Die Tradition der gefüllten Nudeln ist in Kärnten tief in der regionalen Kultur verwurzelt – und Leitgeb’s Nudelspezialitäten steht dafür geradezu sinnbildlich. 

Mann mit einem Teller Pasta

“Unsere Leidenschaft besteht darin, dass wir unsere Nudeln in Handarbeit herstellen und von dem nicht abweichen werden.” Christoph Eder ©️Leitgebs Nudelspezialitäten

„Kärntner Nudel“. So nennt man diese besonderen Teigtaschen in Kärnten. Dabei handelt es sich nicht um Pasta im klassischen Sinne, sondern um hauchdünn ausgewalzten Nudelteig, der zu halbrunden oder faustgroßen Taschen geformt und mit verschiedensten, teils sehr traditionellen Füllungen versehen wird – herzhaft oder süß.

Die historische Wurzel: Kärntner Nudeln und ihre Füllungen

Die wohl bekannteste Variante ist die Kärntner Kasnudel, gefüllt mit einer Mischung aus Bröseltopfen, Erdäpfel, Kräutern wie Minze und Kerbel und Eiern. Bereits im Mittelalter, etwa um 1485, soll es die Speise gegeben haben, so die Überlieferung: Der Reisende Paolo Santonino berichtet von „fleißigen Frauen“, die Teigwaren mit schmackhaftem Inhalt herstellen. Beim Formen der Nudeln kommt die typische Kärntner Technik des „Krendelns“ zum Einsatz: Das bedeutet, der Rand der Tasche wird kunstvoll geriffelt, wodurch nicht nur eine charakteristische Form entsteht, sondern auch der Geschmack und die Textur beim Kochen beeinflusst werden.

Neben der klassischen Käsenudel gibt es in Kärnten viele weitere Variationen: Specknudeln, Fleischnudeln, süße Kletzennudeln (mit getrockneten Birnen), Apfelnudeln und sogar Pilznudeln sind Teil dieser kulinarischen Tradition. Beim Servieren werden die Nudeln traditionell mit zerlassener Butter, Schmalz mit Grammeln oder Butter‐Bröseln übergossen – ein Ausdruck bodenständiger Kärntner Küche. Sprachlich und kulturell sind diese Nudeln ebenfalls spannend: In manchen Regionen Kärntens heißt die Nudel „Krapfen“ (etwa im Gailtal), obwohl es sich nicht um Gebäck handelt. Auf Slowenisch heißt sie „sirnati krapi“ („Käsekrapfen“) oder „žiljski krapi“. Zudem wird vermutet, dass dieser Teigtaschentradition Einflüsse aus dem Süden – etwa durch Kontakte zu italienischen Teigwaren – zugrunde liegen.

Leitgeb’s Nudelspezialitäten: Handwerk, Tradition und Innovation

Leitgeb’s Nudelspezialitäten, mit Sitz in der Produktionsstätte in Friesach, leben diese lange Tradition auf moderne, aber sehr bewusste Weise. Der Familienbetrieb von Caroline Leitgeb und Christoph Eder vereint Handarbeit, regionale Zutaten und eine große Sortenvielfalt. Bereits bei der Gründung war die Vision klar: Echte Kärntner Nudeln „wie von Oma“, ohne Zusatzstoffe, sondern aus hochwertigen Ingredienzien, gepaart mit handwerklichem Können. 2019 war ein wichtiger Meilenstein: die Eröffnung einer Produktionshalle in Friesach, von wo aus die Nudeln frisch hergestellt und vertrieben werden. Ein wesentliches Merkmal bei Leitgeb ist die komplett manuelle Herstellung der Nudeln – die Füllung wird „liebevoll per Hand in den feinen Teigmantel gegeben“ und anschließend werden die Taschen entweder gekrendelt, ausgestochen oder in anderen traditionellen Formen verarbeitet. 

©️Leitgebs Nudelspezialitäten

Sortiment & regionale Verbundenheit

Das Sortiment von Leitgeb’s ist beeindruckend: über 50 verschiedene Nudelsorten decken ein sehr breites Spektrum ab – von klassischen Kärntnernudeln über Lasagne- oder Parmesan-Varianten bis zu laktosefreien oder veganen Kreationen. 

Ein ikonisches Produkt ist die Kärntner Käsnudel (Kasnudel), bei Leitgeb aus Bröseltopfen, Erdäpfel und der charakteristischen Nudelminze gefertigt. Eine größere Variante davon ist die sogenannte „Faustnudel“ – eine faustgroße Teigtasche mit derselben Füllung, ebenfalls per Hand gekrendelt. Auch gemischte Nudelteller sind erhältlich: In einer Packung finden sich mehrere Sorten vereint – etwa Käse, Spinat, Tomate-Mozzarella, Fleisch oder Speck. Solche Teller zeigen, wie Leitgeb Tradition mit Kreativität verbindet.

Regionalität & Qualität

Leitgeb legt großen Wert auf Regionalität: So kommt der Bröseltopfen von der Sonnenalm-Molkerei, Erdäpfel von den regionalen Bauern Knafl oder Krainer, Eier vom Eierhof Wieser und Wakonig, Fisch von der Fischzucht Payr aus Sirnitz und die frische Minze von Robitsch Obst & Gemüse. Auch die BIO Zutaten werden regional beschaffen: Erdäpfel werden vom Bauernhof Pichler, die Minze und diverse Gewürze von Sonnentor und die Eier von der Familie Zeiler bezogen. “Um die Herkunft der Nudeln auch für jeden nachvollziehbar gestalten zu können, haben wir uns für verschiedene Zertifizierungen, wie Genussland Kärnten, BIO Austria oder vegan entschieden.Zusätzlich verzichtet man auf künstliche Zusätze, Konservierungsstoffe oder Geschmacksverstärker – das macht jede Nudel zu einem echten, naturbelassenen Traditionsprodukt,” so Eder.

Verbindung von Tradition & Erlebnis

Der Hofladen von Leitgeb in Friesach ist nicht nur Verkaufsstelle, sondern auch Erlebnisort. Besucher können dort nicht nur Nudeln kaufen, sondern haben auch die Möglichkeit, den Produktionsprozess kennenzulernen, die Herstellung live zu erleben und selbst zu verkosten. Darüber hinaus gibt es eine Mittagsküche, in der fertig zubereitete Nudelgerichte serviert werden.

Die gefüllten Nudeln sind weit mehr als ein einfaches Gericht in Kärnten: Sie sind ein kulturelles Symbol – von ihren mittelalterlichen Wurzeln bis hin zu modernen Manufakturen wie Leitgeb’s, die Tradition, Handarbeit und regionale Qualität in jeder einzelnen Teigtasche lebendig halten. Leitgeb’s Nudelspezialitäten in Friesach stehen dabei exemplarisch für diese Verbindung zwischen Vergangenheit und Gegenwart, Genuss und Identität. Die Nudeln sind nicht nur ein Stück Kärntner Kulinarik, sondern auch Zeichen dafür, dass Handwerk, liebevolle Details und regionale Zutaten in unserer heutigen Zeit einen sehr wertvollen Platz haben.

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