Rettung der Rehkitze
Jährlich fallen bis zu 25.000 Rehkitze in Österreich Mähwerken zum Opfer. Drohnen mit Wärmebildkameras helfen Jägern und Bauern die Tiere zu finden.
Die heimischen Jäger sind gemeinsam mit den Landwirten die wichtigsten Erhalter und Pfleger der Lebensräume Wald, Feld und Wiese. Die Bewirtschaftung der Wiesen wird mit dem ersten Grünlandschnitt nach den Wintermonaten wiederaufgenommen. Das Grünland ist aber auch wichtige Nahrungs- und Aufzuchtfläche für zahlreiche Tierarten. Die erste Mahd geschieht je nach Witterung von Ende April bis Mitte Juni, in jener Zeit, in der Jungtiere gesetzt – geboren – und Nester angelegt werden. Vor allem die Rehkitze werden von ihren Müttern im hohen Gras „versteckt“. Das Muttertier begibt sich dann alleine auf Nahrungssuche und weiß ihren Nachwuchs geschützt im Gras. Wenn das Grün bereits sehr hoch steht, dann ist das Risiko, dass junge Kitze diese Deckung auch bei Lärm nicht verlassen sehr hoch. Aber auch Feldhasen, Feldhühner wie Rebhuhn und Fasan oder auch Füchse suchen Schutz in den Wiesen. Dieses natürliche Verhalten der Tiere ist jedoch auch gefährlich, denn jährlich werden Hunderte Rehkitze, Feldhasen, Rebhühner, Fasane sowie Feldlerchen durch den Einsatz der Mähmaschinen verletzt oder getötet.
Auch für die Bauern ist es übrigens wichtig, dass kein tierisches Eiweiß in Form von Kadavern im Futter ist, da dieses sonst für die Kühe „vergiftet“ ist.
Gezielte Maßnahmen zur Kitzrettung
Der OÖ Landesjagdverband sowie die heimischen Landwirte setzen sich seit Jahren für den Schutz der jungen Wildtiere ein. Mit gezielten Maßnahmen vor und auch während der Mahd, die keine bis einen geringen Kostenaufwand verursachen, werden zahlreiche Jungtiere gerettet. Auch wenn die eine oder andere Maßnahme nicht so wirkungsvoll ist, ist so immer noch besser, als nichts zu tun. An Stangen flatternde Kunststoffsäcke, Wildrettersirenen – der Ton veranlasst die Wildtiere dazu wegzulaufen, Umstellung der Mähmethode – das Mähen von innen nach außen ist ebenso eine wirksame Methode zur Reduktion des maschinenbedingten Mähtodes von Wildtieren. Denn so werden die gefährdeten Tiere nach außen in alle Richtungen, in sichere Nachbarflächen, gedrängt.
Einsatz von Drohnen
Drohnen mit Autopilot werden bereits seit über 10 Jahren erfolgreich zur Kitzrettung eingesetzt. Landwirte informieren vor der Mahd den zuständigen Jäger. Via Drohnen mit eingebauter Infrarot-Kamera untersuchen sie die Wiesen, um Kitze aufzuspüren. Solange es noch nicht allzu warm ist, zeichnen sich die kleinen Körper auf den Infrarot-Bildern deutlich vom kühleren Gras ab. Am Monitor werden die hellen Flecken beurteilt. Scheinen diese Flecken auf, geht der Weidmann vorsichtig und ruhig an das Tier heran, um es in Sicherheit zu bringen. Ein Hektar wird dabei in zwei Minuten abgesucht. Eine ökologischen und jagdwirtschaftliche Schutzmaßnahmen zur Rettung und zum Schutz von Jungtieren.
Wie verhält man sich aber, wenn man junge Wildtiere findet?
“Auch wenn Jungtiere oft alleine sind – keine Panik! Das ist völlig natürlich – sie sind es gewohnt auf die Pflege der Eltern zu warten. Ein Eingreifen als Mensch ist daher in der Regel nicht notwendig,” so Thomas Ortner vom Wildfleisch2500plus. Der Jäger und Wildfleischdirektvermarkter aus Baden bietet Wildfleisch aus heimischer Region. Das angebotene Fleisch stammt ausschließlich von frei lebenden Wildtieren. Das Wildfleisch enthält etwa zwanzig Prozent weniger Fett als das von Nutztieren, ist frei von Wachstumshormonen und Medikamentenrückständen bzw. reich an lebenswichtigen Spurenelementen, Vitaminen und Mineralien.
Das Geschäft in Baden, Antonsgasse 11, ist Donnerstag von 15 bis 18 Uhr und Freitag von 9.00 bis 11.30 geöffnet.