Aromatisch, heilend, legendär. Schwarzkümmel ist das Multitalent aus Tausendundeiner Nacht und ein Trendgewürz der heimischen Küche.

Schwarzkümmel ist nicht nur ein Gewürz, sondern ein Heilmittel. ©Canva

Und dennoch. Nicht jeder kennt den echten Schwarzkümmel, auch Nigella (von lateinisch „niger, nigellus“ schwärzlich) genannt. Also noch nicht. Er ist nun einmal ein Exote, der seinen Ursprung in Ägypten und in Westasien hat, aber auch bei uns heimisch ist/wird. Seine Erfolgsgeschichte als Gewürz und Heilmittel ist eine jahrtausendealte. Sogar über den Tod hinaus vertraute man auf seine Wirkung – der Pharao Tutenchamun bekam ein Fläschchen mit diesem Öl als Grabbeigabe für seine Reise ins Leben nach dem Tod. Noch heute nennen die Ägypter den Schwarzkümmel, „Habba el Baraka“, „Segensreicher Samen“. Bei uns sind die schwarzen Körnchen bekannt weil sie Fladen-, Pita oder Weißbrot ein aufregendes Aroma verleihen.

Eine beeindruckende Erfolgsgeschichte

Über Schwarzkümmel wird im alten und neuen Testament berichtet, sogar Steuern wurden erhoben. Auch in der Antike wurde er bei verschiedensten Erkrankungen als Mittel zur Heilung, z.B. bei Kopfschmerzen, Würmern oder zur Milchbildung verschrieben. Die alten Griechen lobten ihn unter dem Namen Melanthion für Schwarzblume (griech. melas = schwarz und „anthos“ = Blume), aber auch die Römer wussten um seine Qualität, Plinius erwähnte ihn unter den Namen „Melaspermon“ für schwarzsamig. 

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Brotwurz oder “Schwartzer Coriander”

Heutzutage wächst die einjährige Pflanze mit ihren hübschen hellblauen bis lilafarbenen Blüten auch in unseren Breiten. Erstmals taucht der Schwarzkümmel bei Kaiser Karl dem Großen im 8. Jahrhundert auf, als er in seiner „Capitulare de vilis“ die Pflicht zum Anbau verfügte. In Kräuterbüchern des 16. und 17. Jahrhunderts wird der „Brotwurz” oder „Schwartzer Coriander“ – wie man den Schwarzkümmel auch noch nannte – gegen eine Vielzahl von Beschwerden erwähnt, u.a gegen Blähungen, Asthma und Hautleiden.

Ein Gewürz mit Reputation

Die moderne Medizin hat die gesundheitsfördernde Wirkung von Schwarzkümmel längst bestätigt. Der „gute Ruf“ dieses besonderen Gewürzes wird immer lauter, immer öfter verwenden und nutzen wir seine positiven Eigenschaften. Schwarzkümmelöl besteht zu 84 Prozent aus ungesättigten Fettsäuren. Es enthält außerdem jede Menge ätherische Öle und eine Reihe weiterer wirksamer Inhaltsstoffe wie Aminosäuren, Vitamine, Mineralstoffe und Spurenelemente. Als wichtige Inhaltsstoffe gelten auch das Saponin Melanthin und der Bitterstoff Nigellin; beide sind mitverantwortlich für die verdauungsfördernde und allgemein ausleitende Wirkung, die auch zur sanften Darmreinigung genutzt werden kann. So wird Schwarzkümmel heute auch als Nahrungsergänzungsmittel in Form von Kapseln, flüssigem Öl oder als Gewürz zur inneren und äußeren Behandlung eingesetzt.

Schwarzkümmelprodukte aus der Steiermark

Bei Schickers in Krautbath in der Steiermark setzt man seit über 30 Jahren auf die wertvollen Faktoren der Natur und auf altbewährte Rezepturen aus Aloe Vera, Teufelskralle, Weihrauch, Kiefernnadeln, Baldrian, Melisse & Co. In diesem Sinne gab es hier auch kein „Vorbeikommen“ am Schwarzkümmel der vom Traditionsbetrieb in Form von Samen, Öl, Kapseln und Creme angeboten wird. Es gibt auch eine Seife, die Alepposeife besteht aus Olivenöl, Schwarzkümmelöl und den Blättern des echten Lorbeer. Die Schwarzkümmelöl-Kapseln sind eine ideale Nahrungsergänzung aufgrund der besonderen Zusammensetzung der essenziellen mehrfach ungesättigten Fettsäuren, vor allem Linolsäure.

Schwarzkümmeleinsatz in der Küche

Karottensalat mit Honig und Schwarzkümmelsamen. Rezept auf bauernladen.at. https://bauernladen.at/artikel/rezepte/karotte-honig-dill/

Geschmacklich lässt sich Schwarzkümmel am besten als bitter und würzig beschreiben. Es erinnert an eine Mischung aus Nüssen, Thymian, Bohnenkraut und Eukalyptus und kann als Pfefferersatz verwendet werden. Schwarzkümmel verfeinert warme wie auch kalte Speisen. Ganz klassisch passt er zu Gemüse, vor allem zu Kartoffeln, Karotten , Kichererbsen, Kürbis, Kohl, Spinat, Gurken, Bohnen und Avocado, also zu weichen Speisen. Aber auch Gebäck, Lachs, Pasteten, Lamm, Geflügel und Chutneys erhalten durch das Gewürz eine ganze besonderen Note.

Schwarzkümmelsamen – ganz schön kantig!

Schwarzkümmelsamen werden als crunchy Topping für Salate verwendet. Damit sie ihr volles Aroma entfalten und für ein knuspriges Mundgefühl sorgen, sollte man sie vorher leicht anrösten. Die Samen sind übrigens leicht zu verwechseln mit dem schwarzen Sesam, den vor allem Sushiliebhaber aus der asiatischen Küche kennen. TIPP: Schwarzer Sesam hat eine flache Tropfenform, Schwarzkümmel hingegen hat drei Kanten.

Schwarzkümmelöl

Hochwertiges Schwarzkümmelöl wird durch Pressung der dreikantigen Samen gewonnen, die sich mohnartig in Kapseln entwickeln. Es schmeckt sehr nussig und herb, für so manchen vielleicht etwas gewöhnungsbedürftig. Vermischt mit Olivenöl und Zitronensaft verfeinert es Gemüse wunderbar.

Tipp: Im Orient wird gemahlener Schwarzkümmel auch zum Kaffee gegeben, der dadurch würziger und aromatischer schmeckt.