druck auf die unten im Korb liegenden Marillen dadurch nicht zu groß.
Man zelebriert sich und die Marille
Worauf die Wachauer Marillenbauern bestehen ist, dass sie ein Original verkauften. Dafür haben sie nicht nur einen eigenen Karton mit einem Marillenzisterl-Logo kreiert, sondern 2003 auch einen Verein gegründet. Der heißt “Original Wachauer Marille g.U:”, kümmert sich um die Erhaltung, Vermarktung und vergibt ein Siegel. Wer das ergattert, produziert die seit über 100 Jahren in der Wachau üblichen Sorten. Aktuell zählt man 220 Mitglieder. Und die zelebrieren sich und die Früchte ihrer Arbeit demnächst beim Genuss- und Kulturfest “Alles Marille” in Krems. Besucher können sich beginnend mit Freitag dem 12. Juli ab 11 Uhr ein Wochenende lang in der Altstadt durch Knödeln, Eis, Kuchen, Bowle, Marillenbier und Palatschinken kosten. In Spitz zieht man von 19. bis 21. Juli mit dem 68. Marillenkirtag nach. Im Gegensatz zum Genuss- und Kulturfest in Krems feiert man sich aber nicht gratis. Der Eintritt kostet acht Euro, ein Drei-Tages-Band zehn Euro.
Bauernladen.at-Tipp: Über eine Webcam auf www.wachauermarille.at kann den Früchten beim Reifen zugeschaut werden.