Ab ins Glas
Das Haltbarmachen von Gemüse (und Obst) liegt im Trend. Es wird eingemacht, eingekocht und eingelegt. Weil wir Lebensmittel nämlich erleben wollen.
Einmachen. Das klang sehr lange nach anno dazumal, nach Krisenzeiten. Es war altmodisch und nicht zeitgemäß. Wozu sich die ganze Arbeit antun? Genuss kann man sich schließlich ganz einfach und schnell kaufen. Trotzdem war das Einmachen nie ganz weg, die Speisekammer (selbst die gibt es heute kaum noch) meiner Oma gefüllt mit einem Potpourri an selbst gemachten Köstlichkeiten – Pikantes und Süßes – eingelegte Gurken und rote Rüben, Sauerkraut, aber auch wunderbar süße Marmeladen. Für meine Nachbarin Melitta ist das Konservieren der „Früchte ihres Gartens“ seit jeher selbstverständlich. Das tut sie nicht nur um dem Überfluss im Garten „Herr zu werden“ und den Geschmack des Sommers bis in die kalten Wintertage hinein zu retten. „Es macht mir Spaß“, sagt sie „der ganze Prozess, vom Aussäen, der Arbeit im Garten bis hin zum Einmachen und Abfüllen hat für mich etwas Meditatives.“
Do it yourself Trend
Sie praktiziert somit das, was die bekannte Ernährungswissenschaftlerin und Food-Zukunftsforscherin Hanni Rützler in ihrem diesjährigen Food-Report 2021 als aktuellen Trend bestätigt, nämlich dass wir die „Lebensmittel erleben und nicht nur verbrauchen wollen“. Warum auf einmal diese Rückkehr zu alten Tradition und Werten? Warum erobern gerade die sogenannten DIY-Trends (Do it yourself Trends) wie das Einmachen unseren Alltag?
“Foodtrends sind Antworten auf aktuelle Bedürfnisse und Probleme und spiegeln wandelnde Werte,”
erläutert Hanni Rützler. Die Coronakrise ist für sie eine kollektive Erfahrung, die unser Bewusstsein im Hinblick auf die Wahrnehmung von Lebensmitteln und Speisen erweitert hat. Wir kochen wieder mehr und gehen achtsamer mit Lebensmitteln um. Essen hat einen neuen Stellenwert bekommen. Wir setzten verstärkt auf Regionalität und Herkunft, nicht nur aus solidarischen Gründen. Früchte zu Marmelade zu verarbeiten ist ein Akt der Nachhaltigkeit. Wir setzen damit ein kleines Zeichen gegen unsere Wegwerfgesellschaft.
Es dauerte…
Auch wenn es eigentlich ganz einfach ist, das Einmachen musste erst einmal erfunden werden. Und das dauerte. Genau genommen hat die Menschheit Jahrhunderte gebraucht, um Obst und Gemüse haltbar zu machen. Schon die Römer haben es versucht, Napoleon versprach demjenigen eine hohe Prämie, der ihm ein Verfahren für die Konservierung leicht verderblicher Lebensmittel vorlegen konnte. Die Lösung aber kam erst in den 80er-Jahren des 19. Jahrhunderts mit dem Prinzip des Weckglases und dem Gummiring zwischen Deckel und Glas, durch den beim Kochen im Wasserbad die Luft aus dem Glas entweichen konnte. Diese Erfindung geht auf den deutschen Chemiker Rudolf Rempel (1859 -1893) zurück, der das Patent dann aber an einen gewissen Johann Weck verkaufte und der uns den Ausdruck des Einweckens bescherte. Einmachen, Einkochen, Einwecken? Was sind da eigentlich die Unterschiede?
Eingemachtes ist nicht gleich Eingemachtes
Einmachen ist der Oberbegriff. Er sagt aber nichts über die Art und Weise der Konservierung aus. So unterscheidet man zwischen:
- Einkochen oder einwecken: Beim Einkochen werden die Lebensmittel (teils vorgegart), in Gläser gefüllt und mitsamt diesen über einen längeren Zeitraum und bei hohen Temperaturen gekocht. Das geschieht im Topf, aber auch in einem Wasserbad im Backofen. Einwecken ist ein Synonym für das Einkochen und bezieht sich auf den Hersteller der “Weck-Gläser”, die früher traditionell zum Einkochen verwendet wurden.
- Einmachen: Beim Einmachen werden Lebensmittel vor dem Einfüllen in die Gläser gekocht. Klassiker des Einmachens sind vor allem Marmeladen. Beim Einmachen verzichtet man auf die lange Einkochzeiten, dafür sind eingemachte Lebensmittel aber weniger länger haltbar.
- Einlegen oder fermentieren: Die Haltbarmachung basiert hier nicht auf dem Kochen von Lebensmitteln. Diese werden in Essig, Öl und mit Salz und Zucker eingeht. Dadurch verändert sich auch ihr Geschmack.
Die Einmachmeister auf Bauernladen.at
Es gibt nur wenig, dass sich nicht einkochen oder einmachen und dadurch haltbar machen lässt. Das beweisen auch unserer Produzenten auf bauernladen.at. Sie sind die Rettung für all jene, die sich dem trendigen Einmachen nicht selbst hingeben können. Weil sie keine wuchernden Zucchini im Garten und keine Tomaten am Balkon haben, weil sie noch kein aktives Mitglied einer urbanen Gartenbewegung sind oder zum Einmachen einfach die Zeit fehlt. Marmeladen, Kompotte und Chutneys in verschiedensten Geschmacksrichtungen und überraschenden Kombinationen, Eingelegtes mal süß mal sauer von unseren Produzenten sind (wie) hausgemacht.
Regionales im Takt der Saisonen
Was sie ins Glas stecken ist regional, hat Herkunft, und wird mit keinen Konservierungsmitteln und Farbstoffen, dafür aber von Hand und mit viel Liebe verarbeitet. Unsere Produzenten arbeiten im Takt der Saisonen, im Einklang mit der Natur. Zudem sind sie wahre Einmachmeister, traditionell in der Produktion und dennoch überraschend experimentell was die Geschmacksarrangements betrifft.
Eingemachtes verschenken
Eingemachtes essen wir nicht nur gerne selber. Hübsch eingepackt sind Birnenfruchtaufstrich, Ringlottemmarmelade, Marillenchutney, Kürbiskernpesto & Co auch das passende Geschenk, um einen lieben Menschen eine (Gaumen)Freude zu bereiten und ihm die kühleren, unfreundlichen Tage mit dem Geschmack des Sommers zu „versüßen“.