Chili: Zeit für die Aussaat
Im burgenländischen Illmitz dreht sich bei Tschida Chili das ganze Jahr um die scharfen Früchte. Bis zur Ernte dauert es allerdings noch ein bisschen.
Jan Tschida ist ein echter Chilihead und liebt es scharf. 2011 hat er sich auf den Chilianbau spezialisiert. Das Jahr beginnt bei Tschida Chili Mitte Jänner, also jetzt. „Dieses Wochenende ist Zeit für die Aussaat, denn wir kultivieren die einzelnen Pflanzen aus den Samen.“ Nach dieser ersten Arbeit wird es dann für kurze Zeit ein wenig ruhiger, schließlich müssen die Samen jetzt erst mal aufgehen und wachsen. Im März wird umgetopft. Im April startet das “echte” Leben mit den Chilis, denn sobald es wärmer wird, werfen viele den Grill wieder an. Spätestens dann geht nichts mehr ohne Chipotle, Jalapenos, Habaneros, Devil’s Tongue Chilies, Trinidad Scorpion Chilies oder Bhut Jolokia.
Ein guter Platz
Der Seewinkel ist ein guter Platz für den Chilianbau. Viel Sonne, fruchtbare Schwarzerdeböden und das ausgezeichnete Mikroklima rund um den Neusiedler See geben den Chilischoten einen unvergleichlichen Geschmack und höchste Qualität. Bei Tschida wachsen die Chilies im Folientunnel, sind damit vor Witterungseinflüssen weitestgehend geschützt. Wichtig ist vor allem auch, dass die Pflanzen Platz haben. „Wir könnten auf der Fläche mehr Pflanzen setzen, das würde allerdings die Qualität mindern,“ erläutert Jan. Und für die Bestäubung sind zwei Hummelvölker zuständig. Sonnengereift und handverlesen werden nur die besten Schoten verarbeitet. Neben frischen Chilies der Saison wird ein Teil der Ernte zu Chilipasten, Salsa, Chilisaucen und Chilisalz verarbeitet. Durch ein eigens entwickeltes Verfahren können getrocknete Schoten und auch fertiges Pulver angeboten werden.
„Die Rohstoffe für unsere Spezialitäten kommen fast ausschließlich von regionalen Produzenten. Knackige Paprika aus Pamhagen, saftige Tomaten aus Tadten und Feldgemüse aus Wallern, vereint mit unseren erlesenen Chilisorten ergeben den hervorragenden Geschmack.”
Scharf, schärfer, …
Wo Menschen mit „normalen“ Geschmacksknospen schon aufgrund der Schärfe aufgeben, fängt ein echter
Chilihead wie Jan erst an, ein Gericht überhaupt als scharf zu empfinden. „Chili essen ist Trainingssache. Man kann es lernen, geht immer weiter an seine Grenzen und steigert sich.“
Wer Chili in all seiner Schärfe wirklich erleben möchte, dem empfehlen wir einen Besuch bei Tschida Chili im Seewinkel. Es werden Führungen auch in kleinen Gruppen sowie Verkostungen angeboten.