Biene von Welt
700 Bienenarten bestäuben allein in Österreich 80 bis 90 Prozent aller Pflanzen. Dass wir heute den Weltbienentag feiern, ist angesichts dessen nur konsequent.
Was, wenn die Landwirtschaft nicht bienenfreundlicher wird?
Diese Frage ist ziemlich einfach zu beantworten. Die Ertragslagen vieler landwirtschaftlicher Betriebe werden sich verschlechtern, Fauna und Flora drastisch verarmen und das ökologische Gleichgewicht in der Natur empfindlich gestört werden. Aktuell tun wir ziemlich viel, um genau dieses Horrorszenario Wirklichkeit werden zu lassen. Da sind einmal die Intensivierung im Ackerbau und Grünland, der Pestizid-Einsatz, die fortschreitende Bodenversiegelung und die zunehmende “Bereinigung” der Landwirtschaft. Sigrid Ranger, Biodiversitätsexpertin im Umweltdachverband, kennt das Problem, aber auch die Wege aus dem Dilemma: „Es ist dringend notwendig, Pflanzenschutzmittel einzusparen, Fruchtfolgeauflagen umzusetzen und vor allem artenreiche Blühwiesen zurück in die Landwirtschaft zu bringen.”
Blühstreifen und nektarliefernde Hecken
Im Grünland habe sich der sogenannte ,abgestufte Wiesenanbau‘ als gleichermaßen ökologisch und wirtschaftlich effiziente Maßnahme bewiesen. Im Ackerland eigne sich das Anlegen von Blühstreifen oder Brachen. “Darüber hinaus braucht es eine Förderung von Strukturelementen, wie pollen- und nektarliefernden Hecken und Bäumen sowie Saumbiotopen an Feldrändern, Straßen und Böschungen.” Und dann gibt es noch ein Instrument für eine bienenfreundliche Landwirtschaft, sagt Ranger: “Die ausreichende Bereitstellung und eindeutige Zweckwidmung von Geldern für die Biodiversität und die Beibehaltung effektiver Agrarumweltmaßnahmen. Abgesehen davon ist die Weiterentwicklung funktionierender, etablierter Maßnahmen wichtig, der umweltgerechten und biodiversitätsfördernden Bewirtschaftung (UBB), der Naturschutzmaßnahme sowie dem Projektnaturschutz.” Gelingt all das, dann müssen wir uns um die Bestäubung durch die Bienen, von der 80 bis 90 Prozent aller Pflanzen abhängig sind, weiter keine Sorgen machen. Die Weichen dafür werden übrigens in der kommenden Periode der Gemeinsamen Agrarpolitik (GAP) 2020+ der EU gestellt.