Die Erfolgsrebsorte Zweigelt feiert Jubiläum. Das Zweigelt Spektrum reicht von jung zu trinkenden bis zu kraftvollen Gewächsen aus dem Barrique.

Matthias Höfler, Weingut Höfler im oststeirischen Hügelland. “Zweigelt ist ein Klassiker, der Duft nach Kirschen und Waldbeeren erfreut den Genießer.”

Aus den Sorten St. Laurent und Blaufränkisch wurde vor 100 Jahren in Klosterneuburg eine neue Rebsorte gekreuzt. Fünfzig Jahre später wurde sie auf den Namen Blauer Zweigelt getauft und ist heute die häufigste Rotweinsorte des Landes sowie nach dem Grünen Veltliner auch die wichtigste Rebe Österreichs. Eine gute Gelegenheit sich diese Erfolgsrebsorte einmal genauer anzuschauen.

1922 wurde an der Höheren Bundeslehranstalt für Wein- und Obstbau in Klosterneuburg diese Rebsorte gezüchtet. Zunächst hatte sie den Namen „Nummer 71“, fünfzig Jahre später wurde der Sortenname dann offiziell auf „Blauer Zweigelt“ mit dem Synonym „Rotburger“ geändert. 1995 erkannte die EU den Blauen Zweigelt schließlich als „empfohlene Rebsorte“ für alle österreichische Weinbaugebiete an.

Die Zweigeltrebe hat geringe Ansprüche an Böden und Klima, hohe Erträge und erzeugt fruchtbetonte Weine. Sie treibt später aus als der Frühstarter St. Laurent und ist früher reif als der spätreifende Blaufränkisch und daher weniger frostgefährdet als seine Eltern. Je nach Boden und Klima zeigt der Zweigeltwein entweder mehr die Kirschfrucht vom Blaufränkisch oder mehr die burgundische Ader vom St. Laurent. Der Zweigelt eignet sich bei Mengenreduktion im Weingarten auch sehr gut für die Reifung in kleinen Eichenfässern und ist aufgrund seiner Balance ein idealer Cuvée-Partner.

Das Wein Guide Austria Verkoster-Team verkostet schon fleißig die neuen Weine für den neuen Rot- und Süßwein Guide Austria, und es sind auch wieder viele reinsortige Zweigelts und Cuvées mit der Sorte unserer Winzer vertreten. Das Ergebnis kann mit Spannung erwartet werden.