Mehr Speisefische trotz Widrigkeiten
Hitze und Fressfeinde machten der Speisefischproduzenten im letzten Jahr zu schaffen. Und die Österreicher, auf deren Teller zu wenig Fisch landet.
482 Aquakulturbetriebe gibt es in Österreich. Und die produzierten im vergangenen Jahr rund 3.866 Tonnen Speisefisch. Anders ausgedrückt sind das elf Prozent mehr als im Vorjahr. Das sind die neuesten Zahlen, die die Statistik Austria gerade bekannt gab. Was gut klingt, ist bei näherer Betrachtung nicht mehr ganz so gut. Denn trotz des Anstiegs der Gesamtproduktion gab es teils hohe Produktionseinbußen. Die Hauptfeinde der Aquakulturproduzenten waren der heiße Sommer – mit dem eine höhere Wassertemperatur einherging, was Sauerstoffmangel etc. nach sich zog, und Fressfeinde. Wer oder was sind Fressfeinde? Nun zum Beispiel Fischotter, Fischreiher und Kormorane.
Rund 30 Prozent mehr Welse
Produktionssteigerungen gab es bei fast allen Speisefischen. Am hervorstechendsten ist aber mit 450 Tonnen und einem Plus von 31 Prozent der Wels. Ihm folgen die Seesaiblinge, die mit einem Plus von 22,8% auf 237 Tonnen kamen. Mengenmäßig ebenfalls bedeutend waren Regenbogen- bzw. Lachsforellen (+6,8% auf 1.303 Tonnen), Karpfen (+2,1% auf 620 Tonnen), Bachsaiblinge (+15,5% auf 551 Tonnen), Bach- bzw. Seeforellen (+7,6% auf 396 Tonnen), und Elsässer Saiblinge (+13,1% auf 201 Tonnen). Vermarktet wurden schließlich auch noch 15,8 Millionen Laich und 20,1 Millionen Jungfische. Mengenmäßig hier am stärksten waren die Regenbogen- bzw. Lachsforellen mit 2,2 Mio. Stück Laich und 4,7 Mio. Jungfischen. Dem Fischgenuss steht bei diesen Zahlen wohl nichts mehr entgegen. Zudem die heimischen Fische wie Forelle, Karpfen oder Saibling kaum schadstoffbelastet sind, wie die AGES (Agentur für Ernährungssicherheit) feststellte, die in den Jahren 2007 bis 2015 insgesamt 1.751 Proben an Fisch und Meeresfrüchten auf deren Quecksilber-Gehalte untersuchte.
Nur 22 Prozent der Österreicher essen daheim mindestens einmal pro Woche ein Fischerei- oder Aquakulturprodukt.