Lasst den Sommer beginnen
Sommersonnenwende ist ein Fest der Ernte und Freude, aber auch der Reinigung, Heilung und Veränderung. Neun Kräuter stehen dabei im Mittelpunkt.
21. Juni. Es ist der längste Tag und die kürzeste Nacht des Jahres. Bereits seit Jahrtausenden feiern Menschen diesen besonderen Tag mit Ritualen. Er bedeutet den Sommeranfang, aber auch die Fruchtbarkeit und die starke Kraft der blühenden Natur. Auf den Bergen werden Sonnwendfeuer entfacht und heilbringende Kräuter gesammelt. Die Zahl neun steht dabei im Mittelpunkt. Die Kräuterbüsche oder Kränze müssen immer aus neun (in manchen Bräuchen sieben) verschiedenen Kräutern bestehen. Dabei sind immer Johanniskraut, Mädesüß, Frauenmantel, Beifuß, Schafgarbe, Steinklee und Eisenkraut. Die Zahl neun ist wichtig, da sie mit ihrer höchsten Schwingung und Vollkommenheit, als heilig galt.
Das Sonnwendfest ist ein Fest der Ernte und Freude, auch das Fest der Reinigung und Heilung. Zahlreiche spirituelle Traditionen sind damit verbunden, das Sonnwendfeuer ist auch heute eines der Bekanntesten. Mit dem Sonnwendfeuer wurden auch böse Geister und Unholde vertrieben, die dem Haus, Hof und Vieh schaden könnten. Mit den Pflanzenräucherungen bittet man um eine gute Ernte und Schutz vor Hagel, Nässe und Trockenheit.
Gleichzeitig ist Mittsommer aber auch der Tag an dem die Nächte wieder länger werden und die Dunkelheit Oberhand gewinnt – das dauert aber Gott sei Dank noch ein wenig. Sommersonnenwende ist Teil des natürlichen Lebenszyklus, da alles auf Erden einem konstanten Wandel unterliegt und vergänglich ist.
Übrigens ist Sommersonnenwende nicht immer der 21. Juni. Die Sonnenwende kann auch auf den 20. oder den 22. Juni fallen. In Mitteleuropa war dies zum Beispiel 2020 der Fall, als die Sommersonnenwende am 20. Juni um17 Minuten vor Mitternacht stattfand. Davor fiel die Sommersonnenwende in dieser Zeitzone zuletzt im 19. Jahrhundert auf den 20. Juni, im Jahr 1896. Die nächste Sommersonnenwende am 20. Juni ist bereits 2024. Auf den 22. Juni fiel die Sonnenwende zum letzten Mal im Jahr 1986. Und das nächste Mal wird wohl nicht mehr in diesem Jahrhundert passieren.
Sonnwendfeuer – klein aber trotzdem fein
Ein kleines Sonnwendfeuer kann man übrigens auch am Küchentisch machen. Warum das Sinn macht? Wir schleppen sehr viel “Müll” mit uns herum und es ist eine willkommene Erleichterung, wenn wir Ängste, Schmerzen oder negative Belastungen dem Feuer übergeben können. Es ist die Zeit zu überlegen, was man loslassen möchte. Einem „Mini-Sonnwendfeuer“ können wir all unsere negativen Gedanken und Ängste überlassen. Das Feuer nimmt alles Ungute mit sich und lässt uns glücklich zurück, mit unseren Sommernachtsträumen.
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