2019 lieferten unsere Gemüsefelder mehr Salat, Zwiebeln, Karotten und weniger Kraut. Die Tomatenproduktion stagnierte. Unterm Strich ist aber alles paletti.

20.000 Tonnen Kürbisse gibt es heuer. Das ist etwa so viel wie im Vorjahr. ©Unsplash

Vegetarier und Gemüseliebhaber jedweder Form können aufatmen. Neun Prozent Plus an Garten- und Feldgemüse vermeldet die Statistik Austria. Und das trotz des kühlen Mai-Wetters und des trockenen Sommers. Gesamt wurden 2019 611.500 Tonnen geerntet. Das liegt um ein Prozent über dem Fünfjahresdurchschnitt. Über die Hälfte des geernteten Gemüses fällt in die Gruppe der Hülsenfrüchte, Wurzel- und Zwiebelgemüsearten. Und davon gibt es tatsächlich viel mehr als im Vorjahr, ganze 11 Prozent.

Den Zwiebeln, die knapp ein Viertel der Gemüseproduktion ausmachen, tat die Trockenheit aber nicht gut. Und auch nicht die überproportional vielen Schädlinge, die es gab.

Schon das dritte Jahr war die Ernte mit 141.600 Tonnen relativ niedrig. Weil aber die Fläche wächst, gibt es im Vergleich zum Vorjahr dennoch sieben Prozent mehr Zwiebeln auf dem heurigen Gemüse-Gabentisch.

Die Stunde der Karotten

Richtig gut ging es auch den Karotten heuer. Sie wuchsen offenbar ohne Ende. Am Ende landeten 108.200 Tonnen in den Säcken der Gemüsebauern. Das sind satte 15 Prozent mehr als im Vorjahr. Dasselbe Bild zeigt sich beim Zeller. 11.800 Tonnen wurden geerntet. Und das trotz rückläufiger Anbaufläche. Mit 7.300 Tonnen konnten außerdem um 14 Prozent mehr Fisolen als 2018 eingefahren werden.

Der Knoblauch schaffte mit 1.200 Tonnen immerhin noch ein Plus von acht Prozent gegenüber dem Vorjahr. Den Grünerbsen tat der Mai dagegen nicht gut,  9.800 Tonnen liegen um sechs Prozent unter dem Fünfjahresmittel. Und auch bei Kren ging die Anbaufläche noch mal zurück. Um 11 Prozent weniger gibt es heuer, gesamt aber immer noch 3.900 Tonnen.

Überdurchschnittliche Salatproduktion, Ausfälle bei Kraut

Bei Kohl-, Blatt- und Stängelgemüse hat sich die Sache nach dem extremen Einbruch im letzten Jahr glücklicher Weise wieder eingependelt. 140.000 Tonnen oder ein Plus von 16 Prozent gibt es davon heuer. Bei Salat, der mehr als ein Drittel dieser Produktgruppe ausmachte, lag die Erntemenge mit 46.800 Tonnen. Das sind 18 Prozent mehr als im Vorjahr. Leider gab es aber auch heuer mit 36.300 Tonnen erneut eine unterdurchschnittliche Krauternte, wenngleich der Hektarertrag schon wieder höher war. Dafür verantwortlich sind einmal mehr die Schädlinge. Es gibt aber mit 18.400 Tonnen genug Chinakohl und auch die Popeys unter uns können sich freuen. Spinat erzielte mit 14.500 Tonnen um 12 Prozent mehr Ertrag als 2018. Und: Es gab trotz des trockenen Aprils auch mehr acht Prozent mehr Spargel (3.300 Tonnen).

Beim Fruchtgemüse hat sich wenig getan

Gut, aber was fällt da eigentlich rein? Paradeiser zum Beispiel, Gurken, Paprika, Mais, Zucchini, Kürbis und Melonen. Sie alle zusammen machen heuer 161.100 Tonnen aus. Das ist trotz mehr Anbaufläche gleich viel wie im Vorjahr. Die Paradeiserproduktion stagnierte mit 58.300 Tonnen auf Vorjahresniveau.

Mehr als 80 Prozent der in Österreich angebauten Paradeiser sind mittlerweile Rispenparadeiser.

Die Gurken hielten sich mit 45.300 Tonnen auch auf dem Vorjahresniveau. In diese Gruppe fallen übrigens nicht nur die Gurken, die sich später im Salat wiederfinden, sondern auch Einlegegurken. Die machen schon ein Fünftel aus. Geerntet wurde 20 Prozent mehr als im Vorjahr. In Tonnen sind das 10.200. Um die Essig- und Salzgurkerl muss uns also nicht bang sein. Den Salatgurken aus geschütztem Anbau gefiel dagegen das Maiwetter nicht. 34.100 Tonnen wurden geerntet, um drei Prozent weniger als 2018. Selbiges wurde auch den Paprikas zum Verhängnis. Mit 14.600 Tonnen blieben sie um fünf Prozent unter dem Vorjahr.

Bereits 97 Prozent der heimischen Paprikas wurden 2019 unter Glas und Folie angebaut.

Bei Zuckermais fiel die Erntemenge durch trockenheitsbedingte Ertragsverluste um vier Prozent unter den Vorjahreswert auf 12.800 Tonnen. Und auch der Speisekürbis konnte mit 20.000 Tonnen gegenüber dem ertragsschwachen Vorjahr kaum zulegen. Zucchini dagegen erzielten bei ähnlich hohem Ertragsniveau wie 2018 eine Ernte von 7.100 Tonnen. Und auch die Melonen sind im Aufwind: Ihre Anbaufläche hat sich in den letzten fünf Jahren nahezu verdoppelt. Angebaut werden sie aktuell auf 33 Hektar, geerntet wurden 1.400 Tonnen. Sie wollen jetzt nicht mehr über Gemüse lesen, sondern es verkochen? Wir hätten da was für Sie: