Für Hildegard von Bingen war Dinkel der Favorit der Lebens- und Heilmittel. Familie Hofer, Biohof Hofer Biotaste, ist ein ebenso großer Fan des Getreides.

Familie Biohof Hofer im Dunkelfeld

Norbert, Stefanie, Karin und Alexander Hofer, Biohof Hofer und Biotast, im Dinkelfeld. ©Netzwerk Kulinarik/Cloning Company Media 8 OG

Kein Wunder also, dass sie auf die Frage „Warum Dinkel?“ einstimmig antworten: „Weil es das beste Getreide ist.“ Dinkel ist neben Emmer und Einkorn eine Urform des Weizens, in der frühen Neuzeit war Dinkel sogar das wichtigest Brotgetreide Mitteleuropas. Im Gegensatz zu Weizen eignet sich Dinkel nicht für die Intensivlandwirtschaft, da Kunstdünger ein unvorteilhaftes Längenwachstum bewirkt. Er ist eine genügsame, winterharte Pflanze, die auch auf nährstoffarmen Bäöden wächst und eine Düngung fast überflüssig macht. Aus diesem Grund ist der Dinkel für die biologische Landwirtschaft geradezu ideal. Und natürlich ist auch sein nussartiges Aroma ein großer Pluspunkt für den Dinkel.

Dinkel vom Biohof

Bereits vor 15000 Jahren kannte man ihn als Kulturpflanze im südwestlichen Asien. Die ältesten Funde von Dinkel stammen aus Westarmenien(6. bis 5. Jahrtausend v. Chr.). Weitere Funde stammen aus Bulgarien (3700 v. Chr.), Rumänien, Polen und Südschweden  (2500 bis 1700 v. Chr.) sowie Dänemark (1900 bis 1600 v. Chr.)[ In der Jungsteinzeit wurde Dinkel in Mittel- und Nordeuropa (vor allem im Alpenraum raum) angebaut.[ Ab 1700 v. Chr. kam er in der Schweiz vor. Anfang des Mittelalters gehörte der Dinkel zu den bedeutendsten angebauten Getreidearten.

Am Biohof Hofer wird Dinkel seit rund 15 Jahren angebaut. „Ein großartiges Getreide, allerdings nicht ganz einfach in der Verarbeitung,“ erzählt Norbert Hofer, der als „Altbauer“ vor allem die Arbeiten am Feld über hat. Dinkel besitzt einen festen Spelz, der jedes Korn einzeln umhüll. „Bevor man Dinkel zu Mehl mahlen kann, muss zuerst der Spelz entfernt werden. Dafür braucht es eine eigene Schälanlage“ so Norbert. „Die Mühe ist es aber Wert.“ Denn ernährunsphysiologisch ist Dinkel, neben Hafer, das wertvollste Getreide. Es enthält nicht nur alle wesentlichen Nährstoffe, sondern nocht nicht näher erforschte und isolierte Wuchs- und Zellernährungsstoffe (Viridine) sowie einen noch nicht identifizierten Assimilationsfaktor, der für die schnelle Aufnahme der Inhaltsstoffe ins Blut sorgt. Dinkel ist bekannt für seine magen- und darmfreundlichen Eigenschaften. Er enthält das vor Allergien schützende Rhodanid, weshalb er von Weizenallergikern gut vertragen wird.

Gemeinsam achtsam

2002 wurde die Landwirtschaft auf bio umgestellt. Damit mussten auch die Tiere den Hof verlassen, da die Auflagen mit Auslauf nicht erfüllt werden konnten. „Es ist sehr schade, weil die für Bio typische Kreislaufwirtschaft dadurch fehlt,“ so Hofer. Ihr Biohof ist ein Familienbetrieb. Norbert und Karin sind für die Landwirtschaft, für die Felder, das Getreide und vor allem auch für die vielen Kräuter verantwortlich. Sie achten darauf, dass alles biologisch wächst und gedeiht. „Vor allem die Unkrautbekämpfung ist bei Bio schwieriger, weil diese fast ausschließlich händisch erfolgt ,“ erzählt Karin, deren Steckenpferd die Kräuter sind, die sie unter anderem zu Tees und Salzen verarbeitet. Alexander, der Sohn, hat die Marke Biotaste geschaffen, und ist für den Vertrieb zuständig. Seine Schwester Stefanie zeichnet als Kreative für das Design verantwortlich. Und wer macht die Produktentwicklung?: „Das machen wir alle gemeinsam und richtig gerne.“ Auf ein Lieblingsprodukt können sich die Hofers allerdings nicht festlegen. “Weil alles einfach gut ist!”

Liebe Kunden

„Wir wünschen uns ein ehrliches Feedback,“ sagt Alexander. Denn nur so könne man sich weiterentwicklen und den Kunden das Beste bieten. Im Mai 2021 wurde ein Selbstbedienungs-Bio-Hofladen eröffnet. Natürlich für die eigenen Biotaste Produkte. Saisonal werden auch Bio Produkte anderer Bauern aus der Umgebung angeboten. Öffnungszeiten: Montag bis Sonntag 08.00 bis 20.00 Uhr.

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