Aussicht auf extrareichen Wein
Die händische Weinlese am Winzerhof Sax hat begonnen. Bevor sie reif für die Lese sind werden die Reben strengen Auswahlkriterien unterzogen.
Nach eher ungewöhnlichen Kriterien nehmen sich die Winzer-Zwillingsbrüder Michi und Rudi Sax den Weinreben der Sonnen- und Schattenseite ihrer Weingärten an. Betrachten die Kerne und kosten die Beeren. Und erproben sich in Expertise, Feingefühl und Verständnis. Und das in mehreren Durchgängen. Für den perfekten Weinlesezeitpunkt. Denn nur so kann der für den Winzerhof Sax charakteristische Wein in seiner Perfektion entstehen.
Sortenrein, jahrgangs- und gebietstypisch
Das Weingut Sax ist für gehaltvolle, extraktreiche, duftige und bekömmliche Weine bekannt. Vorwiegend zwar im Weißweinbereich hat man sich bei den Roten auf den Zweigelt mit seinen unterschiedlichen Ausbaustufen spezialisiert: Ob als Classico oder Barrique, als Cuvée in der Kombination mit Blauem Portugieser oder als Rosé – die beerigen Aromen kommen in den verschiedenen Varianten ideal zur Geltung. Bereits im Alter von 18 Jahren kreierten die Brüder ihren eigenen Burgunderstil, der besser unter dem Namen Saxess bekannt ist und kombinieren seitdem moderne Techniken gekonnt mit dem Bewusstsein für Tradition. „Als Winzersöhne wurde uns der Weinbau bereits in die Wiege gelegt. Es war wohl kein Zufall, dass am Tag unserer Geburt ein Weingarten ausgepflanzt wurde, der seitdem den Namen Zwillingslauser trägt“, erklären die beiden Jungwinzer ihre tiefe Verbundenheit zum Weinbau.
Aber zurück zu den Wurzeln des Weinguts. “Die Anfänge unserer Winzertätigkeit reichen bis in das Jahr 1660 zurück.” Mit dem Erwerb des heutigen Weinguts in der Walterstraße Nr. 16 in Langenlois wurden allmählich Weingärten rund um Österreichs größte Weinstadt erworben. Seither wurde die Rebfläche kontinuierlich bis zum heutigen Ausmaß von 30 Hektar erweitert. Seit 2008 zeichnen Rudolf Jun. und Michael Schritt für die Weine vom Winzerhof Sex verantwortlich. Die Besonderheiten der Lagen sind ihnen sehr wichtig, deshalb stellen sie sie zu Recht in den Vordergrund.
Saxess
Neueste ökologische Erkenntnisse bilden das Fundament der Weingartenarbeit. Das Hauptaugenmerk liegt traditionell auf Grünem Veltliner und Riesling. Aufgrund unterschiedlicher Geschmacksideale werden dem Kunden inzwischen fünf Ausbauvarianten des Grünen Veltliners angeboten: Vom leichten Grünen Veltliner »Luftikus« bis hin zum Grünen Veltliner »Panzaun« bieten die Sax-Zwillinge für jeden Gaumen den passenden Geschmack. Mit einer eigenen Linie stellt sich bereits die jüngste Winzergeneration dem internationalen Wettbewerb. Das Ziel der Jungen ist es, aus dem reifsten Traubengut der Burgunderreihe Weine zu keltern, die durch ihren Charme international für Aufsehen sorgen. Hinter dem prägnanten Namen »Saxess« verbergen sich diese Weine, die vor allem durch ihre angemessene Reifung in kleinen Holzfässern und durch sanfte nussige und cremige Aromen sehr ausgewogen und elegant erscheinen.
Was für Veltliner
Von den frühen Morgenstunden bis zum Abend wird die Einzellage Ried Kittmannsberg den gesamten Tag intensiv von der Sonne bestrahlt. Zudem liegt die Steillage in einem geologischen Kessel – im Herbst staut sich hier der Nebel, der Rebstock kann somit über das Blatt zusätzlich Feuchtigkeit aufnehmen. Das Ergebnis ist eine enorme, wunderschöne Aroma-Entwicklung im Wein. Die Bodenformation besteht aus Millionen von Jahre altem Granit, der durch hohen Druck aus Quarz, Feldspat und Glimmer entstanden ist. Dieser Boden besitzt ein ausgezeichnetes Wärmespeichervermögen – die ideale Voraussetzung für den Grünen Veltliner.
Der Boden für die feine Würze
In der Riede Liss herrschen stark wechselnde Bodentypen vor: einerseits teils sandiger, teils tonig-bindiger Lehm, andererseits bis knapp an die Bodenoberfläche reichende Gneis-Einschnitte. Der bindige Boden ermöglicht eine gute Wasserspeicherung und garantiert somit optimale Wasserversorgung während der gesamten Vegetationsperiode. Ein besonderes Mikroklima wird hier durch die sturm- und windgeschützte Mulde erzielt, was zu einer gleichmäßigen Erwärmung des Weingartens führt. Der hohe Kali-Anteil des Bodens sorgt für dichte Weine mit feiner Würze.
Vielschichtiger Charakter
Das Kennzeichen des Loiserbergs ist sein außergewöhnliches Mikroklima: Während seine sonnenexponierten Terrassen als Hitzepol bekannt sind, werden die Reben gleichzeitig von kühleren Winden aus dem Waldviertel umspült. Dieser Mix ist für die Ausprägung der Aromatik besonders hilfreich – bis zu exotischen Noten. Zudem bedeckt eine besonders dünne Humusauflage den kristallinen Gesteinsboden aus Schiefer – eine karge Unterlage für die Reben, deren Wurzeln tief in den felsigen Untergrund eindringen müssen, um die erforderlichen Nährstoffe zu beziehen. Das führt zu Weinen mit ausgeprägtem, vielschichtigem Charakter und tiefer Fruchtigkeit.