Gerade noch war das in der Notenbank-Studie festgestellte hohe Nettovermögen der Bauern Thema, da zeigen Statistik-Austria Daten, dass ihr Einkommen sinkt.

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896.000 Euro soll ein heimischer Bauer im Schnitt an Vermögen besitzen. Jedenfalls sagt das eine Mitte Jänner veröffentlichte Notenbank-Studie. Anders gesagt heißt das, dass die heimischen Landwirte in der Top-Gruppe der Reichsten immerhin einen Anteil von zehn Prozent stellen. “Bauern stehen mit dem Vermögen an der Spitze” titelte die Tageszeitung Der Standard. Der zugehörige Artikel schlug hohe Wellen. Bauernbund-Präsident Georg Strasser sah sich bemüßigt, klar zu stellen, dass weder der Grundbesitz, noch Maschinen oder die Immobilie Bauernhof frei verfügbares Vermögen seien. Das Einkommen der österreichischen Landwirte sei 2017 im Mittel bei rund 19.000 Euro gelegen, das mittlere Bruttojahreseinkommen aller unselbstständig Erwerbstätigen aber bei rund 27.500 Euro. Bei den 19.000 Euro wird es 2018 allerdings wohl nicht bleiben, wie die Statistik Austria heute in ihrer zweiten Vorschätzung bereits prognostizierte.

Hitzebedingte Mindererträge drücken das Einkommen

Die beiden guten letzten Jahre, in denen es in Sachen landwirtschaftliches Einkommen aufwärts ging, sind offenbar Vergangenheit. Auszugehen ist von einem durchschnittlichen Minus von real 4,1 Prozent pro Arbeitskraft.  Im Vergleich dazu war es 2017 um ganze 13,9 Prozent gestiegen. Schuld sind allem voran die aus dem heißen Sommer und der entsprechenden Trockenheit resultierenden geringeren Erträge im Acker- und Futterbau, der auf niedrigem preislichem Niveau stagnierende Schweinemarkt und gestiegene Produktionskosten. Aber es gab doch gute Ernten im Obst- und Weinbau 2018? Und höhere Erlöse im Getreideanbau? Das stimmt, aber einen Ausgleich konnten die nicht schaffen, sagt die Statistik Austria.

Der Wert der tierischen Erzeugung nahm ab

Der Produktionswert der heimischen Landwirtschaft lag demnach 2018 bei 7,4 Milliarden Euro, was einem leichten Plus von 0,9 Prozent gegenüber 2017 entspricht. Dahinter stehen aber relativ unterschiedliche Entwicklungen, was die pflanzliche und die tierische Produktion angeht. Der Wert der letztgenannten nahm um 2,6 Prozent ab, was vorrangig an den genannten niedrigen Schweinepreisen liegt. Auch bei den Rindern sankt der Produktionswert. Lediglich die Milchproduktion stieg leicht wertemäßig, schlicht weil mehr erzeugt wurde. Dem gegenüber steht der Wert der pflanzlichen Erzeugung mit einem Plus von fünf Prozent. Möglich machten das die hohen Ernten im Obst- und Weinbau. Auch hier gibt es aber eine zweite Seite der Medaille. Und auf der stehen Ertragsverluste im Acker- und Futteranbau sowie schädlingsbedingte, massive Ausfälle bei Zuckerrüben und Erdäpfeln. Gestiegen sind auch die Produktionskosten. Weil Futtermittel und Energie im letzten Jahr teurer waren, steht hier am Ende ein Plus von drei Prozent. Die Abschreibungen für das Anlagevermögen erhöhten sich um 2,0 Prozent.

Der Strukturwandel geht weiter

Die rund 1,5 Milliarden Euro an öffentlichen Geldern sind in die Prognose der bäuerlichen Einkommen schon eingeflossen. Das sind übrigens um 1,7 Prozent mehr als 2017 – Stichwort Dürrehilfen. Und dann gibt es noch das so genannte Faktoreinkommen. Das misst die Entlohnung der in der Landwirtschaft eingesetzten Produktionsfaktoren Boden, Arbeit – Familien- und Fremdarbeitskräfte – und Kapital. Mit rund 2,6 Mrd. Euro liegt es 3,1 Prozent unter dem Vorjahresniveau. Schließlich hinterlässt auch noch der Strukturwandel weiterhin Spuren, 2018 in Form von 0,5 Prozent weniger landwirtschaftlichen Arbeitskräften, die real dann eben die eingangs genannten 4,1 Prozent weniger verdienten.

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