Regionalität is(s)t gesund
Regionalität ist eine Lebenseinstellung, die uns unterstützt gesund zu bleiben, ist Hans-Peter Rausch, Imker und Apitherapeut überzeugt.
Vieles spricht für Regionalität und viele sprechen zur Zeit über Regionalität. Da geht es um Nachhaltigkeit, Wertschätzung und Mehrwert für die regionale Landwirtschaft. Der Ausbruch der Corona-Pandemie hat der Regionalität zudem ein neues Kaufargument beschert: Die „Sicherheit der Versorgung“. Plötzlich steht das Gemüsekisterl hoch im Kurs, man kauft die Eier nicht mehr im Supermarkt sondern holt sie quasi direkt aus dem Hühnerstall, man macht wieder Halt beim Ab-Hofladen und mit dem Online-Kauf direkt beim Produzenten entscheidet man sich bewusst für ein regionales, heimisches Produkt. Die Pandemie hat unser Leben „ausgebremst“ und „entschleunigt“. Wir verbringen unsere Zeit zu Hause mit unserer Familie, kochen, essen gemeinsam. Eine aus regionalen Zutaten frisch zubereitete Mahlzeit gibt uns in einer, ein wenig aus den Fugen geratenen Welt, doch das Gefühl von Beständigkeit und Normalität.
Regionalität als Identität
Für mich ist Regionalität nicht einfach nur eine Modeerscheinung, oder eine Reaktion auf eine Ausnahmesituation. Sie ist eine Lebenseinstellung, ein permanentes Bedürfnis, das durch die Verwurzelung mit der Region, der Natur und den Menschen geboren wird. Wem etwas an seiner Gesundheit und der Umgebung liegt, der kann gar nicht anders als regional einkaufen. Regionalität bedeutet ökologische Achtsamkeit, ein artgerechter Umgang mit Tieren, Handschlagqualität und Vertrauen in die heimischen Produzenten. Regionalität bedeutet Demut gegenüber der Schöpfung, in ihr spiegelt sich unsere Liebe zur Heimat wider.
Das menschliche Biotop
Wenn wir uns für regionale Produkte entscheiden, für Lebensmittel, die im Einklang mit der Natur in der wir leben, gewachsen sind, stärken wir nicht nur unserer Kulturlandschaft sondern vor allem uns selbst. Denn der Mensch ist ein artenreiches Biotop aus Tausenden verschiedenen Bakterien, Viren und Pilzen, das besonders gut in Symbiose mit seinem Lebensraum funktioniert. Wie eng verbunden unser Körper mit seiner gewohnten Umwelt ist, wurde mir bei einem Aufenthalt in der Dominikanischen Republik bewusst. Ich wurde krank und wollte meine Beschwerden mit Honig und Honigprodukten lindern. Weil ich das auch zu Hause so mache. Aber der gekaufte Honig vor Ort half mir nicht. Die Erkenntnis: Die Nahrungsmittelindustrie und Produkte aus fernen Ländern machen uns zwar satt, sie nähren uns aber nicht und sie erhalten uns auch nicht unsere Gesundheit.
Was wir brauchen, was uns gut tut, finden wir in unserer Region, in der Natur. Es wächst vor unserer Haustüre.
Dr. Hans-Peter Rausch, Autor der Neuerscheinung „IMMUNKRAFT der Natur“, ist Imker, ausgebildeter Apitherapeut und Jurist. Er schwärmt von der heilenden Kraft der Schöpfung, der Heilkräuter und insbesondere der Bienen.