Immer noch landet industriell gefälschter Honig im heimischen Handel. Dieser wird mit billigen Zuckersirup gesteckt und als „echter Bienenhonig“ verkauft.

Lisa und Gabriel Wurzer, Imkerei Dolomitenbiene, bei ihren Bienen. Ihr Tipp: Wer unverfälschten Honig will, sollte auf das Etikett achten. Dort ist im Idealfall nicht ein Abfüllbetrieb, sondern der Name und Ort der österreichischen Imkerei genannt. Oder noch besser: Honig direkt beim Imker kaufen, der in der Nähe ist. ©️Andrea Knura

Gängige Analysemethoden erkennen Honig-Fälschungen häufig nicht. Der investigative Beitrag „Fake-Honig: Eine süße Illusion“ der ZDF-Sendung Frontal hat erschütternden Fakten ans Licht gebracht, auch Österreich ist betroffen. „Die aktuellen Testverfahren sind veraltet und manipulierbar – Fälscher wissen längst, wie sie bei den Analysen problemlos durchkommen. Die Leidtragenden sind Konsumenten und die heimische Imkerei“, warnt Wolfgang Pointecker, Obmann der Biene Österreich.

DNA-Analyse als Alternative zur NMR in der Honigprüfung

Die derzeit in Europa bevorzugte Methode zur Echtheitsprüfung von Honig ist die sogenannte NMR-Analyse (Kernspinresonanzspektroskopie). Sie basiert auf physikalischen Eigenschaften der Moleküle im Honig, ist jedoch anfällig für Manipulationen, da sie auf bekannten Mustern basiert, die technisch umgangen werden können. Das heißt, diese Methode ist blind blind gegenüber neuartigen Streckmitteln. Regionale Produzenten würden verdrängt, billige Importware untergrabe die Existenz heimischer Imker. Eine zukunftsweisende Alternative stellt die DNA-Analyse dar – ein molekularbiologisches Verfahren, das auf den genetischen Spuren im Honig basiert. Sie bietet ein vielversprechendes Instrument zur Ergänzung oder langfristigen Ablösung der klassischen NMR-Methode, ermöglicht eine präzisere Rückverfolgbarkeit, ist weniger anfällig für Täuschung und öffnet den Weg für einen wirklich fälschungssicheren Herkunftsnachweis. Insbesondere für die österreichische Imkerei und Qualitätsproduzenten wäre die Einführung solcher Methoden ein großer Schritt zur Absicherung ihrer Produkte und zur Vertrauensstärkung.

„Österreich darf nicht länger zusehen, wie industriell gefälschter Honig den Markt flutet und unsere regionalen Produzenten ruiniert. Die Politik ist gefordert, wirksame Maßnahmen zu setzen – und zwar jetzt“, so Reinhard Hetzenauer, Obmann Stellvertreter von Biene Österreich.

Was Konsumenten tun können um nicht auf gefälschten Honig hereinzufallen? “Heimischen Honig kaufen,” rät nicht nur Hetzenauer sondern auch Gabriel Wurzer von der Imkerei Dolomitenbiene in Tristach.

bauernladen.at akzeptiert Online-Zahlungen per: Visa Mastercard Maestro Diners Club PayPal EPS Apple Pay