Mit  Joe Biden als neuem Präsidenten der Vereinigten Staaten ist das Entkarbonisierungsrennen definitiv eröffnet.

Vorrangtafeln CO2

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Die Entscheidung über den Austritt der USA aus dem Pariser Klimaabkommen hat bekanntlich zu wachsenden Anstrengungen verschiedener Organisationen zur Bekämpfung des Klimawandels geführt.

Denn dieses Faktum hat ein interessantes Erbe hinterlassen. Wohl unbeabsichtigt, hat Trumps Entscheidung während seiner Amtszeit verschiedene Organisationen zu einer Vielzahl von Aktionen angespornt. Dazu gehören die Staats- und Städtepolitik sowie die Änderung der Investitionspläne und Geschäftspraktiken von Unternehmen und Finanzinstitutionen. Diese Organisationen sind für zwei Drittel der US-Wirtschaft und für mehr als die Hälfte des CO2-Fußabdrucks der USA verantwortlich, was der zweitgrößten Volkswirtschaft der Welt entspricht.

Eines der Hauptziele dieser Netzwerke ist es, den Kohlenstoffausstoß zu senken, damit die USA ihren im Pariser Klimaabkommen festgelegten Klimaverpflichtungen nachkommen können, unabhängig davon, ob diese für die USA unterzeichnet wurden oder nicht.

Könnte das ausreichen?

Leider nicht ganz. In ihrem Bericht 2019 bewertet die „America’s Pledge“-Koalition, wie eine wieder engagierte Regierung (eben unter Joe Biden) dazu beitragen könnte, Verbesserungen beim Klimaschutz zu bewirken. Dabei wird ein „Bottom-up“-Szenario untersucht, bei dem nur der private Sektor und ausgewählte US-Bundesstaaten und -Städte eine Führungsrolle im Klimaschutz spielen.

In diesem Szenario sinken die Treibhausgas-(THG)-Emissionsprognosen bis 2030 um bescheidene, wenn auch respektable 37 Prozent, was mit dem 2ºC-Ziel in Einklang steht. Temperaturanstiege von mehr als 1,5ºC gelten als übermäßig riskant für die Menschheit.

Im Gegensatz dazu könnte ein Szenario, bei dem die US-Regierung sich auf die Klimaagenda einlässt und volle Unterstützung anbietet, die Investitionsaussichten in mehreren Wirtschaftssektoren verändern. Dadurch könnten die THG-Emissionen bis 2030 um 49 Prozent unter das Niveau von 2005 gesenkt werden, was über die 45 Prozent hinausgeht, von denen weithin angenommen wird, dass sie mit den 1,5ºC der Erwärmung in Einklang stehen.

Für den Energiesektor könnte das Szenario „Volle Regierungsunterstützung“ bedeuten, dass die durchschnittliche jährliche Kapazitätserweiterung von heute 29 Gigawatt (GW) auf 75 GW bis 2030 ansteigen könnte (wie im Chart zu sehen ist), wobei Solar- und Windenergie 85 Prozent dieser Erweiterungen ausmachen würden.

Das Endergebnis wäre, dass bis zum Ende dieses Jahrzehnts sauberer Strom 77 Prozent und erneuerbare Energien 49 Prozent der gesamten US-Stromerzeugung ausmachen könnten!