Ausgezeichnet mit vier Hauben und einem Michelin Green Star ist der Bärenwirt in Hermagor ein kulinarischer Hot Spot. Und dann ist da noch der Kleine Bär.

Claudia und Manuel Ressi in ihrem Kleinen Bären, gleich gegenüber vom Bärenwirt. Ein kleiner Laden, eine Küche, eine Terrasse und drei Zimmer. ©Andrea Knura

Claudia und Manuel Ressi haben es geschafft. In Hermagor, mitten im Kärntner Gailtal, haben die beiden  ein kulinarisches Zuhause geschaffen, das weit über die Grenzen der Region hinausstrahlt. Der Bärenwirt – ausgezeichnet mit dem Michelin Green Star (Jänner 2025) und nunmehr vier Hauben im Gault&Millau Guide 2026 – ist nicht einfach ein Wirtshaus. Er ist eine Hommage an das Handwerk, an die Region und an die Liebe zum Detail, die jedes Gericht trägt.

Der Grüne Michelin-Stern des Guide Michelin hebt Restaurants hervor, die sich durch einen respektvollen Umgang mit Natur und Ressourcen auszeichnen. Die Auszeichnung ist ein Symbol für zukunftsweisende Gastronomie, die Genuss und Verantwortung vereint.

Und der Kleine Bär? “Einst lebte in dem schmucken, kleinen Haus gegenüber vom Bärenwirt der Nachtwächter von Hermagor. Wir haben uns in dieses Haus verliebt und mit dem kleinen Bären den Genuss einziehen lassen. In unserer Vorstellung konnten wir schon das angeregte Plaudern der Gäste hören, die Bauern der Umgebung mit frischen Produkten vorbeikommen sehen, und sogar den Kuchen riechen, der gerade frisch aus dem Ofen kam. Seither steckt in dem Haus mit der grauen Fassade, der einladenden Terrasse und dem Schild mit dem kleinen Bären dran, all unsere Leidenschaft. Die Idee vom kleinen Laden, mit drei Zimmern unterm Dach war geboren.”

Zurück zu den Wurzeln

Das bekannte “Back to the roots”, also Zurück zu den Wurzeln, nahmen und nehmen die beiden wörtlich. Nach Jahren in der Spitzengastronomie, unter anderem im legendären Steirereck in Wien, zog es Manuel Ressi zurück in seine Heimat. Gemeinsam mit seiner Frau Claudia, die mit kaufmännischem Gespür und viel Herzlichkeit den Service und die Organisation leitet, verwandelte er den traditionsreichen Bärenwirt am Hermagorer Hauptplatz in ein Refugium für Genießer. Das Konzept ist ebenso klar wie konsequent: Regionale Zutaten in ihrer besten Form, raffiniert interpretiert. Gailtaler Lamm trifft auf Bergkräuter, Wild auf Wurzeln und Pilze aus den umliegenden Wäldern, und das Brot kommt selbstverständlich aus eigener Backstube. Doch was die Küche des Bärenwirts wirklich besonders macht, ist die unverwechselbare Handschrift von Manuel Ressi – eine Kombination aus tiefem Respekt für das Produkt und kreativer Finesse.

Würzen mit Zerstäuber

Diese Haltung spiegelt sich auch in seinen Flüssigsalzen (Salzpfefferoni und Salzzitrone) wider. Sie sind das Ergebnis langer Tüftelei, Erfahrung und Neugier. Flüssigsalz ist kein klassisches Gewürz, sondern eine aromatische Essenz – Salz in seiner reinsten, flüssigen Form, angereichert mit feinen Zutaten. Ressi nutzt es, um Speisen auf eine subtile, fast unsichtbare Weise zu veredeln. Kein dominantes Salzen, sondern ein feines Heben der Aromen – so, als würde man die Seele eines Gerichts freilegen.

Die Gewürze sind mittlerweile weit mehr als ein Küchengeheimnis. Sie stehen für die Philosophie des Hauses: Reduktion aufs Wesentliche, Veredelung durch Handwerk, Respekt vor der Natur. Und sie verkörpern den Mut, Neues zu wagen – eine Eigenschaft, die Ressi und seine Frau zu den spannendsten Gastgebern des Landes gemacht hat. „Wir wollen, dass unsere Gäste spüren, woher das kommt, was auf ihren Tellern liegt“, sagt Manuel Ressi. Diese Authentizität, gepaart mit Herzlichkeit und Perfektionismus, macht den Bärenwirt zu einem Ort, an dem man nicht einfach isst, sondern erlebt.

Ein Ort, an dem Salz zu einer Kunstform wird – und Heimat zur Geschmackssache.

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