Kirschen zählen nicht nur zu den ersten süßen Verlockungen des Sommers sondern haben echte Superkräfte, selbst wenn sie nicht mehr knackig sind.

Fruchtfleisch, Kerne und sogar die Stiele der Kirsche haben heilende Wirkung. ©ByDavidson

Die Kirsche ist eine der ersten süßen Verlockung des Sommers. Mit ihrer tiefroten Farbe und wunderbar süßem Geschmack, erfreut sie nicht nur unseren Gaumen, sondern ist auch für die Haut ein purer Genuss. Wenn sie jedoch einmal geerntet ist, ist sie nur wenige Tage haltbar. Daher landen zahlreiche Kirschen bereits nach kurzer Zeit im Biomüll. Und das ist Verschwendung, denn Kirschen sind zu Höherem berufen. 

Hautpflege aus Kirschen

Kirschen strotzen förmlich vor Vitaminen, wie Vitamin A, Vitamin B1 und B2, Vitamin C, außerdem enthalten sie viel Eisen, Kalium, Kalzium und Magnesium. Ihre rote Farbe verleihen ihr die Anthocyane, die mit dieser Färbung sich selbst vor dem UV-Licht, das zur Zerstörung ihrer Zelle führen könnte, schützt. Daher, je dunkler die Kirsche, desto höher ist ihr Gehalt an Radikalfängern und desto stärker schützt sie unsere Haut gegen freie Radikale. Zusätzlich unterstützen Anthocyane den Aufbau von Bindegewebe und sorgen für eine schöne und gesunde Haut. Ihr Vitamin A reguliert die Zellerneuerung und das Zellwachstum. Vitamin B1 sorgt für die Regeneration, B2 verringert die Narbenbildung und lindert Ekzeme. Vitamin C fördert die Kollagenbildung und strafft die Haut. 

Anwendungen:

Die nicht mehr ganz so knackigen Kirschen entkernen, von den Stielen befreien und entweder einfach mit einer Gabel zerdrücken oder im Mixer pürieren. 

Diese Fruchtmasse – je nach Hautbeschaffenheit – kann als Kirschen Fruchtsäure-Peeling angewendet werden. Sie löst abgestorbene Zellschichten, spendet Feuchtigkeit und glättet Falten. Auch bei Pigmentstörungen kann die Säure die Bildung von zu viel Melanin verhindern. Bitte nicht erschrecken, die rote Farbe wirkt wie eine Kriegsbemalung auf dem Gesicht, ist aber mit Wasser leicht zu entfernen. Achtung! Nach dem Kirschen-Fruchtsäurepeeling nicht sofort in die Sonne gehen. 

Für eine anspruchsvolle Kirschen-Gesichtsmaske mischt man die pürierte Kirschen mit Joghurt (bei trockener Haut), Sauerrahm oder Creme fraiche (bei unreiner Haut), Topfen (bei irritierter Haut) oder mit Schlagobers (bei reifer Haut), so, dass eine homogene Masse entsteht. Diese Maske auf Gesicht, Dekolleté und Hals auftragen und mindestens 20 Minuten einwirken lassen. Wer den Anti-Aging-Effekt erhöhen möchte, kann ein wenig Honig und/oder ein Eigelb beimengen. Nach der Einwirkzeit sanft mit lauwarmen Wasser abwaschen und darauf achten, dass keine Reste am Haaransatz kleben bleiben. 

Aber auch die Kerne und die Stiele sind nicht für den Biomüll bestimmt. Kerne einfach gut abwaschen, trocknen. Bei Verspannungen oder Linderung von Krämpfen, die Kerne im Backofen oder in der Mikrowelle erwärmen, in einen Socken oder Polsterbezug füllen und auf die betroffene Stelle geben. Kirschenkerne speichern Wärme sehr lange und geben diese langsam und kontinuierlich ab. 

Die Stiele wurden früher gut getrocknet und in der kalten Jahreszeit bei starkem Husten als Kirschenstiel-Tee getrunken. Sie sollen nicht nur Reizhusten lindernd sondern auch entwässernd sein. Kräuterpfarrer Weidinger empfahl zwei getrocknete EL Kirschenstiele mit ¼ kochendem Wasser zu überbrühen, zudecken und 15 Minuten ziehen lassen. Früh und abends eine Tasse Tee trinken. 

Wie wir sehen, es muss nicht immer die Kirschblüte sein die einen begeistert, auch eine reife Frucht kann man durch und durch genießen.  

Noch mehr Tipps wie man die Natur und Kochreste nachhaltig für die Schönheit einsetzt, finden Sie auf  bydavidson.at

 

 

 

 

Wir haben auf bauernladen.at auch noch allerlei Köstlichkeiten rund um die Kirsche von heimischen Produzenten.