Kleinstrukturiert gegen Entwaldung
Die Diskussion um die Verordnungen des europäischen ‚‚Green Deals‘‘, wie etwa der EU-Entwaldungsverordnung beschäftigt die heimischen Forstbetriebe.
Mit der EU-Entwaldungsverordnung verfolgt die Europäische Union das Ziel, die Produktion und den Vertrieb von Produkten (Soja, Rindfleisch, Palmöl, Kakao etc.), welche nachweislich mit Entwaldung und Waldschädigung in Verbindung stehen, einzuschränken. Denn, vor allem im globalen Süden führt die Entwaldung zur Zerstörung der Wälder und gefährdet die Lebensgrundlage der lokalen Bevölkerung. Die heimischen Landbewirtschafter unterstützen dieses Vorhaben, da auch sie den Erhalt der Natur als wesentlich erachten.
Es geht um die Umsetzung
Die Kritik an der EU-Entwaldungsverordnung betrifft somit nicht ihre Zielsetzung, sondern ihre Umsetzung. Die Forderungen der Verordnung gelten nämlich auch für Länder, die grundlegend kein Problem mit illegaler Entwaldung aufweisen und führen dazu, dass die Landbewirtschafter in ihrer Tätigkeit mit massiven bürokratischen Belastungen zu kämpfen haben. Die Verordnung schreibt etwa vor, dass für das entnommene Holz jeweils ein Nachweis zu erbringen ist, dass dafür kein Wald geschädigt oder in Agrarflächen umgewandelt wurde. Ein Umstand der vor allem in Österreich realitätsfern anmutet, wie Bischof Alois Schwarz hervorhebt: Wir erleben in diesen Tagen sehr intensive Diskussionen zum EU-Renaturierungsgesetz und zur EU-Entwaldungsverordnung, wobei wichtig zu betonen ist, dass diese Diskussionen ebenfalls in einer Reihe weiterer Mitgliedstaaten geführt werden. Dazu möchte ich zunächst grundsätzlich sagen, dass wir uns, auch wenn wir noch nicht am Ziel angelangt sein mögen, in Österreich in vielerlei Hinsicht doch auf einem guten Weg befinden.‘‘
Und Schwarz ergänzt: ‚‚In Österreich können wir uns glücklich schätzen, ein weites Netz an kleinen und mittleren Strukturen und Familienbauernhöfen zu haben, welche sehr nachhaltig Grund und Boden bewirtschaften und eine Landschaft mit hoher Biodiversität pflegen und bewirtschaften. Das Wissen um die Verantwortung für die Schöpfung ist gerade im ländlichen Bereich sehr hoch. Ich bin dankbar dafür, dass wir in Österreich einen gesellschaftlich sehr breiten Konsens haben, was den Schutz unserer Natur und Verbesserungen im Sinne der Nachhaltigkeit betrifft.‘‘
‚‚Als Land- und Forstwirte arbeiten wir tagtäglich mit der Natur. Wir bewirtschaften unsere Felder und Wälder mit Weitsicht und im Interesse, diese auch an die nächste Generation weitergeben zu können. Wir sind so eng mit der Natur verbunden, wie keine andere Berufssparte in Europa und wollen dieser daher mit Sicherheit keinen Schaden zufügen!‘‘
Präsident der Land&Forst Betriebe Konrad Mylius