Heil- und Küchenkräuter aus Maria Luggau
Aus den jungen Blättern der Engel- und auch Bärwurz macht Simone Matouch, Naturschatz Kräutermanufaktur im Kärntner Lesachtal unter anderem Salz.
„Ein bisschen muss ich mit der ersten Ernte noch warten.“ Simone Matouch arbeitet mit der Natur, mit dem Rythmus, den diese ihr vorgibt. Ihre Kräuter wachsen im Kärntner Lesachtal auf über 1100 Metern Seehöhe. „Nach dem Regen und der kurzen Kaltwetterfront am Wochenende braucht es zuerst ein wenig Sonne.“ Jetzt beginnt nämlich auch für Simone die Erntezeit. Die jungen Blätter von Engel- und Bärwurz aus ihrem Garten und dem Klostergarten in Maria Luggau hat sie zum Teil bereits gesammelt. Waldmeister und Erdbeerminze stehen als nächstes auf dem Ernte- bzw. Produktionsplan. Schließlich ist eine rasche Verarbeitung Teil des Geschmacksgeheinmisses der Naturschatz Kräutermanufaktur Produkte. Und natürlich garantiert eine rasche und schonende Verarbeitung den Erhalt der wertvollen Inhaltsstoffe der Bergkräuter.
Bär- und Engelwurz
In der Mythologie wird Engelwurz aufgrund seiner vielseitigen Anwendbarkeit als heilig bezeichnet. Die Menschen haben sie während der Pest- und Cholerazeit schätzen gelernt. Man behauptet, dass die Pflanze himmlischen Ursprungs ist, da sie eben gegen Pest- und Cholera schütze. Besonders im Mittelalter wurde sie zum Zwecke von Liebeszauber eingesetzt. Leute, die Engelwurz bei sich tragen wurden geliebt. Orte, an denen sie wächst, haben eine besondere Liebesenergie. Als Heilpflanze findet die Engelwurz vor allem bei Störungen des Verdauungstraktes Verwendung, außerdem stärken ihre Wirkstoffe das Immunsystem und kommen bei Erkältungen zum Einsatz. Hauptsächlich findet die Wurzel der Engelwurz in der Naturmedizin Verwendung. Wissenschaftler identifizierten darin etwa 60 Substanzen, hauptsächlich ätherische Öle, aber auch Furanocumarine wie Bergapten und Archangelicin, Cumarine sowie Flavonoide. Mit ihrem mannshohen Wuchs und ihrer Eigenschaft, nach der Blüte abzusterben, besitzt die kurzlebige Staude keinen nennenswerten Zierwert für Gärten. In mittelalterlichen Klostergärten gehörte sie, ebenso wie Bärwurz, zu den kultivierten Heilpflanzen.
„Engelwurz Blätter, aber auch die Stängel, kann man als Salat und Gemüse essen, für Suppen oder Eintöpfe verwenden,“ rät Matouch, die daraus ein wunderbares Kräutersalz macht. Die frischen Bärwurz-Blätter wiederum, können in der Küche wie Petersilie verwendet werden. Sie regen den Appetit an und fördern die Verdauung.
Waldmeister und Erdbeerminze aus dem Berggarten
Neben den Heilkräutern im Klostergarten hat Simone einen großartigen Kräutergarten mit atemberaubender Alpenkulisse. „Die Erdbeerminze ist besonders fein im Geschmack, wenig Menthol dafür sehr erdbeerig.“ In Kombination mit Waldmeister macht Simone ein Gelee, das besonders gut zu hellem Fleisch aber natürlich auch zu Käse passt. Tatsächlich gibt es von einigen Produkten von Simone oft nur kleine Mengen. „Derzeit ausverkauft“ kann daher schon vorkommen. „Wenn die Natur es zulässt wird nachproduziert und ist dann auch wieder auf bauernladen.at erhältlich,” so Matouch.
Ausflugs- und Einkaufstipp
Das Kärntner Lesachtal gilt als das naturbelassenste Tal Europas. Auf Initiative des Bundesdenkmalamtes wurde 2013 der Klostergarten in Maria Luggau auf 1100 m Seehöhe wieder öffentlich zugänglich. Matouch wurde unter anderem damit beauftragt, die Beete nach historischem Vorbild anzulegen und ein Bepflanzungskonzept zu erarbeiten. Neben den traditionellen Heilpflanzen der Klostermedizin und vielen historischen Pflanzen findet man heute auch einen Bereich der “Lebensmittelversorgung”, also Erdäpfel, Flachs, Getreide und Gemüse und sogar einen kleinen “Obstgarten”.
Simone Matouch bietet unter anderem Führungen durch den Klostergarten an. Die Naturschatz Kräutermanfufaktur Produkte sind im Lesachtaler Bauernladen direkt unter dem Klostergarten erhältlich. Öffnungszeiten Lesachtaler Bauernladen. Mai bis Oktober täglich von 09:30 Uhr – 18 Uhr, Tel. +43 (0) 4716484.