Was Willi Eminger wichtig ist? Innovativer Weinbau, Förderung von Sorten- und Gebietstyp, Reintönigkeit und die Gesunderhaltung des Bodens für die Zukunft.
Weinbau Willi Eminger: “Wir sind uns der Verantortung für die Natur, und unseren Nachkommen bewusst, deshalb achten wir besonders auf eine natürliche umweltschonende Produktion. Uns geht es darum, in biologischen Kreisläufen zu wirtschaften, Ressoursen zu erhalten, und unter Bewahrung der Artenvielfalt, auf eine wirtschaftlich vertretbare Weise, qualitativ hochwertige Trauben zu ernten.” ©Weinbau Willi Eminger
Niedersulz, ungefähr 40 km nördlich von Wien, zwischen der March und der Brünnerstrasse. In diesem malerischen Gebiet voller Kellergassen und freundlicher Leute liegt das kleine Dorf mit knapp 300 Einwohnern und dem Weingut Willi Eminger, einem Spezialisten für fruchtige, würzige Weißweine die viel Trinkvergnügen bieten. Das sagt auch der aktuelle Wein Guide. Exklusivweine aus speziellen Einzellagen zeigen das Qualitätspotential des Betriebs. Mit seinen hochwertigen Rotweine, ob klassisch ausgebaut oder im Barriquefass gelagert (Reserve-Rotweine), zeigt Eminger aber auch, welches Potential das Weinviertel im Rotweinbereich hat.
Frucht, Pfefferl, Würze: Optimal!
Der Grüne Veltliner Nidersulz 2023 ist der Lieblingswein von Willi Eminger. Und er ist so, wie der Winzer ihn sich jedes Jahr wünschen würde. Fruchtig, ausgeglichen. Im aktuellen Wein Guide mit vier von fünf Gläsern ausgezeichnet: “Goldgelb mit grünen Reflexen, frische Äpfel und Bananen; saftig mit glockenklarer Frucht, Orangen und gelbe Äpfel, elegante Säure, feingliedrig mit wunderbarer Harmonie hohe Trinkfreude, mehrheitsfähig.”
Tendenziell sind alle 2023iger eine Spur kräftiger im Ausdruck und haben eigentlich, durch die Sorten, schöne klassische Aromen. So beschreibt Willi Eminger vom gleichnamigen Weingut den jungen Jahrgang. Wie’s kommt? Wie immer seien es viele Faktoren die zusammenspielen, aber durch das schöne Herbstwetter war der Lesezeitpunkt optimal. Inovativer Weinbau hat bei den Emingers Familientradition. Diese reicht viele Generationen zurück. So war der Urgroßvater ein für alle Neuerungen offener, führender Weinbaupionier, der im ständigen fachlichen Kontakt mit Lenz Moser und Professor Zweigelt stand. “Professor Fritz Zweigelt, für welchen auch mein Urgroßvater Versuchsweingärten angelegt hat, züchtete diese wichtigste niederösterreichische Rotweinsorte aus Blaukfränkisch und Sankt Laurent.” Diese Sorte mit großen Trauben mit fruchtigem Geschmack fühlen sich im Weinviertel besonders wohl. Bei Weinbau Eminger ist es die Hauptrotweinsorte und wächst sowohl in der Riede Steinbergen als auch in der Riede Mitterried. Dank unterschiedlicher Weingartenpflege entstehen sehr verschiedenartige Weine. Die Vielfalt reicht vom trinkfreudigen Rosé über klassisch ausgebaute, kirschfruchtige Rotweine bis zum gehaltvollen im Barrique ausgebauten Reservewein.
„Wir sind uns der Verantortung für die Natur, den Kunden, und unseren Nachkommen bewusst, deshalb achten wir besonders auf eine natürliche umweltschonende Produktion. Uns geht es darum, in biologischen Kreisläufen zu wirtschaften, Ressoursen zu erhalten, und unter Bewahrung der Artenvielfalt, auf eine wirtschaftlich vertretbare Weise, qualitativ hochwertige Trauben zu ernten,“ erläutert Eminger seine Philosophie.
Gesunderhaltung des Bodens durch Begrünung
Die Weinbergböden sind das ganze Jahr über mit natürlichen Pflanzenbewuchs bedeckt. Warum? Dadurch werde die Bodenabschwemmung verhindert. Die oberste Bodenaschicht ist überaus wertvoll. Sie beherbergt die meisten Bodenlebewesen und enthält die meisten Pflanzennährstoffe. Wären die Weingartenböden unbewachsen, würde bei starken Gewitterregen im hügeligen Gelände diese wertvolle Erde weggeschwemmt, so Eminger. „Auf unseren bewachsenen Böden bleibt alles dort, wo es gebraucht wird und der Regen wird vom Boden besser aufgenommen. Der Humusgehalt wird durch die Bodenbedeckung erhöht. Dadurch kann der Boden mehr Wasser und Nährstoffe speichern. Die Rebwurzel entnimmt, je nach Bedarf, aus diesem Speicher all das, was die Pflanze braucht. Dadurch wird die Gesundheit und Vitalität der Rebe gestärkt. Sie ist dann widerstandfähiger gegen Schädlinge und andere Umwelteinnflüsse.“
Die Lagen
Das weite Veltlinerland ist durchzogen von sanften Hügeln. Das Gebiet ist geologisch sehr interessant; von leichten, sandigen Lössböden über Muschelkalk (Nexinger Meer) und den schweren, tonhaltigen Böden findet sich hier alles. „Das pannonische Übergangsklima prägt den Charakter unserer Weine.“ In speziellen Lagen des Weingutes, wie z.B.in Baumleiten, Breiten oder Steinbergen herrschen unterschiedliche kleinklimatische Bedingungen und Bodenverhältnisse. Diese verleihen den Weinen ihre unverwechselbare Individualität. Die Weingärten und Felder von Willi Eminger erstrecken sich an den Hügeln und umarmen die ganze Gemeinde. „Trotz der hervorragenden Eignung unserer Lagen für den Weinbau ist ein guter Wein kein Selbstläufer. Über das ganze Jahr hinweg bedarf es an viel Arbeit, damit im Herbst Trauben von höchster Qualität geerntet werden können,“ so Eminger abschließend.
