Omnipräsent als Haus-, Heil- und Genussmittel. Dennoch lange Zeit in Vergessenheit geraten. Heute erlebt der Apfelessig einen regelrechten Hype.

Apfel am Baum

Für Apfelessig braucht es nur beste Äpfel, Zucker und Wasser. So einfach, so großartig. ©Andrea Knura am Lukashof

Am Anfang ist der Apfel. Dann kommt der Apfelessig – der durch die Fermentation von Apfelwein aus – im besten Fall – handverlesenen Äpfeln entsteht. Ihm erging es wie so manch anderem Hausmittel. Er wurde trotz seiner „Allgegenwärtigkeit“ in Küche und Haushalt wenig beachtet und viel zu lange „unterbewertet“. Jetzt entdecken wir die Magie dieses Naturprodukts wieder für uns. Und das ist gut so!

Was der alles kann!

Wo fängt man da nur an. Apfelessig wird natürlich in erster Linie mit Salat in Verbindung gebracht – als geschmackvoller „Sauermacher“. Er ist aber auch ein praktisches „Löschmittel“ für den Braten, ein „Lockerungsmittel“ für den Kuchen, ein natürliches Konservierungsmittel, ein nachhaltiger Saubermacher im Haushalt und ein wunderbares Naturprodukt für Haut und Haar. 

Er steckt voller Leben

Mit seinen über 90 gesunden Inhaltsstoffen ist er zu alledem noch zu viel Höherem berufen. Nämlich zum Heilmittel. Das Zusammenspiel der lebendigen Mikroorganismen (Milchsäurebakterien, Hefepilze, Essigsäurebakterien) macht Apfelessig zu einem probiotischen, verdauungsfördernden, nährstoffreichen und gesunden Nahrungsmittel. Über die Talente des Essigs wusste schon Hippokrates Bescheid. Er verwendete ihn als Antiseptikum bei Husten und Erkältungen. Apfelessig war immer schon fester Bestandteil der sogenannten Volksmedizin, also des heilkundlichen Wissens, das in den Familien von Generation zu Generation weitergegeben wurde.

Beeindruckende innere Werte

Aus frischen Äpfeln gewonnen, enthält Apfelessig natürlich die Stoffe, die in einem Apfel stecken – Mineralstoffe und Vitamine, Folsäure, Beta-Karotin, Kalium, Eisen, Magnesium und Spurenelemente. Nicht nur, dass diese Inhaltsstoffe durch die Umwandlung in Essig konserviert werden, zusätzlich entstehen durch die Gärung auch weitere gesunde Stoffe: Bioflavonoide, Tannin, Fermente und organische Säuren wie Essig- und Zitronensäure.

Antibakteriell, anitfungal und probiotisch

Essigsäure wirkt antibakteriell und verhindert somit die Vermehrung krankmachender Bakterien und Keime. Mit Apfelessig angereicherte Speisen oder Getränke regen den Speichelfluss, die Produktion von Magensäure und Verdauungssäften an, was sich insgesamt positiv auf die Verdauung auswirkt. Gleichzeitig wird das Immunsystem gestärkt, das zu 80 % über den Darm gesteuert wird. Apfelessig wird auch nachgesagt, einen positiven Einfluss auf den Blutzuckerspiegel und die Cholesterinwerte zu haben.

Sauer, basisch und appetitzügelnd 

Apfelessig wirkt leicht basisch. Er kann den Säure-Basen Haushalt beruhigen und Übersäuerung verhindern. Deshalb ist er ein ideales Mittel bei Sodbrennen. Und für alle jene, die ein paar Kilo loswerden wollen: Apfelessig hemmt den Appetit!

Naturtrüb und regional

Allerdings sind die gesundheitsfördernden Inhaltsstoffe in ausreichendem Ausmaß natürlich nur in einem guten, naturbelassenen, naturtrüben Apfelessig vorhanden. Ideal ist unpasteurisierter (also nicht erhitzter), naturtrüber (also nicht gefilterter) Bio-Apfelessig, der aus ganzen Früchten hergestellt wurde. Ein destillierte und künstlich behandelte Apfelessig hat den Großteil seiner Wirkstoffe verloren. Oftmals wird er nur noch aus einem Konzentrat hergestellt, in dem keine Inhaltsstoffe der frischen Frucht mehr vorhanden sind.

Bester heimischer Apfelessig

Auf der Suche nach Qualität und Regionalität kommen natürlich auch beim Apfelessig wieder einmal unsere Produzenten auf bauernladen.at ins Spiel. Diese bieten eine Vielzahl von hochwertigen, gesunden und bioaktiven Essigen aller Art- und natürlich auch Apfelessige an: mal pur, mal versetzt mit Kräutern oder Blüten.

Ganz schön würzig

Schon einmal einen Krenessig probiert? Der passt besonders gut zu Rindfleischgerichten und in Krensaucen.  Zu finden ist er bei der Ur-Natur Fam. Steinberger in Weißenkrichen in der Steiermark. Etwas ganz Besonderes ist der Apfelessig barrique gelagert vom Obsthof Neumeister aus Straden in der Steiermark. Auch hier kommen die Äpfel aus dem eigenen Garten und werden dann drei Jahre im Fass gelagert. Und die Geduld lohnt sich. Das Ergebnis ist ein erstklassiges Naturprodukt – mild, harmonisch und von fruchtiger Säure. Auch am Obsthof Schurm in Lichtenberg in Oberösterreich wird der Apfelessig zwei Jahre lang im Eichenfass gelagert, um seinen runden Geschmack mit den köstlichen Vanillenoten zu bekommen.

Apfelessig selbst gemacht

Sauberkeit ist wichtig. Das Gefäss gründlich auswaschen und zur Sicherheit sterilisieren. Die klein geschnittenen Apfelstücke oder -reste und Zucker in das Gefäß geben und mit Wasser aufgießen, bis alles gut bedeckt ist. Mit einem sauberen Tuch abdecken, damit keine Schimmelsporen hineingeraten. Ab und zu umrühren oder leicht schwenken, um Schimmelbildung zu vermeiden und die Sauerstoffzufuhr zu erhöhen. Mit der Zeit entsteht Schaum durch die einsetzende alkoholische Gärung. Nach mehreren Tagen ändert sich der Geruch, und eine feine Essignote bildet sich aus. Die Dauer variiert jedes Mal etwas und hängt auch von der Menge des verwendeten Zuckers ab. Sobald die Früchte nach unten gesunken sind und der Essiggeruch intensiv ausgeprägt ist, den Rohessig durch ein sauberes Tuch abgießen und wieder in ein steriles Gefäß füllen. Ohne Zusatz von Zucker ist das spätestens nach zwei Wochen der Fall. Abgedeckt mit einem Tuch für vier bis sechs Wochen zu Apfelessig vergären lassen. Durch ein feines Sieb oder Tuch filtern, in Flaschen füllen und fest verschließen.

 

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