Tobias Judmaier „Iss mich“  is(s)t gegen Lebensmittelverschwendung. „Wir kochen mit vornehmlich aussortiertem Obst und Gemüse direkt vom Feld.“

@cmartinasiebenhandl-AMAGenussregion

Nachhaltig vom Anfang bis zum Ende. Was das für Tobias Judmaier bedeutet? Regionale und saisonale Zutaten, keine künstlichen Zusatzstoffe, echte Handarbeit, ein Mehrweg-Glas und eine Co2 neutrale Zustellung. Sein Unternehmen „Iss mich“ macht damit eine nachhaltige und gesunde Ernährung einfach! „Dabei achten wir darauf, dass sich die Nachhaltigkeit auf all unsere Geschäftsbereiche bezieht. Von der Beschaffung, über die Verpackung bis hin zu den Reinigungsmitteln und dem Transport,” erläutert Judmaier.

“Wir sind österreichs erste klimaneutrale Manufaktur und Catering Betrieb.”

 

Speisen gegen die Lebensmittelverschwendung

Die Iss Mich Idee!

Bei den Dreharbeiten zu wastecooking’s “Free Supermarket”, der im Rahmen des Kulturfestivals Wien Woche 2013 umgesetzt wurde entstand die Idee zu iss mich! Beim Dreh im Marchfeld sah Tobias Judmaier erstmalg die enormen Mengen an Überschuss, die in der Landwirschaft anfallen und entwickelte daraus die Idee das Gemüse als Gerichte im Glas haltbar zu machen und zu vertreiben.

Das Problem der Lebensmittelverschwendung ist präsenter denn je. Abfälle entstehen auf allen Ebenen der Wertschöpfungskette. Sowohl in der landwirtschaftlichen Produktion, auf Transportwegen, im Handel und in privaten Haushalten werden nicht zu vernachlässigbare Mengen an Lebensmittel weggeworfen. Weltweit landen so ein Drittel der produzierten Lebensmittel wieder im Müll. “In privaten Haushalten wird etwa ein Viertel der eingekauften Lebensmittel wieder weggeschmissen, vieles davon sogar ungeöffnet. Das macht mehr als die Hälfte der gesamten Lebensmittelabfälle aus. Der zweitgrößte Verursacher von Lebensmittelabfällen ist die Landwirtschaft,” erläutert Judmaier.

Iss mich! Speisen werden daher mit Gemüse gekocht, das schon in der landwirtschaftlichen Produktion im Müll gelandet wären und portionsweise zu fertigen Gerichten zubereitet, damit in weiterer Folge auch zuhause nichts weggeworfen werden muss.

“Konkret heißt das: Wir kochen mit vornehmlich aussortiertem Obst und Gemüse und beziehen dieses direkt vom Feld. Die Gemüse werden somit der hochwertigsten Verwertung zugeführt, denn sie werden zu Bio Suppen und Eintöpfen verkocht.”

Laut einer Studie von Greenpeace, gehen 160.000 Tonnen an Obst und Gemüse auf österreichischen Feldern verloren. Die Hälfte davon wäre noch genießbar, bleibt aber aufgrund folgender Anlässe auf den Feldern liegen: abweichende Normen und Größen, Verfärbungen der Schale (z.B. bei Kartoffeln), ästhetische Ansprüche können nicht erfüllt werden, Überproduktion, Fehlplanungen, weniger Abnahme

Aufgrund des enormen Preisdrucks können sich viele Bauern nur um Obst und Gemüse kümmern, die als sogenannte “Kategorie A Ware” deklariert ist. Die müssen bestimmte Normen bei Größe und Aussehen erfüllen, damit sie ins Supermarkt-Regal einziehen dürfen. Die klassische krumme Gurke wird entsorgt, es lohnt sich schlichtweg nicht, sich weiter um sie zu kümmern. Oftmals werden solche Lebensmittel einfach am Feld liegen gelassen, selbst eine Weitergabe an soziale Einrichtungen wäre zu viel Aufwand. Laut einer Recherche von Mutter Erde gehen so 10-50% an Lebensmitteln verloren.

Iss mich! auch mit Fleisch