29. September ist der Internationale Tag gegen Lebensmittelverschwendung. Bis 2030 haben wir uns das Ziel gesetzt, unsere Lebensmittelabfälle zu halbieren.

Ein abgelaufenes Datum bedeutet nicht, dass das Produkt verdorben oder gesundheitsschädlich ist. Viele Lebensmittel kann man ohne Bedenken mehrere Wochen bis Monate – zum Teil sogar Jahre – über das Mindesthaltbarkeitsdatum hinaus verwenden. @canva/to good to go

Trotz vieler Maßnahmen schmeißen 7 von 10 Personen Lebensmittel weg. Im Vergleich zu 2022 ist das zwar schon etwas weniger, der Grund sind u.a. höhere Lebensmittelpreise, trotzdem ist es immer noch zu viel. Zwei aktuelle Studien haben nachgefragt warum wir Lebensmittel so einfach wegschmeißen: Too Good To Go führte im April 2023 mit dem Marktforschungsinstitut Marketagent eine repräsentative Umfrage mit rund 500 Befragten (Österreichern im Alter zwischen 18 und 69 Jahren) zum Thema „Teuerungen und Einkaufsverhalten” in Österreich durch. Und für die iglo-Trendstudie hat Integral Markt- und Meinungsforschung im Februar / März 2023 für iglo Österreich 1.015 Österreicher/innen von 18 bis 69 Jahren online repräsentativ für diese Zielgruppe befragt.

Ambitioniert! Aber machbar?

Der 29. September ist von den Vereinten Nationen zum Tag gegen Lebensmittelverschwendung ausgerufen worden. Bis 2030 hat sich Österreich das Ziel gesetzt, die Lebensmittelabfälle im Land zu halbieren. Laut Umweltbundesamt landen in österreichischen Haushalten zwischen 400.000 und 600.000 Tonnen essbare Lebensmittel in den Mülltonnen. Das Bewusstsein für das Thema ist hoch, aber es reicht nicht aus: In den vergangen drei Monaten haben 7 von 10 Personen Lebensmittel weggeworfen, wie die aktuelle iglo-Trendstudie unter 1.000 Österreichern ergab.

In Österreich fallen jährlich über eine Million Tonnen Lebensmittelabfälle an. Über die Hälfte dieser Menge entsteht in privaten Haushalten, gleichzeitig gibt die große Mehrheit der Österreicher an, so wenig Lebensmittel wie möglich wegzuschmeißen. Das Social Impact Unternehmen “To good to go” wollte wissen, wie viel Bewusstsein für das Thema in der Bevölkerung vorhanden ist. Gemeinsam mit dem Marktforschungsinstitut Marketagent führte es eine repräsentative Umfrage in Österreich durch. Die Erkenntnisse:

Österreich hat ein starkes Bewusstsein für Lebensmittelverschwendung, jedoch fehlt oftmals die Verbindung zu den Folgen, die die Verschwendung für die Klimakrise hat.

In der Umfrage von Too Good To Go wurden die Teilnehmer befragt, ob sie wissen, dass der größte Anteil noch genießbarer Lebensmittel in privaten Haushalten in den Müll geworfen wird. 75,4 Prozent bejahten die Frage. Am stärksten ist diese Annahme bei Menschen über 60 vertreten. Auch auf die Frage nach der eigenen Einschätzung besonders unter Anbetracht der aktuellen Teuerungen, gaben 42,4 Prozent an, durch die Teuerung Lebensmittel mehr als zuvor zu schätzen und mehr als die Hälfte der Befragten glaubt, dass infolge weniger Lebensmittel verschwendet werden. 71,8 Prozent sagen aus, dass sie selbst versuchen, so wenig Lebensmittel wie möglich wegzuwerfen.

Insgesamt 96 Prozent der Befragten der Iglo-Trendstudie geben an, Maßnahmen zur Reduzierung von Lebensmittelverschwendung zu setzen. Im Vergleich zu den beiden Vorjahren hat der Wert leicht abgenommen, ist aber insgesamt stabil (2021: 98 Prozent; 2022: 97 Prozent). Das persönliche Bemühen, Verschwendung zu minimieren ist generell hoch. Dennoch geben etwa zwei Drittel (68 Prozent) der Befragten an, in den letzten drei Monaten Lebensmittel entsorgt zu haben. Verglichen mit 2022 lässt sich damit ein leichter Rückgang feststellen (2022: 71 Prozent). Auffällig ist, dass vor allem die Altersgruppe der 50- bis 69-Jährigen im untersuchten Zeitraum in deutlich geringerem Maße Lebensmittel weggeschmissen hat als alle anderen Altersgruppen: 46 Prozent haben es eigenen Angaben zufolge geschafft, nichts Essbares in den Müll zu werfen . Im Gegensatz dazu ist der Anteil in der Altersgruppe der 18- bis 29-Jährigen besonders hoch: 82 Prozent der Befragten geben an, in den letzten drei Monate Lebensmittel entsorgt zu haben.

Lebensmittelrettung und Klimakrise?

Als nächstes wurden die Teilnehmer gefragt, ob sie wissen, dass Lebensmittelverschwendung neben der Autoindustrie und Luftfahrt zu den größten Treibern der Klimakrise zählt. Hier bejahten 58,4 Prozent die Frage. 14,8 Prozent gaben an, dass sie die Thematik nicht interessiert – Raum für mehr Aufklärung ist also nach wie vor da. So sieht es Georg Strasser, Country Director von Too Good To Go Österreich und Schweiz: “Seit dem  Start von Too Good To Go sehen wir, dass das Bewusstsein für Lebensmittelverschwendung stärker wird und in unserer Gesellschaft angekommen ist. Lebensmittel haben einen hohen Stellenwert. Uns ist es jetzt noch wichtig, die Verbindung zur Klimakrise zu stärken, damit wir zukünftig Lebensmittel vor der Tonne bewahren, um einen nachhaltigen Mehrwert für unsere Umwelt zu erzielen.

Haushaltslösungen gegen Lebensmittelverschwendung

Was tun Sie, um Lebensmittelverschwendung im eigenen Haushalt zu reduzieren? Der größte Teil der Teilnehmer gab an, dass sie versuchen, so gut es geht, alle Lebensmittel rechtzeitig zu verwerten (74,6 Prozent). 64,4 Prozent frieren Lebensmittel ein, um sie länger haltbar zu machen. Für über die Hälfte der Befragten liegt die Lösung bereits beim Einkauf, so verwenden sie Einkaufszettel, um nur das Notwendige zu kaufen und vermeiden Einkäufe auf Vorrat. Andere Lösungen liegen im Einkauf von länger haltbaren Produkten, in häufigen, kleineren Einkäufen sowie beim Recycling von Bioabfall.

Wir wollen etwas tun

Die Umfrage zeigt klar, dass die Menschen in Österreich etwas gegen Lebensmittelverschwendung tun möchten. Unsere Überzeugung ist es, dass wir ihnen mit einfachen Lösungen das beste Werkzeug für eine starke Veränderung in die Hand geben können”, so Georg Strasser abschließend.

Unser Tipp gegen Lebensmittelverschwendung

Heimische Lebensmittel achtsam einkaufen. Und wenn man weiß woherher die Lebensmittel kommen, wo sie gewachsen sind und wer sie hergestellt hat, dann schmeißt man sie nicht einfach achtlos in den Müll.